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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenwehr stockte. Für einen Moment war sie starr wie eine Leiche, aber in ihrem Gesicht bewegten sich die Augen. Sie zuckten, ebenso wie die Lippen.
    »John Sinclair!« wiederholte ich, darauf hoffend, daß ihre Gegenwehr erlahmte.
    »Ja, ja«, hauchte sie. »John Sinclair. Das weiß ich jetzt. Das ist wichtig.«
    »Dann kennen Sie mich?«
    »Klar, ich kenne Sie vom Namen. William hat ihn erwähnt. Er hat sie erwartet, so sehnsüchtig wie ein Mann seine Geliebte. Er, er - hat auf Sie gesetzt.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Im Haus, im Schlafzimmer, im Bett…«
    »Wie bitte? Warum ist er im Bett?«
    »Verletzt, er ist verletzt worden.« Ich hielt sie nicht mehr fest, als sich Wendy umdrehte und auf das offene Fenster zeigte. »Ich konnte fliehen, um Hilfe zu holen, aber er ist noch da und sie auch.«
    »Wer ist sie?«
    »Die drei Toten!«
    Das genau hatte ich wissen wollen. Plötzlich war Wendy Starr nicht mehr so wichtig. Ich wollte die drei lebenden Toten sehen und glaubte nicht daran, daß mir die Frau einen Bären aufgebunden hatte.
    In ihrer Lage log man einfach nicht mehr, da war einzig und allein das Erlebte wichtig, auch wenn die Realität noch so schrecklich für sie war.
    Ich hatte sie einfach stehenlassen und schaute mich auch nicht um, als ich auf das Fenster zuhetzte.
    Ich vertraute ihr, sie würde das Richtige tun, dessen war ich sicher, und so hetzte ich durch den Nebel auf das Fenster zu, durch dessen Loch die Schwaden in den Wohnraum eindrangen.
    Es lag normal hoch, für einen Menschen mit guter Kondition leicht zu überwinden.
    Seitlich kletterte ich in den Raum hinein und durchsuchte ihn, als ich noch mit der Fensterbank Kontakt hatte. Er war leer. Ich hörte trotzdem eine Stimme. Ein schreckliches Jammern und Klagen, dazwischen die leisen Schreie, und schnell wie der Blitz war ich an der Tür.
    Es folgte der Sprung in den beleuchteten Flur.
    Ein Ziel war ich jetzt. Nur hatte es keiner auf mich abgesehen, denn die drei Totenbräute waren in das Schlafzimmer gegangen, dessen Tür ebenfalls nicht geschlossen war und so weit offenstand, daß ich hineinschauen und sogar das Fenster auf der gegenüberliegenden Seite sehen konnte.
    Die drei dunklen Gestalten hatte sich um jemanden herum gruppiert, der vor dem Bett auf dem Boden lag. Das mußte Cox sein, obwohl ich ihn nicht sah. Aber ich zog meine Beretta und zerrte mit der anderen Hand an der Kette, um sie über meinen Kopf zu streifen, damit das Kreuz frei lag.
    Es lag frei.
    Ich spürte die Wärme, die zuckend über meine Hand hinwegfuhr. Plötzlich drehten sich die drei Gestalten um. Dünne Feuerfäden lösten sich von ihren Körpern. Sie schwangen zur Seite weg, aber auch nach vorn in den Flur hinein, wo ich stand.
    Mich erreichten sie nicht. Das hatten die anderen auch nicht vor, denn sie spürten plötzlich die für sie gefährliche Aura, die von meinem Kreuz ausging.
    Sie bauten in Sekundenschnelle ihre Schutzschirme auf, und was ich dann sah, hatte ich auch noch nicht erlebt. Die drei Gestalten wurden zu Feuersäulen, denn die Fäden steckten die Leiber plötzlich in Brand. Und diese drei Säulen rasten direkt auf mich zu…
    ***
    Ich flog so schnell dem Boden entgegen, daß ich es selbst kaum mitbekam. Jedenfalls lag ich da, blieb aber nicht in der ruhigen Lage, sondern rollte mich blitzartig herum, um dort liegen zu bleiben, wo sich die Schwelle zum Wohnzimmer befand.
    Die Säulen rasten auf mich zu. Ich hätte ihre Hitze spüren müssen, aber ich bekam nichts mit. Instinktiv hatte ich die linke Hand mit dem Kreuz in die Höhe gerissen, feuerte auch eine Kugel ab, die dem Feuer aber nichts antat, sondern hindurchwischte und irgendwo in die Wand hineinschrammte.
    Dann waren sie da - und vorbei!
    Sie wehten plötzlich über meinen Körper hinweg. Hätte ich das vorher gewußt, ich hätte mich nicht noch weiter geduckt und so klein wie möglich gemacht. Ich war für sie wie ein Hindernis, daß sie so rasch wie möglich umgehen mußten, und das lag einzig und allein an meinem Kreuz.
    Als mir das klar wurde, drehte ich noch im Liegen den Kopf zur Seite. Sie huschten durch das Wohnzimmer auf das offene Fenster zu, ohne etwas zu verbrennen, aber ich sah auch, daß sie nicht so dicht beisammen waren. Sie hatten sich aufgeteilt. Es gab freie Räume zwischen ihnen, und dann setzte ich auf volles Risiko.
    Ich schleuderte mein Kreuz in die von mir aus gesehen linke Feuergestalt hinein und kam gleichzeitig auf die Knie, um zu schauen, was dieser Angriff

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