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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augenblick überkamen ihn die Schmerzen wie ein Schock, der ihn sprachlos machte.
    In der kleinen Toilette brach er zusammen, und das unheimliche Feuer hatte ein weiteres Opfer gefunden…
    ***
    Brixton!
    Ein Stadtteil von London, den eine unrühmliche Geschichte umwaberte. Wer an Brixton dachte und von Brixton redete, der hatte sofort das Gemälde der Krawalle vor Augen, der großen Straßenschlachten zwischen zumeist farbigen Jugendlichen und der Polizei. Der sah Wasserwerfer, Tränengas, durch die Luft fliegende Pflastersteine, Rauch, Feuer und flüchtende Menschen. Zerstörte Schaufenster, umgekippte Autos, geplünderte Geschäfte und Barrieren aus Autoreifen; die ebenfalls brannten.
    In Brixton war es nie ruhig, auch wenn es so schien. Irgend etwas kochte immer. Es trat nur nicht jedesmal offen zutage, aber der Funken glühte unter der Oberfläche. Die Lunte brannte; es gehörte nur ein Flämmchen dazu, um all den Sprengstoff an Wut, Haß und Ungerechtigkeit explodieren zu lassen.
    In Brixton gab es auch keine vorweihnachtliche Stimmung. Da suchte man vergeblich nach geschmückten Tannenbäumen oder Lichterketten in den Bäumen. Auch die meisten Schaufenster sahen trist aus. Nur vereinzelt brannte ein Licht, das aber fiel kaum auf.
    Brixton schien aus dem Winterschlaf zu erwachen. Es gab erste Hinweise auf eine große Demo, die wohl wieder außer Kontrolle geraten würde, denn es jährte sich ein für mancher wichtige Jahrestag. Durch den Einsatz der Polizei war ein Farbiger ums Leben gekommen.
    Ausgerechnet in dieser Hölle hatten Suko und ich zu tun.
    Wir waren an diesem Abend in den brodelnden Stadtteil Brixton gefahren, hatten den Wagen gut verschlossen, obwohl er nicht weit entfernt von einem Ort stand, den uniformierte Kollegen abgesperrt hatten, damit die Neugierigen abgehalten wurden. Die hatten sich hinter dem Trassierband versammelt. Noch waren sie relativ friedlich, denn sie wußten nicht genau, was geschehen war, aber es versammelten sich immer mehr Menschen, was uns nicht besonders gefiel.
    Wir sahen Kollegen, die in ihre Funkgeräte sprachen. Wahrscheinlich baten sie um Verstärkung. Sicher war sicher.
    Ich hielt meinen Ausweis hoch, als ich mich durch die Gruppe der Neugierigen wühlte und dabei Püffe und Stöße hinnehmen mußte. Auch Suko, der sich dicht hinter mir befand, protestierte nicht.
    Wir sahen den Hauseingang vor uns. Er gehörte zu einem alten, windschiefen Bau, der zwischen anderen, die ebenfalls so aussahen, eingeklemmt schien.
    Auf dem Gehsteig schimmerte das Pflaster feucht. Eis hatte sich gebildet und einige Flächen glatt gemacht. Die Luft war kalt, drückte auch, ein Zeichen dafür, daß das Wetter bald umschlug. Dann würde es Schnee oder Regen geben - und ein Verkehrschaos.
    Die beiden Männer, die den Eingang bewachten, hatten Schultern wie Kleiderschränke.
    Sie begutachteten meinen Ausweis und nickten. Wir passierten die beiden und hatten den Eindruck, eine Höhle zu betreten, in der es nicht eben angenehm roch. Zwar brannte hier im Erdgeschoß das Licht, aber das verdiente den Namen kaum, so trübe war es. Erst weiter oben sahen wir einen helleren Schein. Er wurde von den Standscheinwerfern abgegeben, die die Kollegen aufgebaut hatten.
    In diesem Haus konnte sich kaum jemand wohl fühlen. Beschmierte Wände, ausgetretene Treppenstufen, ein nicht gerade stabiles Geländer - alles war schmutzig, kalt und düster.
    Allerdings nicht so eisig wie draußen. Dennoch ging ich davon aus, daß die Menschen hier in den Buden froren.
    Am Fuß der Treppe stand ein Uniformierter und kaute auf seinem Gummi. »Wo finden wir den Toten?« wollte ich wissen.
    »Dritte Etage, Sir.«
    »Danke.«
    Wir stiegen hoch. Suko, der neben mir herging, schaute sich immer wieder um, hatte dabei die Stirn gerunzelt und schüttelte einige Male den Kopf.
    »Hast du was?« fragte ich ihn.
    »Nein, nicht viel - doch hier könnte ich es nicht aushalten. Das ist ja Horror. Hier bekäme ich die Krise.«
    »Wem sagst du das?«
    Wir gingen weiter. Von oben her hörten wir Stimmen. Das Licht wurde heller, wirkte kalt und schien in sämtlichen Farben zu schillern.
    Die Treppe bestand zum Glück noch aus Steinen. Eine hölzerne wäre längst zusammengebrochen. Ich wußte, wer hier der Chef der Mordkommission war. Er hieß Tony Ramsgate. Um seine Arbeit in diesem Viertel war er bei Gott nicht zu beneiden. Wir kannten ihn flüchtig und wußten außerdem, daß er gern Pfeife rauchte. Deshalb war er bereits zu riechen,

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