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0947 - Der Matazema-Plan

Titel: 0947 - Der Matazema-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe ich Icho noch nicht erlebt." Er gab den anderen im Raum das Zeichen, den Arzt mit dem Haluter allein zu lassen. Alle gingen. Lediglich Gucky bat, bei ihm bleiben zu dürfen.
    „Ich muß ihn in der Luft halten", bemerkte er, „sonst rast er womöglich wieder los und bringt sich selbst um."
    „Ich bin einverstanden."
    Kaum hatten Rhodan, Atlan, die Mutanten und die Ärzte den Raum verlassen, als Pok Balam eine fieberhafte Tätigkeit entwickelte. Mit Hilfe seines ArmbandVielzweckgeräts rief er MedoRoboter und Spezialgeräte herbei, während Gucky sich auf den Boden setzte und sich ganz auf Icho Tolot konzentrierte. Immer wieder versuchte er, den Freund telepathisch zu erreichen, doch das gelang ihm nicht. Jegliches Leben schien aus dem riesigen Körper gewichen zu sein. Die drei großen Augen standen offen, doch sie glichen nun nicht mehr den Augen, die Gucky kannte, sondern großen, toten Rubinen.
    „Empfängst du noch Lebensimpulse?" fragte der Arzt. Er war klein und hatte einen gedrungenen Körper. Sein Gesicht war breit. Die Augen lagen tief in den Höhlen und schienen undurchdringlich zu sein. Gucky überlegte flüchtig, ob er Pok Balam telepathisch untersuchen sollte, verzichtete jedoch darauf, weil er sich daran erinnerte, daß der Arzt so etwas überhaupt nicht mochte. Er hatte einmal empört reagiert, als der Ilt einen telepathischen Versuch mit ihm gemacht hatte. Da nun Leben und Gesundheit Icho Tolots gefährdet waren, und Pok Balam ihn behandeln sollte, beschloß Gucky, lieber vorsichtig zu sein.
    „Leider nicht", antwortete der Mausbiber betrübt. „Ich glaube, er ist tot."
    „Ich bin nicht deiner Meinung", erwiderte der Mediziner. ,.Laß ihn herunter aber vorsichtig!" v„Keine Angst. Ich habe vor, ihm zu helfen. Schaden will ich ihm nicht."
    Behutsam ließ er den Haluter absinken. Plötzlich erschien es ihm, als bestehe dieser aus ebenso kostbarem wie empfindlichem Porzellan, so daß schon der geringste Stoß genügte, ihn zerspringen zu lassen.
    Kaum aber berührte Icho Tolot den Boden, als er wie unter unsäglichen Qualen aufschrie und davonstürmte. Er raste auf eine Wand zu und hätte sie fraglos durchbrochen, wenn Gucky ihn nicht telekinetisch gepackt und herumgeschleudert hätte.
    „So nicht, alter Freund", rief er empört. „Erst tust du so, als wärst du zum halutischen Manitu geeilt, so daß wir uns schon die größten Sorgen machen, und dann tobst du hier herum, als sei die BASIS nur eine Spielweise für Unterwäschehaluter."
    „Du meinst: Drangwäsche", bemerkte Pok Balam. „Dies sind aber nicht die Symptome einer Drangwäsche. Ich bin davon überzeugt, daß Icho unter einer ganz anderen Krankheit leidet."
    Gucky kratzte sich zwischen den Ohren.
    „Du meinst nicht, daß er sich über uns lustig macht? Das würde ich ihm nämlich auch zutrauen."
    Pok Balam schüttelte den Kopf.
    „Ganz bestimmt nicht, Gucky", sagte er. „Icho Tolot befindet sich in tödlicher Gefahr. Ich habe mich mit seiner Geschichte befaßt. Daher weiß ich genau, was ich sage. Icho war noch niemals zuvor so gefährdet wie jetzt."
    „Seine Geschichte?" fragte der Ilt verblüfft.
    „Wußtest du nicht, daß Icho seine Memoiren verfaßt hat?"
    Gucky setzte sich auf den Boden. Er war so überrascht, daß er den Haluter fast fallen gelassen hätte. Er fing ihn gerade noch ab, bevor er zu einem neuen Amoklauf ansetzen konnte.
    „Du spinnst, Doktor."
    Pok Balam lächelte nachsichtig. Tiefe Falten bildeten sich in seinen Augenwinkeln.
    „Ich spinne nicht."
    „Wieso weißt du was von den Memoiren dieses schwarzen Riesen und ich nicht?"
    „Das mußt du Icho schon fragen, wenn er wieder in Ordnung ist. Und jetzt störe mich nicht länger. Ich habe zu tun."
    Gucky schwieg. Nachdenklich blickte er den Haluter an. Nichts hatte ihn mehr überrascht, als die Tatsache, daß dieser die Geschichte seines Lebens geschrieben hatte.
    Wenn ein Haluter so etwas tat, dann mußte das einen ganz besonderen Grund haben. So ohne weiteres war Icho Tolot für eine solche Idee nicht zu befreunden. Gucky hatte auch noch niemals davon gehört, daß ein Haluter seine Memoiren geschrieben hatte. Deshalb hatte er nur eine Erklärung für das Verhalten Tolots.
    „Icho wußte, daß eine Krise auf ihn zukommt", flüsterte er. „Vielleicht wußte er gar, daß er sterben wird. Deshalb hat er es getan. Wahrscheinlich soll es ein Gruß an uns alle sein." >„Ich hatte dich gebeten, still zu sein", sagte der Arzt streng. „Bitte, halte dich

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