0948 - Wohnsitz der Götter
nicht springen. Es ist zu gefährlich.
Kemoauc könnte die Kugel als Falle eingerichtet haben."
„Ich muß es riskieren", erwiderte der dunkelhäutige Mutant. „Notfalls könnt ihr mich ja wieder herausholen."
„Wir haben Zeit", stellte Fellmer Lloyd fest. „Warum diese Eile?"
„Vielleicht helfen wir Perry damit, wenn wir den pseudotelepathischen Sender ausschalten."
„Das könnte immerhin sein."
„Na also", sagte Ras und teleportierte.
Er rematerialisierte in einer kugelförmigen Halle, in deren Mittelpunkt sich ein großer, blauer Kristall drehte. Ein eigenartiges Licht ging von ihm aus, das Ras sofort in den Bann schlug. Er spürte die Kraft, die diesem Kristall innewohnte, und nur mit Mühe konnte er sich gegen sie behaupten.
Der Kristall schwebte frei im Raum. Er wurde von unsichtbaren Kraftfeldern gehalten. Ras Tschubai blickte zögernd zu ihm hoch. Er stand direkt unter ihm.
Er hatte mit einer Maschine gerechnet, die man auf irgendeine Weise abschalten konnte, nicht aber mit einem derartigen Gebilde.
„Ich bin in der Kugel", teilte er Fellmer Lloyd über Funk mit. „Alles ist in Ordnung." Er beschrieb den Kristall. „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als ihn zu zerstrahlen", schloß er.
„Dann tu es", empfahl ihm der Telepath. Er konnte den Freund mit seinen Sinnen nicht erfassen. Die Kugel schirmte ihn völlig gegen ihn ab. Das war überraschend, weil es dem Teleporter gelungen war, die abschirmende Wandung mit seinen Parafähigkeiten zu überwinden.
„Okay", antwortete Ras Tschubai. „Ich zerschieße den Kristall und komme dann sofort nach oben. Wohl ist mir dabei allerdings nicht."
„Dann legen wir eine Sprengladung. Wer weiß, was passiert, wenn der Kristall zerstört wird? Vielleicht kannst du danach nicht mehr teleportieren."
„Das wäre mehr als fatal. Ich komme nach oben." Im nächsten Moment stand er neben dem Telepathen. Dieser erteilte den Robotern den Befehl, die Arbeit im Eis einzustellen und eine Sprengladung vorzubereiten.
Einige Minuten darauf kehrte Ras Tschubai mit einem Metallkasten in die Kugel zurück. Er materialisierte unmittelbar über dem Kristall. Während er an diesem vorbeistürzte, warf er den Kasten zu ihm hinüber. Er sah, daß die Sprengladung auf ihm liegenblieb.
Er teleportierte zur Decke der Halle und blickte von dort auf den Kristall hinab. Er hatte sich nicht geirrt. Die Sprengladung lag sicher auf dem Kristall.
Ras sprang zu Fellmer Lloyd und den anderen zurück.
„Wir packen ein und verschwinden", sagte er. „Sobald wir fünfzig Kilometer entfernt sind, zünden wir die Bombe."
Die Männer und die Roboter packten das Arbeitsmaterial ein und entfernten sich mit den beiden Shifts. Diese waren in mühevoller Arbeit aus dem Leichten Kreuzer gebracht und einige Kilometer weit von diesem entfernt worden.
Dann erst waren die Antriebsaggregate einsatzbereit gewesen.
Ras Tschubai zündete den Sprengsatz, als die beiden Shifts etwa fünfzig Kilometer weit in Richtung Süden geflogen waren. Er blickte zurück. Am Horizont stob eine Rauchwolke aus dem spiegelnden Eis. Gleichzeitig spürte Ras Tschubai einen Stich im Kopf. Wie gelähmt sackte er in seinem Sessel zusammen.
Ebenso erging es Fellmer Lloyd. Er kippte nach vorn und wäre aus dem Sitz gefallen, wenn ihn nicht der Mann hinter ihm festgehalten hätte.
Beide Mutanten erholten sich jedoch schnell. Schon nach wenigen Minuten erklärten sie, daß sie unter keinerlei Beschwerden litten.
„Ich bin froh, daß wir eine Sprengladung genommen haben", sagte Ras Tschubai. „In der Kugel wäre alles wohl noch viel schlimmer gewesen."
„Ich bin gespannt, ob der Ausfall des Senders in der Burg eine Wirkung hat", entgegnete der Telepath.
„Auf jeden Fall hat er eine Wirkung auf die Dallazen", sagte Ras. „Sie sind frei. Von nun an werden sie nicht mehr zu Tausenden zur TepponKluft ziehen, um hier als Werkzeuge für Kemoauc zu dienen."
*
Jagur glaubte, etwas zerreiße seinen Kopf.
Er schrie vor Schmerz auf. Er glitt aus dem Sessel und stürzte zu Boden. Mit beiden Händen hielt er sich den Kopf.
Seit er sich von Rhodan getrennt hatte, war häufiger das Gefühl über ihn gekommen, daß er den Verstand verlor. Er hatte es immer wieder abgewehrt.
Jetzt wurde es übermächtig in ihm.
Er war davon überzeugt gewesen, daß er die kosmische Burg starten konnte. Die Computerberechnungen hatten ein günstiges Ergebnis erbracht. Das war auch der Grund dafür gewesen, daß er sich von
Weitere Kostenlose Bücher