0945 - Die Energiejäger

Titel: 0945 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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Luftschiff glitt mit beachtlicher Geschwindigkeit über die felsige Wüstenei und näherte sich zwei Bergzügen, die parallel zueinander verliefen und ein Tal von etlichen Kilometern Breite zwischen sich einschlössen.
    , Ongelsken hatte sich tief in seinen Schalensitz gepfercht und starrte durch das kleine Fenster zu seiner Rechten auf die fremde Welt hinaus. In dem Sitz neben ihm kauerte Zwadivar, und hinter ihnen enthielten weitere sechs Sitze, paarweise entlang der Längsachse des Luftschiffs angeordnet, eine gleich große Anzahl von Zwadivars Mitarbeitern.
    Im Bug des Fahrzeugs sah man die beiden Piloten an den Kontrollen hantieren. Die Landung stand unmittelbar bevor.
    Ongelsken war noch nie zuvor auf dem Irrläufer unter den Sternen gewesen. Der Planet war klein und von einer zwar dünnen, aber atembaren Atmosphäre umhüllt. Er trug keinerlei organisches Leben. Der weitaus größte Teil seiner Oberfläche bestand aus trostlosen Steinwüsten wie der, über die das Luftschiff soeben dahinglitt.
    Seit Zwadivars und Ongelskens Unterhaltung an jenem Tag, da Zwadivar sein Fanggebiet reserviert hatte, waren mehrere Wochen vergangen. Die ersten Norane, von der Heimstatt der Wärme her kommend, waren bereits gesichtet worden. Der Beginn der Fangsaison stand unmittelbar bevor.
    Zwadivar hatte die Reise zum Irrläufer an Bord der NORANMUTTER, des Glanzstücks seiner Fangflotte, unternommen. Die NORANMUTTER war ein NurRaumschiff, das nicht auf Planetenoberflächen landen konnte. Sie führte daher mehrere Luftschiffe wie dieses mit sich, die einen Pendelverkehr zwischen dem im Orbit kreisenden Raumschiff und dem Planeten ermöglichten.
    Ongelsken war mit der wesentlich kleineren FÄNGERGLÜCK Zwadivars Raumriesen gefolgt. Die FÄNGERGLÜCK war amphibisch, d. h. zum Flug innerhalb einer Atmosphäre ebenso ausgestattet wie für die Fahrt durch das WeltraumVakuum. Ongelsken hätte mit ihr auf der Oberfläche des Irrläufers landen können. Indes hatte ihn die Ehrfurcht vor dem gönnerhaften Freund dazu bewegt, die Reise zusammen mit Zwadivar an Bord des Luftschiffs zu unternehmen. Übrigens wußte er bis jetzt noch nicht, wo ihr Ziel lag.
    Das Luftschiff befand sich jetzt zwischen den beiden Bergketten. Ongelsken blickte an den beiden Piloten vorbei durch die Bugscheibe und sah einen langen, breiten Landestreifen, auf den sich das Fahrzeug zubewegte. Am Ende des Streifens stand eine Reihe äußerst zweckmäßig wirkender Gebäude, und noch weiter hinten im Tal erhoben sich mehrere turmähnliche Gitterstrukturen.
    Ongelsken war überrascht. Er hatte sich Zwadivars Basis ganz anders vorgestellt: riesige Lagerhallen mit allerlei Vorräten, hauptsächlich Treibstoff, Unterkünfte für etliche hundert Mitarbeiter. Statt dessen schien die Anlage für eine Besatzung von höchstens fünfzig gedacht, und die kleinen, würfelförmigen Bauwerke waren kaum groß genug, um Treibstoff für auch nur ein einziges Fängerschiff zu speichern.
    Es kam ihm zum Bewußtsein, daß Zwadivar ihm nie im einzelnen erläutert hatte, welche Funktion die Basis versehen werde. Er hatte sich seine eigenen Gedanken darüber gemacht, aber die waren offenbar falsch.

    *

    Nachdem das Luftschiff gelandet war, verteilten sich Zwadivars Mitarbeiter auf die kleinen Baracken am Ende der Landebahn. Die beiden Piloten luden ein kleines Luftkissenfahrzeug aus und machten es fahrbereit. Zwadivar, der seit der Landung kaum ein Wort gesprochen hatte, wandte sich an seinen Begleiter.
    „Ich nehme an, du verstehst nicht ganz, was ich hier aufgebaut habe."
    „Das ist richtig", bekannte Ongelsken. „Aber du wirst es mir jetzt erklären, nicht wahr?"
    „Ja komm!"
    Sie kletterten in den Gleiter. Zwadivar besaß kein besonderes Geschick als Chauffeur. Er hielt das Fahrzeug zu hoch, so daß es jedesmal absackte, wenn es eine Vertiefung im Gelände überquerte. Die Düsen fauchten mit unnötiger Lautstärke, und der Gleiter zog eine Staubfahne hinter sich her, die noch mindestens eine Stunde lang in der unbewegten Luft stehen würde.
    Zwadivars Ziel waren die turmähnlichen Gitterbauten, insgesamt fünf an der Zahl, die zwei Kilometer vom Ende der Landebahn entfernt standen. Es handelte sich um identische Konstruktionen. Sie besaßen einen quadratischen Querschnitt, der an der Basis eine Seitenlänge von acht Metern besaß und sich nach oben hin allmählich verjüngte.
    In einer Höhe von einhundert Metern gab es eine Plattform, auf der ein umfangreiches Gerät