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095 - Ruine der Kopflosen

095 - Ruine der Kopflosen

Titel: 095 - Ruine der Kopflosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Urzeiten kein Mensch mehr seinen Fuß
gesetzt. Eigentlich lohnte es gar nicht, sich die Mauerreste anzusehen.
    „Da
ist noch etwas, Mister Brent…“, setzte Rolf Weber hinzu, und seinem Gesicht war
anzusehen, daß er einen inneren Kampf ausfocht, ob er es sagen sollte oder
nicht.
    „Und
das wäre?“
    „Hier
rechts, wo der Busch steht, bin ich auf Burt gestoßen. Er hatte keinen Kopf
mehr, man hatte ihn abgeschlagen! Aber Burt lebte dennoch - als Kopfloser!“
    Der
PSA-Agent ließ sein Gegenüber keine Sekunde unbeobachtet. „Sagen Sie das noch
mal“, bat X-RAY-3 leise.
    „Es
hört sich verrückt an, aber ich habe es wirklich gesehen und erlebt. Und ich
hatte außer einem Bier keinen Tropfen getrunken. Das müssen Sie mir glauben!“
    „Ich
glaube Ihnen!“ Rolf Weber zuckte zusammen. Ungläubig starrte er Larry Brent an.
    „Aber
was ich glaube, ist im Moment nicht besonders wichtig“, fuhrX-RAY-3 fort.
„Immerhin haben Sie mir durch Ihre offenen Worte einen Hinweis gegeben, den ich
in dieser Form nicht erwartet hätte.“
    Larry
beließ es bei diesen Andeutungen, auch wenn Rolf das nicht begriff.
    „Sind
Sie von der Polizei?“ fragte er, aber sofort schüttelte er den Kopf und
beantwortete sich die Frage selbst, indem er leise hinzufügte: „Das kann nicht
sein. Sie sind kein Schotte oder Engländer, dem Akzent nach wohl Amerikaner. Sind
Sie ein Besucher oder Tourist?“
    „Möglich.
Aber das muß nicht bedeuten, daß ich nicht doch von der Polizei bin, nicht
wahr?“ entgegnete Larry, während er an den Mauerresten auf der rechten Seite
des umfangreichen Hofes entlangstreifte. Er konnte nicht aussprechen, was ihm
durch den Kopf ging. Es war zu ungeheuerlich.
     
    ●
     
    Sein
Aufenthalt in Schottland war kein Zufall. Er war auf dem Weg nach Ballater. In
dieser Stadt und in deren Nähe war es zu Vorfällen gekommen, die die dortige
Polizei vor ein Rätsel stellten. An drei Wochenenden hintereinander hatte man
an drei verschiedenen Orten menschliche Torsi gefunden, Körper, denen der Kopf
fehlte. Einiges wies darauf hin, daß ein entsetzliches Ritual stattgefunden
hatte, für das niemand eine Erklärung wußte.
    X-RAY-1
beauftragte seinen besten Agenten, sich einen persönlichen Eindruck in Ballater
von den kopflosen Leichen zu machen. Die Polizei dort war keinen Schritt
weitergekommen.
    Und
nun wollte es der Zufall, daß Larry diese obskure Geschichte aus erster Hand erfuhr.
    Bestand
da ein Zusammenhang? War alles viel komplizierter, als man geglaubt hatte?
    Mitten
in dem uralten, vergammelten Burghof befand sich ein zugeschütteter Brunnen.
Einzelne Steinplatten lagen herum, die brüchig und rissig waren, von Wind und
Wetter mitgenommen.
    Außerhalb
der niedrigen Mauer steckte ein massiver Holzpflock im Boden, der schräg aus
der Erde ragte und oben zugespitzt war. Das Holz war alt und dunkel, und der
Pflock fiel ihnen beiden auf, weil sie sich keinen Reim darauf machten konnten,
wozu er nützlich war.
    Die
zwei Männer suchten die nähere Umgebung ab und riefen nach Burt Taylor.
    Sie
erhielten keine Antwort.
    X-RAY-3
sah schließlich ein, daß es sinnlos war, nach dem auf rätselhafte Weise
Verschwundenen zu suchen. Er ging zunächst davon aus, daß Rolf Weber die
Wahrheit gesprochen hatte, aber die Geschichte mußte er auch der Polizei in
Ballater mitteilen.
    Das
sagte er Rolf, und der war damit einverstanden.
    Sie
ließen alles zurück und hofften, daß in der Zwischenzeit niemand auf den Lagerplatz
aufmerksam wurde.
     
    ●
     
    Sergeant
Morris O'Hara übernahm den Fall und machte sich mit zwei Beamten auf den Weg,
um den angegebenen Ort zu besichtigen.
    Inzwischen
hielt sich Rolf Weber im Revier auf. Larry Brent besprach sich mit Inspektor
Carlton, der ihm die ersten Bilder der Kopflosen zeigte. Doch diese waren, im
Gegensatz zu denen, die Rolf Weber beobachtet hatte, tot. Sie waren
geopfert worden. Was aus ihren Köpfen geworden war, wußte niemand. Man hatte
sie nicht gefunden.
    Das
Gespräch ergab nicht viel, doch das hatte Larry auch nicht erwartet.
    Bereits
eine Stunde später übermittelten die Beamten über Funk einen ersten Bericht vom
Tatort. Drei Stunden später wurde Rolf Weber verhaftet. Zwar hatte man sich
seine Geschichte aufmerksam angehört, aber es gab keine Beweise, die ihn
entlastet hätten. Nach den Regeln der Logik waren die beiden jungen Männer
zusammen gewesen, aber dann mußte etwas passiert sein, was Rolf Weber
verschwieg. Hatte er sich diese geisterhafte,

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