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0945 - Verdammte Totenbrut

0945 - Verdammte Totenbrut

Titel: 0945 - Verdammte Totenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bewirkte.
    Zunächst nichts - oder?
    Das Oder stimmte, denn zwei Feuerwesen huschten auf das offene Fenster zu. Sie tanzten in den Garten hinein, als würden sie von gewaltigen Peitschenhieben getrieben.
    Die dritte Feuersäule aber war zurückgeblieben, denn sie hatte mein Kreuz erwischt. Man konnte sie auch nicht mehr als Feuersäule bezeichnen, als sie sich veränderte.
    Sie stand flackernd auf der Stelle, da sie nicht mehr in der Lage war, sich zu bewegen. Die Macht meines Kreuzes hatte sie voll und ganz mitbekommen, und es sorgte dafür, daß sie an Dichte verlor, aber auch an Intensität, denn sie sackte vor mir zusammen und breitete sich wie eine Lache auf dem Boden des Wohnzimmers aus, ohne überhaupt etwas zu verbrennen oder nur anzusengen. Die Säule war zu einem zuckenden See geworden, sehr blaß jetzt und ohne Nachschub, aber in der Mitte lag mein Kreuz, noch immer von flachen tanzenden Flammen umspielt, in denen ich auch etwas entdeckte, als ich auf sie niederschaute.
    Zuerst dachte ich, daß es mein Gesicht und meine Gestalt gewesen wären, die sich auf der Oberfläche widergespiegelt hätten, das aber traf nicht zu, denn ich sah nicht aus wie eine Frau. Ich hatte auch keine langen Haare, und mein Gesicht zeigte nicht den gequälten Ausdruck wie das Gesicht im Feuer.
    Ein Gesicht, das trotz allem nur aus zuckenden Flammen bestand, so daß es aussah, als sollte es noch einmal in die Höhe steigen, um den Kopf einer Flammensäule zu bilden.
    Es trat nicht ein.
    Mein Kreuz war einfach zu stark. Das Gesicht im Feuer schmolz immer mehr zusammen. Es verzerrte sich, es wurde mehr und mehr zu einer widerlichen Fratze. Die Flammen wurden kleiner, um schließlich ganz zu verschwinden.
    Kein Nachglühen mehr, nichts. Sie waren einfach weg, als hätte es sie zuvor nie gegeben.
    Ich bückte mich. Meine Hand faßte genau in das Zentrum hinein, wo sich vor kurzem noch die Flamme ausgebreitet hatte. Unter meinen Fingern spürte ich nur das kühle Metall des Kreuzes, aber keine noch so kleine Flamme sengte meine Hand an.
    Es war vergangen und damit auch eine der drei Untoten, die ich nicht als normale Zombies ansah.
    Sie waren Feuergestalten, aus dem Feuer geboren, oder als Tote in das Feuer hineingegangen, wie auch immer, denn sie mußten ja aus dem Tümpel gekommen sein. Was da wirklich geschehen war, konnte ich nicht nachvollziehen, da fehlte mir einfach das Wissen.
    Das war eine Situation, wie ich sie schon des öfteren erlebt hatte. Eigentlich hätte ich in meinem Job mit keinen Überraschungen mehr rechnen müssen, ich hatte einfach schon zu viel durchgemacht, aber es ging nicht anders. Immer wieder erlebte ich derartige Dinge und stand vor einem neuen Rätsel.
    »Mr. Sinclair?« Die ängstliche Stimme in meinem Rücken sorgte dafür, daß ich mich umdrehte.
    Wendy Starr war dabei, von draußen in den Wohnraum zu klettern, was bei ihr nicht so leicht klappte wie bei mir. Deshalb lief ich hin und half ihr dabei.
    Ihre Hände waren kalt. Sie zitterte, als stände sie unter einer kalten Dusche. Ihre Augen waren groß.
    Sie schaute sich im Raum um und sah nichts.
    »Weg?« fragte sie.
    »So ist es.«
    »Alle?«
    Ich nickte.
    Sie entzog sich meinen Händen und ging durch den Raum, den Blick zu Boden gerichtet, als könnte sie es nicht fassen. Dabei bewegte Wendy den Mund, aber sprechen konnte sie nicht. Der Druck war einfach zu stark. Das Erlebte hatte sie völlig verwirrt.
    An der Tür blieb sie stehen, eine Hand gegen die seitliche Holzverkleidung gestützt. »Aber sie waren hier, Mr. Sinclair, das wissen wir beide. O Gott!« Sie schlug sich auf den Mund und keuchte während des nächsten Satzes: »Was ist mit William?«
    »Wir werden nachsehen.«
    Als ich an ihr vorbeigehen wollte, hielt Wendy mich fest. »Und wenn er tot ist?«
    »Warten Sie es ab.«
    »Sie sind so optimistisch.«
    »Immer.«
    Wendy ließ mich vorgehen. Ihre Schritte hörte ich in meinem Rücken, und sie schleifte mit den Sohlen über den Boden hinweg.
    Im Schlafzimmer hatte sich nichts mehr verändert. William Cox lag noch immer auf dem Boden vor seinem Bett.
    Mein Herz schlug schneller. Im Magen drehte sich der Klumpen zusammen, als ich näher an ihn herankam und sah, daß er sich nicht bewegte und sich auch nicht rührte.
    Es ließ das Schlimmstes befürchten.
    Ich kniete mich neben ihn.
    Mein Blick fiel in seine Augen. Sie waren starr, ohne einen Funken von Leben. Und als ich die tiefen Wunden in seinem Gesicht und vor allen Dingen an seiner

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