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0944 - Planet der Puppen

Titel: 0944 - Planet der Puppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bildschirm sah es aus, als hätten sie keine Gesichter. Die Gestalten wanden sich wie ein langer Wurm durch die enge Gasse. Der Kopf des Wurmes waren vier Zwerge, die eine Art großes Tablett trugen. Darauf lagen die bis zur Unkenntlichkeit zerstückelten Teile einer Puppe. Die Lautlosigkeit des Vorgangs (es wurden nur Bilder und keine Geräusche übertragen) war für Alaska der erschreckendste Aspekt des Vorgangs. Er machte die Szene zum Teil eines Alptraums. In kurzen Zeitabständen kam die Schlange aus Puppenkörpern zum Stehen. Aus den Häusern traten dann weitere Puppen, betasteten die Teile ihres zerstörten Artgenossen auf dem Tablett und zogen • sich wieder zurück.
    „Das ist es also!" stieß Alaska hervor.
    „Ja", sagte Ganerc-Callibso. „Sie leben."
    „Wie ist das möglich?" schrie der Terraner. „Sie waren alle tot. Ich sah sie in den Straßen dieser Stadt liegen."
    „Sie leben", sagte der Zwerg. „Sie leben durch mich."
     
    *
     
    Während des Landemanövers verhielten sich beide schweigsam. Alaska war froh, daß der Zeitlose ihm nicht anbot, die Lichtzelle zu landen in seiner Erregung hätte er mit Sicherheit einige Fehler begangen. Er hatte auch nicht protestiert, als das Bild auf den Ortungsgeräten erloschen war, den Blick von dieser gespenstischen Szene zu wenden, war ihm wie eine Erlösung erschienen. Es war schwer zu schätzen, wieviel Puppen die Stadt bewohnten, aber vermutlich waren es viele Tausende. Eine dumpfe Ahnung sagte Alaska, daß sie allesamt bösartige kleine Teufel waren.
    Wieder fragte sich der Terraner, was sich während Ganercs letztem Besuch auf Derogwanien wirklich ereignet hatte. Der Zeitlose hatte immer behauptet, lediglich wegen seines jetzigen Körpers auf dieser Welt gewesen zu sein.
    Sie landeten am Ufer des Flusses, der sich unweit von der Stadt durch das Land wand und auf dem kleine Eisschollen dahintrieben. Auch ein paar Boote befanden sich auf dem Wasser. Sie waren mit Tauen an einem Landungssteg befestigt. An ihren Rümpfen hatte sich das Eis gestaut und aufgetürmt. Der Steg sah zerfallen aus. Ein kieloben im Wasser liegendes Boot verstärkte noch den trostlosen Anblick.
    Alaska wartete, daß der Zeitlose sein Schweigen brechen und die Lichtzelle öffnen würde, doch der 1 kleine Mann war in die Betrachtung der Umgebung versunken und machte keine Anstalten, irgend etwas zu tun. • „Wann steigen wir aus?" fragte Alaska.
    „Ich muß nachdenken", erwiderte der Zwerg. „Ich habe den Schlüssel immer in meiner Hütte aufbewahrt."
    „Sie wurde von den Puppen zertrümmert und niedergebrannt, genauso wie das Gebäude, das ich als Ersatz errichtete." Alaska sah seinen Begleiter erschrocken an. „Glaubst du, daß der Schlüssel zerstört worden ist?"
    Ganerc-Callibso schüttelte den Kopf.
    „Ganz bestimmt nicht! Selbst wenn er in den Flammen gelegen haben sollte, dürfte ihm das wenig ausgemacht haben."
    „Er müßte also dort oben irgendwo im Sand vergraben liegen", überlegte Alaska.
    „Schon möglich. Es kann aber auch sein, daß die Puppen ihn gefunden und weggeschleppt haben."
    „Was sollten sie damit anfangen?"
    „Was weiß ich! Es genügt ihnen wahrscheinlich schon, daß es sich um einen bedeutsam aussehenden Gegenstand handelt. Vielleicht verloren sie auch das Interesse daran und haben ihn weggeworfen, womöglich in den Fluß."
    „Dann haben wir ihn für immer verloren", meinte Alaska ernüchtert. Der Zwerg nickte langsam. „Im Fluß werden wir ihn auf keinen Fall wiederfinden, denn das Wasser mit seiner Strömung hätte ihn in einem solchen Fall bestimmt schon weiter flußabwärts getragen. Aber ich hoffe, daß die Puppen ihn in die Stadt gebracht haben."
    Das bedeutete, dachte Alaska, daß sie sich in die Stadt begeben mußten. Ganerc-Callibso begann, den Anzug der Vernichtung zu überprüfen. Alaska legte den Raumanzug an, den er von Bord der BASIS mitgenommen hatte. Dann kontrollierte er Paralysator und Impulsstrahler. Der Zeitlose sah ihm mißbilligend zu, als er die Waffen in die Gürteltaschen schob.
    „Was hast du vor?" erkundigte er sich ärgerlich. „Willst du etwa auf sie schießen?"
    „Ich habe nicht die Absicht", gab der hagere Mann zurück, ohne jedoch die Waffen abzulegen. „Aber es könnte sein, daß wir in eine Situation geraten, in der wir auf diese Ausrüstung angewiesen sind."
    „Es wird nichts geschehen, was uns in Gefahr bringen könnte", versicherte Ganerc-Callibso. Alaska sah auf ihn herab. „Hast du jemals wieder

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