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0954 - Die Stunde des Pfählers

0954 - Die Stunde des Pfählers

Titel: 0954 - Die Stunde des Pfählers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu ihnen herum. »Habt ihr das gehört? Verdammt! Habt ihr das wirklich gehört? Er hat darüber gelesen, und er ist ein Bestien- oder Vampirjäger. Glaubt ihr das?«
    Die vier schwiegen. Sie waren nicht so forsch wie ihr Chef. Zudem dachten sie an ihre drei Kumpane, die gestorben waren. Wie ängstliche Tiere standen sie zusammen. Perfekte Wächter waren es nicht mehr. Das Feuer streifte sie nur noch, weil es schon tief heruntergebrannt war.
    Das gefiel Varac nicht. Er hob einige Zweige auf und schleuderte sie in die Flammen, die sofort wieder hochstieben und sich in das Holz hineinfraßen, Wobei sie es zerknackten und Funken aufsprühen ließen. Ich habe euch was gefragt und will eine Antwort haben. Glaubt ihr dem Alten?
    »Glaubt ihr, was er gesagt hat?«
    »Das kann doch stimmen«, flüsterte einer.
    »Du meinst, daß es Vampire gibt.«
    »Weiß ich nicht.«
    Varac tippte gegen seinen Hals. »Vampire beißen doch nur. Die zerfetzen nicht. Aber unsere drei Freunde sind regelrecht zerfetzt worden. Das kann kein Vampir sein.«
    »Er ist auch kein Vampir, sondern ein Vampirwolf«, erklärte Marek.
    Der Bandit fuhr wieder herum. Diesmal konzentrierte er sich auf den Pfähler. »Ja, ein Vampirwolf. Ich glaube dir ja alles. Aber kannst du mir das auch erklären?«
    »Nein, im Moment nicht.«
    »Ich - ich…« Varac lachte, doch es klang nicht fröhlich. »Ich habe bisher nur von ihm gehört, aber ich habe ihn nicht gesehen, verstehst du?«
    »Klar, das hast du gesagt.«
    »Eben. Und so lange ich ihn nicht gesehen habe, kann und will ich dir nicht glauben. Oder meinst du vielleicht, daß er sich schon in unserer Umgebung befindet?«
    »Nicht in unserer Umgebung, das ist falsch. Du mußt sagen in unserer Nähe. Ich bin davon überzeugt, daß er bereits auf uns lauert. Er wird uns beobachten, er hat uns im Blick, und er wird dann eingreifen, wenn er es für richtig hält.«
    Anton Varac überlegte. Er stand günstig. Marek sah sein vom Schein des Feuers angestrahltes Gesicht, und er konnte darin die Gefühle ablesen, die den Mann beschäftigten. Der Banditenchef wußte nicht, was er erwidern sollte. Er war nicht Fisch und nicht Fleisch. Er zweifelte. Vielleicht redete er sich auch ein, daß Marek bluffte und ihm Märchen erzählte. Für ihn wäre es besser gewesen. Plötzlich zog er seine beiden Pistolen aus dem Gürtel. »Wenn er kommt!« flüsterte Varac, »wenn er wirklich hier erscheint, wissen wir Bescheid. Uns kann er nicht mehr überraschen, und wir werden ihm einen Empfang bereiten, den er nicht überlebt. Das kann ich dir schwören.«
    Der Bandit wartete auf eine Antwort, und die bekam er auch. Es begann mit einem Kopfschütteln, bevor Marek sagte: »Ich denke, daß du dich irrst.«
    »Warum?«
    »Die Kugeln reichen nicht. Er ist dagegen immun.«
    »Aber nicht gegen deinen alten Pfahl, wie?«
    »So ist es.«
    Varac benahm sich wie ein Kind. Er lachte, es hätte nur ein Tänzchen gefehlt. Er wandte sich wieder an seine Leute. »Ihr habt alles gehört. Ihr wißt Bescheid. Deshalb werdet ihr euch verteilen. Ihr bleibt in Sichtweite zusammen und werdet mir melden, wenn…«
    »Hör auf!« zischte Marek.
    Varac stoppte tatsächlich. »Was ist los? Was hast du jetzt schon wieder, alter Mann?«
    Der alte Mann schaute ihn hart an. Er bewegte seine Hand, und Varac ließ es zu, daß Frantisek seinen Eichenpfahl umklammerte. »Es braucht sich keiner mehr zu verteilen. Wir brauchen auch nicht mehr auf ihn zu warten. Er ist da. Gnade uns Gott…«
    »Wieso? Ich…«
    Marek hatte recht, denn plötzlich war die Bestie da und jagte wie ein tödlicher Schatten durch eine Lücke in das Innere dieser Ruine hinein.
    Er stemmte sich ab - und sprang auf den Anführer zu!
    ***
    Varac kam nicht mehr dazu, irgendwelche Befehle zu geben. Auch Marek tat im Moment nichts. Er drehte sich um, tauchte ab und warf sich zu Boden.
    Dann hörte er die Schüsse. Kaum war er gelandet, da sah er, was Varac vorhatte. Er wollte die Bestie mit Blei spicken. Er feuerte beidhändig, hatte sich zurückgeworfen und stemmte seinen Rücken gegen die Wand.
    Die Kugeln hieben in den mächtigen Körper hinein. Sie rissen sicherlich Löcher, aber sie schafften es nicht, den Vampirwolf zu stoppen oder zu töten.
    Er setzte seinen Sprung fort.
    Das Echo der Schüsse wurde von einem gräßlichen Schrei abgelöst, als der schwere Körper auf Varac prallte. Es sah so aus, als hätte jemand einen Felsblock gegen ihn geworfen, denn auch bei ihm wäre Varac so brutal

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