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0953 - Der Laser-Mann

Titel: 0953 - Der Laser-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann wäre ich zerstrahlt worden."
    „Heißt das, du wärst eliminiert worden und hättest auch als Stevensan nicht mehr in Erscheinung treten können?" fragte der Vario.
    „Das heißt es", gab der Laser-Mann zu. „Ich bin immer so stark oder so verwundbar wie das Objekt, das ich darstelle. Nach meiner Eliminierung müßtest du die Projektoren neu aktivieren. Aber bestimmt würde dann ein Hologramm mit einer anderen Persönlichkeit erscheinen. Du siehst, meine Stärke ist auch gleichzeitig meine Schwäche. Du kannst das gegen mich verwenden, wenn dir danach ist."
    „Wir sind Partner, Stevenson", sagte der Vario und reichte dem LaserMann die Hand. Er gehorchte damit einem Impuls des bioplasmatischen Teils seines Gehirns und war sich in seinem positronischen Gehirnsektor gleichzeitig des IrrationaIen seines Tuns bewußt. Denn eine solche Geste war eigentlich fühlenden Wesen vorbehalten und ein Gradmesser für Emotionen. Aber auch für den Roboter und das Hologramm hatte sie die gleiche Bedeutung - sie besiegelten damit ihre Zusammenarbeit.
     
    *
     
    „Es färbt immer etwas von den Schöpfern auf deren Kreaturen ab", sagte Stevenson, als sie sich auf dem Weg in die Techno-Halle mit den Monitoren befanden, und der Vario pflichtete ihm durch ein Kopfnicken seiner Jekyll-Maske bei.
    „Die Erbauer der Gruft müssen einen eigenwilligen Sinn für Humor gehabt haben, wenn sie dich Robert Louis Stevenson nannten", meinte der Vario dann.
    „Es waren dieselben Wissenschaftler, die auch dich konstruierten", hielt Stevenson dagegen. „Auch du hast für einen Roboter einige recht untypische Eigenschaften. Für ein Hologramm wie mich sind Gefühle dagegen viel weniger abwegig."
    „Lassen wir das", beschloß der Vario. „Uberlegen wir uns besser, wie wir unser beider Kräfte am wirkungsvollsten für die Beilegung der Orbiter-Gefahr einsetzen könnten. Bist du über alles informiert, Stevenson?"
    „Ich denke doch", sagte der LaserMann. „Der Zentralcomputer hat sein Wissen auf mich übertragen, und selbstverständlich auch die Informationen, die du ihm eingegeben hast. Ich weiß, daß die Orbiter die Menschen für fremde Eindringlinge halten, für sogenannte Garbeschianer, und sie aus der Milchstraße jagen möchten. Es ist mir auch bekannt, daß du die echten sieben Flibustier mit einer Botschaft zu den Orbitern geschickt hast, die einier Ablehnung des Ultimatums gleichkommt. Ob deine Handlungsweise klug war oder nicht, sei dahingestellt."
    „Es war die einzige Möglichkeit", rechtfertigte sich der Vario. Sie hatten die Rotunde mit den Monitoren erreicht. „Ich konnte mich nicht ergeben und damit Olymp den Orbitern überlassen. Solange ich für sie eine unbekannte Größe bin, haben sie wenigstens einigen Respekt. Bis jetzt haben die Orbiter immerhin noch nicht gewagt, ihre Drohung, Olymp zu verwüsten, wahrzumachen. Sicher sind die Orbiter keine so kompromißlosen Kämpfer, wie sie uns gerne glauben machen wollten. Sie warten erst einmal ab, und vielleicht warten sie auch darauf, daß wir die Kampfhandlungen eröffnen. Das verschafft uns eine Atempause, denn wir werden bestimmt nicht den ersten Schuß abgeben. Wir müssen diese Zeit nützen, um mehr über die Orbiter herauszufinden."
    „Für einen hochqualifizierten Roboter ist das überraschend weise gesprochen", meinte der Laser-Mann spöttisch.
    „Ich passe mich nur deinem Format an, mein lieber Stevenson", erwiderte der Vario, dem die Konversation mit dem Hologramm Spaß zu machen begann.
    Der Vario, der noch im.mer die Jekyll-Maske trug, hatte vor den Monitoren Platz genommen. Durch eine entsprechende Einstellung erreichte er, daß sie alle Szenen von den zwölf Raumhäfen von Olymp zeigten. Zwischen den Tausenden von Keilraumschiffen verschiedener Größenordnung herrschte ein reger Betrieb. Kompanien von Orbitern marschierten in langen Kolonnen über die Landefelder, und Truppentransporte gingen zwischen Trade-City und den Raumhäfen hin und her. Gelegentlich landete eines der Keilraumschiffe, dann und wann erfolgte ein Start, und einige der abgestellten OrbiterSchiffe wurden von den Robotern mit den Kegelkörpern überholt. Die meisten Keilschiffe standen scheinbar verwaist da, wie auf Abruf bereit.
    „Wie groß ist das Spektrum deiner Verwandlungskunst?" erkundigte sich der Vario, während er eines der reparaturbedürftigen Raumschiffe im Bild erfaßte. Die Arbeiten daran schienen fast abgeschlossen zu sein.
    „Unbegrenzt", antwortete Stevenson. „In

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