0951 - Ultimatum der Orbiter
Arzachena.
„Wir bekommen es auch so heraus", gab Archetral zurück. „Durchsucht das Schiff!" befahl er seinen Leuten.
Wenig später schleppten mehrere Orbiter den an Händen und Füßen gefesselten Laren in die Zentrale.
„Er war in einer Arrestzelle eingesperrt", berichtete einer von ihnen.
„Aha", machte Archetral und schickte Pyon Arzachena einen schadenfrohen Blick zu. Danach wandte er sich an den Laren. „Wer bist du?"
„Wer bist du?" fragte der Lare mürrisch zurück. „Ich gebe keinem Garbeschianer Auskünfte."
Die in der Zentrale befindlichen Orbiter hielten den Atem an, und sogar Archetral brauchte einige Sekunden, um die Sprache wiederzufinden.
„Ich bin kein Garbeschianer, sondern kämpfe gegen die Horden von Garbesch", erklärte er.
„Ith auch", erwiderte der Lare. „Ich heiße ..."
Archetral hob die Hand.
„Halt! Du bist so wichtig für uns Orbiter, daß ich dich nicht anhören darf, wenn der Kommandeur der Flotte BAL nicht dahei ist. Sage also kein Wort mehr, bevor Zarcher angekommen ist! Ich werde ihn sofort benachrichtigen."
*
Pearl Simudden trat an das offene Außenschott der Bodenschleuse und blickte über das gewaltige Areal einer der zwölf Raumhäfen von Trade City -und hinüber zu dem nur etwa hundert Meter entfernt stehenden Kugelraumschiff mit der Aufschrift VARAULT VENCHKE - GAVÖK.
Ihn schwindelte, als er die Freiheit so nahe vor sich sah, aber er beherrschte sich. Seine Aufgabe hieß, etwas vorzubereiten, das die Besatzung der SIRKON-BAL im entscheidenden Moment so beschäftigte, daß die sieben Flibustier ungehindert fliehen konnten.
Beinahe wäre der Austausch mit der Simudden-Type namens Korfatell gescheitert, denn die Gefangenen hatten ihre Auslaufzeit knapp eine Stunde früher als üblich abbrechen müssen und waren dann in die Gemeinschaftszelle zurückgetrieben worden.
Erst wenige Minuten vorher war die Simu’dden-Type von Brush Tobbon überwältigt, gefesselt und geknebelt und in der Toilette der Arrestzelle versteckt worden. Der echte Pearl Simudden hatte sich gerade wie sein robotisches Ebenbild zurechtgemacht, indem er sein Haar gestutzt und stärker gekraust und sich ein Stirnband aus Howalgonium umgelegt hatte, als Kayna Schatten mit der alarmierenden Nachricht angekommen war, die Or-biter wollten die Gefangenen wieder in die Arrestzelle bringen.
Natürlich würden sich die übrigen Wachen wundern, wenn einer von ihnen sich nicht daran beteiligte.
Deshalb war Pearl Simudden nach draußen gehastet und hatte Brush Tobbon lautstark beschimpft und beschuldigt, Widerstand versucht zu haben.
Dadurch war es dem Flibustier allerdings nicht mehr möglich gewesen, sein Ebenbild zu verhören und aus ihm herauszubekommen, in welcher Schiffssektion er arbeitete und welche Funktion er erfüllte. Glücklicherweise hatte sich die Gefahr, daß er sich deswegen verriet, durch den Umstand verringert, daß die SIRK.ON-BAL kurz darauf auf Olymp gelandet war und der größte Teil der Besatzung die VARAULT VENCHKE gestürmt hatte.
Eigentlich hätte Pearl Simudden nun unverzüglich darangehen sollen, seine Sabotageaktion vorzubereiten, aber er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, ein paarMinuten lang die Luft der Freiheit einzuatmen.
Er trat einen Schritt zurück, als sich ein gigantischer Schatten über die Landeplätze der SIRKON-BAL und der VARAULT VENCHKE senkte. Wenig später landete ungefähr fünfhundert Meter entfernt ein Keilschiff von ungefähr tausend fünfhundert Metern Länge. Kaum war es gelandet, schleuste sich ein Gleiter aus, raste auf die VARAULT VENCHKE zu und wurde einge schleust.
„Da muß den Burschen etwas Besonderes in die Hände gefallen sein!" überlegte der Akone laut und dachte darüber nach, warum das GAVÖK-Schiff offensichtlich freiwillig auf Olymp gelandet war. Die Besatzung mußte doch die Flotte der Keilschiffe rechtzeitig geortet und daraus ihre Schlüsse gezogen haben.
Er fand keine Antwort auf seine Fragen und kehrte kurz danach ins Schiffsinnere zurück. Während er sich dem Maschinensektor näherte, legte er sich seinen Sabotageplan zurecht.
Normalerweise hätte er dafür gesorgt, daß im entscheidenden Moment eine Explosion den Maschinensektor verwüstet und daß dabei möglichst viele Orbiter zerstört oder beschädigt würden, aber die Erleichterungen, die Archetral ihnen in letzter Zeit zugebilligt hatte, waren für ihn Anlaß zu verstärktem Mißtrauen gewesen.
Er vermutete, daß die Orbiter
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