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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kehle sah, da wußte ich, daß ich leider zu spät gekommen war.
    Seine Frauen hatten sich auf fürchterliche Art und Weise gerächt!
    ***
    Ich begann zu kochen. Es war wieder einer dieser Momente, wo man die Hilflosigkeit wie eine körperliche Folter spürt. Vorwürfe ballten sich zusammen und mündeten in einen wahnsinnigen Zorn.
    Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte irgend etwas zertrümmert.
    Aber ich blieb sitzen und kam mir dabei statuenhaft vor. Nur meine Halsadern schwollen an, was bei mir noch möglich war, nicht aber bei William Cox, denn die Feuerfäden hatten sie ihm durchtrennt.
    »William…?« Tonlos klang die Stimme der Frau. Wendy stand dicht hinter mir. Am Luftzug spürte ich, daß sie sich bewegte, dann legte sie mir eine Hand auf die Schulter.
    Ich zuckte leicht zusammen.
    »William?« Ihre Stimme klang jetzt lauter. Wendy ahnte, daß etwas Schreckliches geschehen sein mußte, und sie hörte auch zu, wie scharf ich die Luft einsaugte.
    Ich drehte mich um.
    Sie stand hinter mir wie eine Figur, den Blick über den Toten auf das Bett gerichtet. Derartige Zustände kannte ich und befürchtete den Zusammenbruch, der prompt folgte, denn ihre Beine gaben plötzlich nach, und ich konnte sie soeben noch auffangen, bevor sie zu Boden gestürzt wäre.
    Ich trug die Frau in das Wohnzimmer und legte sie auf die Couch. Dann schloß ich das Fenster. Die bedrückende Nebelwelt strich lautlos an der Scheibe entlang, aber es gab keinen Weg mehr, der sie in das Haus führte.
    Zwei Frauen waren noch frei.
    Betty Lane und Caroline Dee. Aber sie waren keine normalen Zombies, jemand mußte aus ihnen diese Abart gemacht haben, und ich dachte daran, was mir Cox berichtet hatte, als er noch am Leben gewesen war. Da gab es irgendwo in Bath dieses Haus, in dessen Keller die grausame Figur stand, dieses teuflische Machwerk, dem alle drei Frauen gehuldigt hatten.
    Diesen Raum mußte ich finden und die Figur vernichten. Ganz einfach, nicht mehr und nicht weniger, doch dieser Gedanke ließ mich bitter auflachen.
    Wendy Starr war auf der Couch im Wohnzimmer zurückgeblieben. Ich kümmerte mich um den Toten, den ich nicht auf dem Boden liegenlassen wollte. Es gab keine Spuren, die ich für die Mordkommission hätte vernichten können. Dieser Fall ging nur mich etwas an und im Endeffekt auch Scotland Yard.
    Den Toten hob ich an und legte ihn auf das Bett. Danach breitete ich die Decke über ihm aus, wobei ich zusah, daß auch der Kopf verdeckt wurde. Dann machte ich mich wieder auf den Weg zurück in das Wohnzimmer, wo Wendy Starr lag. Wenn mir jemand noch weiterhelfen konnte, dann war sie es und keine andere. Sie hatte einige Zeit mit William Cox zusammengelebt, und wahrscheinlich hatte er sie auch ins Vertrauen gezogen. Zumindest hoffte ich es.
    Was hier unten in der Parterre-Wohnung geschehen war, hatten die anderen Hausbewohner nicht mitbekommen, denn niemand hatte sich auf den Weg gemacht, um zu klingeln und nachzufragen.
    Wie gemalt lag Wendy auf der Couch.
    Sie war blaß und noch immer ohnmächtig. Ich faßte sie an und spürte, wie kalt sie im Gesicht war.
    Mit Riechsalz hätte man Wendy wieder ins Bewußtsein zurückholen können. Ob es allerdings in diesem Hause Riechsalz gab, wußte ich nicht, aber in der Ecke hinter der offenen Tür und zur Zeit im Winkel verborgen, stand ein mit Rollen versehener fahrbarer Tisch, der Platz genug hatte, um einige Flaschen und Gläser aufzunehmen.
    Unter anderem einen guten Cognac. Ich öffnete die Flasche und ließ einiges in den Schwenker gluckern. Mit dem Glas in der Hand ging ich zur Couch, ließ mich auf der Kante nieder, nachdem ich den starren Körper ein wenig zur Seite geschoben hatte, und sah erst dann, daß Wendy die Augen geöffnet hielt.
    »Sie sind wieder wach?«
    »Manchmal verträgt man doch mehr, als man vermutet«, erwiderte sie tonlos.
    »Trinken Sie trotzdem einen Schluck«, sagte ich. Ein Kissen hatte ich auch gesehen und schob es unter ihren Rücken, als sich die Frau aufrichtete.
    Das Glas nahm sie entgegen, starrte ins Leere und trank dann den ersten und danach den zweiten Schluck, wobei sie flüsterte: »Ich kann mich nicht erinnern, an einem Morgen schon mal soviel Cognac getrunken zu haben. Das ist alles irgendwie nicht wahr, aber ich weiß, daß ich mich nicht geirrt habe, denn es stimmt doch.«
    »Ja, es stimmt«, sagte ich.
    Sie nickte. »Ich habe Williams Tod also nicht geträumt - oder?«
    »Leider nicht, Wendy.«
    Sie leerte das Glas. Danach fing

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