Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Planeten nicht mit Eis bedeckt war, gab es Pflanzenwuchs. Einige kleinere Tiere, vermutlich Nager, wurden ausgemacht. Es gab zahlreiche Krater auf Skuurdus-Buruhn. Am interessantesten davon waren jene, die sich in den Eisregionen befanden. Sarder wußte, daß sie von Trümmerbrocken herrührten, die wie gewaltige Geschosse vom Himmel stürzten und so groß waren, daß sie in der Atmosphäre nicht völlig verglühten.
    Dann tauchte das Gebirge im Blickfeld der Beobachter auf. Es verlief etwa zweihundert Kilometer nördlich vom Äquator, nahezu parallel dazu, und erstreckte sich über eine Länge von fast zweitausend Kilometern. Trotzdem war es enttäuschend, denn die höchsten Gipfei erreichten kaum mehr als fünfbundert Meter.
    „Was soll dort unten sein?" fragte Arx.
    Wenn es nach den anderen ging, dachte Marcon Sarder wütend, war das Urteil über Skuurdus-Buruhn bereits gefällt.
    „Wir werden sehen", sagte er heftig. Er wandte sich an Dyke. „Fertig?"
    „Ja", nickte der Pilot. „Ich habe einen Kurs, der so sicher ist, als würden wir auf einer Rutschbahn nach unten gehen."
    Mein Gott! dachte Sarder grimmig. Wenn er nur mit diesen Sprüchen aufhören würde!
    Das Landemanöver begann, und wenn es auch im Vergleich zum Anflug in dieses System ungefährlich war, breitete sich in der Zentrale der AR-SOLIKA doch wieder Schweigen aus.
    Einmal erhaschte Sarder durch eine Luke einen direkten Blick auf den Trümmerring. Die Licht-Schatten-Grenze auf den dahintreibenden Planetenresten verlief so scharf, daß die wirkliche Größe dieser Asteroiden kaum auszumachen war. Für Sarders Geschmack ging Dyke mit dem Schiff viel zu dicht an den Ring heran, aber er verstand zuwenig von Astronautik, um seine Bedenken in Form einer Kritik zu artikulieren. Er mußte akzeptieren, was Dyke tat, auch wenn er argwöhnte, daß der Pilot ein gewisses unnötiges Risiko einging, um die eigene Abenteuerlust zu befriedigen.
    „Du mußt versuchen, auf einem Hochplateau oder in einem Tal zu landen, möglichst im Zentrum des Gebirgszugs", befahl Sarder dem Piloten.
    „Im Schnee?." fragte Dyke.
    Sarder brauchte nur einen Blick auf die Bildschirme zu werfen, um die Frage zu verstehen. Er schätzte, daß die Schneegrenze bereits zwischen ein- und zweihundert Meter Höhe begann.
    „Das ist mir gleichgültig", erwiderte der Archaiker. „Es kommt darauf an, daß wir vom Landeplatz aus gut operieren können - nach allen Richtungen."
    „Dort unten ist nichts!" rief Brysson. „Nicht einmal eine Spur intelligenten Lebens und auch keine Uberreste versunkener Kulturen, es sei denn, sie lägen unter Eis und Schnee verborgen."
    „Es gibt ausgedehnte Höhlensysteme", verkündete Sarder. „Ihnen gilt unser Interesse."
    „Woher weißt du das?" erkundigte sich Vesten mißtrauisch. „Es hört sich so an, als hättest du Menschen gesprochen, die schon einmal hier waren."
    „Gesprochen habe ich mit niemandem, der hier war", entgegnete Sarder. „Ich habe mich lediglich mit den Legenden befaßt, die über das Anlauf-Gebiet existieren. Zweifellos hat Skuurdus-Buruhn in ferner Vergangenheit einmal Besuch erhalten, wenn wir auch nicht sicher sein können, wer oder was diese Besucher waren. Auf jeden Fall haben sie von ihren Erlebnissen berichtet, und daraus sind eine Reihe von Gerüchten entstanden."
    „Irgendwelche vagen Geschichten, die von dir interpretiert worden sind", meinte Nerla Skeidev.
    „Er vermutet, daß alles mit diesem Wächterorden zusammenhängt, an dessen Existenz er glaubt", sagte Temer verächtlich.
    Sarders Augen verengten sich.
    „Es steht dir nicht zu, darüber zu reden. Du hast dich niemals damit befaßt."
    „Ich habe inzwischen viele Stunden in deinem Archiv zugebracht", eröffnete ihm Terner.
    Das Archiv waren zwei Räume neben Sarders Kabine, in denen er seine Unterlagen aufbewahrte. Sarder hielt seine Sammlung nicht unter Verschluß.
    „Stunden!" sagte Sarder anzüglich. „Man braucht Jahre, vielleicht Jahrzehnte, um einen Zusammenhang zubegreifen."
    „Marcon hat ein Buch geschrieben", sagte Temer und bewies damit, daß er sich tatsächlich im Archiv umgesehen hatte. „Es wurde niemals veröffentlicht. Es besitzt einen beträchtlichen Umfang und beinhaltet die unerhörteste Spekulation, die ich jemals gelesen habe."
    „Wie ist sein Titel?" fragte Nerla.
    „Die Ritter der Tiefe", sagte Sarder.
    „Ist das der Wächterorden?" fragte sie.
    „Ja", sagte Sarder.
    „Einen schönen Namen hast du dir da ausgedacht", gab

Weitere Kostenlose Bücher