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095 - Der leuchtende Schlüssel

095 - Der leuchtende Schlüssel

Titel: 095 - Der leuchtende Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Tatort.
    »Nicht ganz zweihundert Meter«, meinte er.
    Moran hatte seinen Diener nicht mitgenommen. Surefoot ließ sich vom Hausmeister die Adresse des Mannes geben und schickte einen Schutzmann zu ihm, der ihn in sein Büro bringen sollte.
    »Sie gehen jetzt am besten zu der jungen Dame«, wandte er sich an Dick. »Sie ist sicherlich durch das traurige Ereignis sehr beunruhigt.«
    »Das glaube ich kaum. Aber ich werde sie aufsuchen. Wohin gehen Sie denn?«
    Surefoot lächelte nur geheimnisvoll.

14
    Das vordere Portal der Bank war schon geschlossen, als der Chefinspektor dort ankam. Er klingelte deshalb an der Seitentür und wurde auch sofort eingelassen. Der Kassierer, der stellvertretende Direktor und mehrere Angestellte waren noch bei der Arbeit. Er sprach mit dem Kassierer in dessen Privatbüro und erhielt von ihm einige wertvolle Auskünfte.
    »Ich weiß nur, daß Moran einen Urlaub beantragt hatte, der nicht bewilligt wurde. Das weiß ich, weil der Brief der Generaldirektion nicht an ihn persönlich, sondern an den ›Vorsteher‹ adressiert war. Deshalb habe ich ihn geöffnet. Ich telefonierte ihn in seiner Wohnung an und teilte ihm den Bescheid mit. Er sagte darauf nur, er komme heute nicht ins Büro.«
    »Haben Sie das der Direktion mitgeteilt?«
    Es war nicht gemeldet worden, da das häufiger vorkam. Bankdirektoren können sich dergleichen manchmal gestatten.
    »Es wird natürlich in dem täglichen Bericht später erwähnt«, sagte der Kassierer. »Ich hatte heute morgen den Eindruck, als sei Mr. Moran in die City gefahren, um mit den Generaldirektoren zu sprechen. Als ich hörte, er sei auf Urlaub gefahren, nahm ich an, es sei ihm gelungen, die Leute zu überreden. Ist ihm etwas zugestoßen?« fragte er ängstlich.
    »Hoffentlich nicht. Hat er eigentlich bei dieser Bank sein eige nes Konto gehabt?«
    »Er hatte wohl ein Konto, es stand aber nicht viel darauf. Vor ein paar Jahren hat man ihm große Schwierigkeiten gemacht, weil er spekulierte, und deshalb hat er wahrscheinlich sein Hauptkonto nicht mehr bei uns geführt. Sicher wollte er verhindern, daß der Aufsichtsrat seine Geschäfte kontrollierte. Ich kann Ihnen ja im Vertrauen sagen, daß er ein Konto auf der Southern Provincial Bank hat. Einmal war sein Guthaben bei uns nahezu aufgebraucht, und da zahlte er einen Scheck ein, den er auf diese Bank ausgestellt hatte. Darf ich vielleicht erfahren, Mr. Smith, warum Sie sich für Mr. Moran interessieren!?«
    Mit ein paar Worten erzählte ihm der Detektiv von dem Mord. »Ja, wir führen Mr. Lynes Konto und verwalten sein Vermögen. Es ist ziemlich groß, allerdings nicht mehr so bedeutend wie früher. Er ist Geldverleiher und hat natürlich viele ausstehende Kapitalien.«
    Smith sah auf die Uhr.
    »Kann ich noch jemand von der Generaldirektion sprechen?« Der Kassierer konnte die Frage nicht beantworten, telefonierte aber mit der Zentrale. Er erhielt den Bescheid, daß bereits alle Herren nach Hause gegangen seien.
    »Wenn Mr. Moran morgen früh nicht kommen sollte -«
    »Der kommt nicht«, erklärte Surefoot.
    »In diesem Fall wäre es mir sehr lieb, wenn Sie die Generaldirektoren aufsuchen würden. Ich darf Ihnen nämlich eigentlich keine Informationen geben, weder über Mr. Moran noch über einen unserer Kunden. Warten Sie bitte noch einen Augenblick.« Er stand auf und sprach mit einem anderen Angestellten. Nach einer Weile kam er zurück.
    »Das eine möchte ich Ihnen noch mitteilen, ganz gleich, ob man mir nachher Vorwürfe macht oder nicht. Der verstorbene Mr. Lyne hat gestern sechzigtausend Pfund abgehoben - das heißt, der Scheck wurde uns gestern nachmittag eingereicht und von uns ausgezahlt. Es war ein Barscheck. Einzelheiten kann ich Ihnen nicht mitteilen, aber ich glaube, die Generaldirektion wird Ihnen alle weiteren Angaben machen.«
    Als Surefoot nach Scotland Yard zurückkehrte, fand er mehrere Beamte in seinem Büro.
    Sie verabschiedeten sich gerade von John Kelly, der um Mitternacht die Rückreise nach den Vereinigten Staaten antreten wollte.
    »Es tut mir leid«, sagte er, als er Surefoots Bericht gehört hatte. Es wäre mir wirklich ein großes Vergnügen gewesen, wenn ich Ihnen in diesem Mordfall hätte helfen können. Ich habe die Sache in der Abendzeitung gelesen. Ist inzwischen noch etwas Neues passiert?«
    Surefoot erzählte ihm, was er auf der Bank erfahren hatte.
    Der Amerikaner nickte.
    »Ich kannte einen Spezialisten für solche Verbrechen bei uns drüben. Es ist ein gewisser

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