Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
hinaus lag. Es befand sich in jedem Stockwerk ein sehr großer Raum, der durch Schiebetüren geteilt werden konnte.
    Im obersten Geschoß war Lynes Schlafzimmer, aber auch dort konnten sie nichts feststellen. Der Polizeiinspektor und zwei seiner Beamten prüften oberflächlich die Papiere und die Sachen des Verstorbenen. Surefoot hatte die Schlüssel aus der Tasche des Toten genommen. Er selbst hatte vorher schon alles durchgesehen, besonders den Geldschrank, hatte aber nichts entdecken können.
    Schließlich kamen sie ins Arbeitszimmer zurück. Smith stand lange am Fenster und starrte hinaus.
    »Der amerikanische Detektiv, der morgen nach New York zurückfährt, könnte uns wahrscheinlich helfen. Es wäre vielleicht gut, wenn ich ihn um Rat fragte.«
    »Wer ist denn das?« fragte Dick neugierig.
    »John Kelly, Chef der Geheimpolizei in Chicago. Möglich, daß er uns einen Tip geben kann. Ich werde es jedenfalls versuchen.« Er sah nach der Uhr.
    »Ich möchte nur wissen, ob no ch Nachrichten über Moran eingelaufen sind. Ich will mich einmal in seiner Wohnung umsehen. Hoffentlich finde ich dort jemand vor?«
    »Wenn nicht, dann kann ich Ihnen helfen«, erwiderte Dick.
    »Er sagte mir, daß er verreisen und mir den Schlüssel senden wollte, damit ich ihm seine Post nachschicken könnte. Wenn Sie nichts dagegen haben, begleite ich Sie sehr gerne.«
    Als sie ankamen, machte ihnen der Hausmeister eine überraschende Mitteilung. Er sagte, daß Moran die Wohnung erst vor einer Stunde verlassen habe.
    »Stimmt das auch?« fragte Dick aufs höchste erstaunt. »Ist er nicht schon heute morgen abgereist?«
    »Nein, er ist den ganzen Morgen fortgewesen, kam aber zurück und hat die Wohnung erst um halb vier verlassen. Wenn ich nicht irre, sind Sie Mr. Allenby? Ich sollte einen Brief an Sie zur Post bringen.«
    Der Mann ging in sein kleines Büro und überreichte Dick ein Kuvert, das nur zwei hastig hingeworfene Zeilen enthielt. Der Schlüssel lag bei.
    Bin gerade im Begriff abzureisen. Die gemeinen Kerle haben mein Gesuch abgelehnt.
    »Wer sind denn die gemeinen Kerle?« fragte Surefoot.
    Dick lächelte.
    »Wahrscheinlich meint er damit den Aufsichtsrat der Bank. Er sagte mir, er würde abreisen, ob sie ihm Urlaub bewilligten oder nicht.«
    Als sie die Wohnung betraten, sahen sie, daß Moran in aller Eile aufgebrochen war. Sie fanden an einem Bettpfosten eine Weste, in der noch die goldene Uhr, das Zigarettenetui und etwa zehn Pfund in barem Geld steckten. Er hatte sich so schnell umgezogen, daß er vergessen hatte, die Taschen zu leerem.
    Surefoot trat ans Fenster, und Dick folgte ihm dorthin. Von hier aus konnten sie den Park übersehen, besonders die Stelle, an der Hervey Lyne in seinem Rollstuhl gesessen hatte.
    »Fällt Ihnen etwas auf?« fragte Surefoot.
    Dick nickte, und ein Schauder überlief ihn. Von seinem Standpunkt aus konnte er durch das offene Fenster direkt auf den Platz sehen, an dem der alte Mann erschossen worden war.
    Surefoot musterte den Fußboden in der Nähe des Fensters eingehend, aber er konnte nichts finden. Dann ging er in das elegante Schlafzimmer und durchsuchte es in aller Eile. Als er den. Kleiderschrank aufmachte, fiel ein Militärgewehr heraus. Ein zweites lag auf dem Boden des Schrankes, und daneben lagen ein halbes Dutzend langer, schwarzer Metallhülsen.
    Surefoot öffnete die Kammer, roch daran, trug die Waffe ans Fenster und sah durch den Lauf. Wenn kürzlich ein Schuß daraus abgegeben worden war, mußte das Gewehr sofort gereinigt worden sein, denn man konnte im Laufinnern keinen Pulverrückstand sehen. Er prüfte das andere Gewehr in derselben Weise und nahm dann einen Metallzylinder in die Hand.
    »Was ist denn das?«
    Dick betrachtete den Gegenstand genau.
    »Ein Schalldämpfer«, erwiderte er. »Moran interessierte sich sehr für Gewehrschießen und besonders für jede neue Art von Schalldämpfern. Er hat mich selbst ein- oder zweimal um Rat gefragt und mir häufig gesagt, ich sollte mich mit der Konstruktion solcher Instrumente befassen. Sie dürfen nicht vergessen, Smith, daß Morans Lieblingsbeschäftigung und Erholung Gewehrschießen ist.«
    »Eine nette Erholung!« entgegnete der Chefinspektor.
    Er durchsuchte den Kleiderschrank und die Schubladen nach Patronen, konnte aber nichts finden. Die Kammern der beiden Gewehre waren leer. Auch konnte er keine abgeschossene Patronenhülse in der Wohnung entdecken.
    Smith trat vom Fenster zurück und schätzte den Abstand bis zum

Weitere Kostenlose Bücher