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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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die Ärzte ihren Bericht über den Mord machten.
    Hervey Lyne war durch ein Geschoß getötet worden, das von hinten durch das Herz gedrungen war. Im Körper fand man es nicht, und Surefoot gab den Auftrag, bei Tageslicht den Rasenplatz eingehend nach der Kugel abzusuchen.
    Um neun morgens war er in der City und wartete auf die Ankunft der Generaldirektoren. Wie er vermutet hatte, wußten sie nichts von einer Abreise Morans. Aber er erfuhr, daß der Mann keinen guten Ruf bei der Bank genoß.
    »Er war ein sehr fähiger Bankdirektor und bei unseren Kunden besonders beliebt. Wir hätten ihn sonst nicht behalten, nachdem sich herausstellte, daß er spekulierte. Wir können ihm nichts Schlechtes vorwerfen, natürlich mit Ausnahme dieser letzten Disziplinlosigkeit, die allerdings ziemlich schwer ins Gewicht fällt. Wie wir annehmen, ist er nach Devonshire gereist. Wenigstens sagte er, daß er dorthin gehen würde.«
    Surefoot lächelte.
    »Der ist nicht in Devonshire, darauf können Sie sich verlassen. Er ist mit einer bestellten Maschine gestern nachmittag um vier Uhr zwanzig von Croydon nach Köln geflogen. Dort erwartete ihn ein anderes Flugzeug, das ihn nach Berlin brachte. Dort ist er noch nicht gefunden worden.«
    Der Generaldirektor schaute ihn bestürzt an. »Er ist in Berlin?« fragte er betroffen.
    Leo Moran verwaltete große Konten, und ein Bankdirektor, der unter verdächtigen Umständen plötzlich verschwindet, nimmt gewöhnlich Bankgelder mit.
    »Ich nehme ja nicht an, daß etwas nicht stimmt«, sagte er entsetzt. »Er hat zwar früher spekuliert, und man weiß nie, was ein Spieler sich alles zuschulden kommen läßt. Aber sonst war er wirklich zuverlässig und ehrenhaft. Trotzdem will ich sofort alle Bücher kontrollieren lassen.«
    Surefoot hatte eine sehr genaue Personalbeschreibung von Mr. Moran erhalten, aber er konnte keine Fotografie von ihm finden. Der Mann war jedoch nicht schwer wiederzuerkennen, da er fast vollkommen kahl war. Er konnte allerdings mit Hilfe einer Perücke seinem Kopf ein ganz anderes Aussehen geben.
    Surefoot runzelte die Stirn. Eine Perücke! Er erinnerte sich plötzlich an die drei Perücken, die er in dem Zimmer über der Garage in Baynes Mews entdeckt hatte, und er dachte auch an Washington Wirth, der in Mittelengland leben sollte... Sechzigtausend Pfund waren vor kurzem von Mr. Lynes Konto durch eine Bank in Mittelengland abgehoben worden.
    Er ließ sich eine Vollmacht geben, alle Konten auf Morans Bank zu untersuchen. Mit dieser Ermächtigung fuhr er zur Bank und sprach mit dem Hauptkassierer.
    »Ich kenne zufällig den Stand von Mr. Lynes Konto bis vor ein paar Tagen«, sagte er. »Irrtümlicherweise schrieb er nämlich eine Mitteilung an sein Mündel auf die Rückseite der Abrechnung.«
    Er nahm das Schreiben aus der Tasche, und der Kassierer prüfte es.
    »Ich will die Sache sofort prüfen. Hier sind natürlich nicht die sechzigtausend Pfund berücksichtigt, die auf den letzten Scheck hin abgehoben wurden.«
    Der Kassierer kam erst nach einer längeren Weile zurück und legte die Abrechnung auf den Tisch.
    »Die Aufstellung, die Mr. Moran dem verstorbenen Mr. Lyne gegeben hat, ist vollständig falsch. Sie ist vor drei Tagen aufgestellt. Aber hier steht zum Beispiel, daß Mr. Lyne ein Guthaben von zweihunderttausend Pfund haben soll. In Wirklichkeit beträgt sein Konto aber nicht ganz fünfzigtausend -achtundvierzigtausendsiebenhundert, um genau zu sein. Als ich die Aufstellung sah, wußte ich gleich, daß sie nicht stimmte. Ich habe das Konto Mr. Lynes genau beobachtet und Mr. Moran schon zweimal gedrängt, ihm zu schreiben und ihn auf den niedrigen Stand seines Kontos aufmerksam zu machen. Aber weil Mr. Lyne Geldverleiher ist, haben wir uns nicht zu sehr darum gekümmert. Die Leute verleihen ja häufig größere Summen.«
    »Wie verhält es sich mit dem Depot an Wertpapieren?«
    »Die sind alle noch vorhanden, nur haben wir vor vier Monaten auf besonderen Auftrag Mr. Lynes für dreißigtausend Pfund Aktien verkauft.«
    »Hat Mr. Moran am vergangenen Dienstag, etwa um zehn Uhr morgens, Mr. Lyne besucht?«
    »Wenn er es getan hat, bin ich jedenfalls nicht davon unterrichtet worden.« Er dachte kurz nach. »Ja, am vorigen Dienstag kam er erst gegen Mittag ins Büro und sagte, daß er eine Besprechung gehabt habe. Aber ich weiß nicht, mit wem. Es handelt sich hier doch um ein schweres Verbrechen, an dem Mr. Moran beteiligt ist? Ich will Ihnen und der Bank helfen, soviel ich

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