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0954 - Die Stunde des Pfählers

0954 - Die Stunde des Pfählers

Titel: 0954 - Die Stunde des Pfählers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser lange Zug bestand aus zahlreichen Waggons, und jeder einzelne von ihnen konnte als Versteck dienen.
    »Ich weiß es!« Der Satz überraschte Suko und mich, denn Marek hatte ihn laut gesprochen.
    »Was weißt du?«
    Frantisek schaute Suko an, der die Frage gestellt hatte. Der Pfähler strich über seine Stirn, dann über die Augen, sammelte sich und nickte dabei. »Er hätte nicht überleben können, wenn ihm nicht jemand geholfen hätte.«
    »Aber nicht wir«, sagte ich.
    »Nein, das Pendel. Zunita, die Vampirhexe. Sie oder ihr Geist hat die Wunde geschlossen.«
    Da waren wir baff. So sehr, daß wir zunächst nicht antworten konnten. Dafür brach es aus Mareks Mund hervor. Die Worte hatten sich lange angestaut. Er brauchte jetzt jemanden, mit dem er reden konnte, und er hielt sich dabei nicht zurück. Er sprach von der alten Verbindung zwischen der Vampirhexe und dem Vampirwolf. Beide kannten sich von früher her, beide waren in der Vergangenheit zusammen, aber nur einer hatte überlebt. Zunita war verbrannt worden, doch ihr Geist steckte nach wie vor in diesem Pendel, und Marek war davon überzeugt, daß er es geschafft hatte, die Bestie zu heilen.
    »Die Augen«, sagte er. »Habt ihr euch die Augen auf dem Stein angeschaut? Sie leuchteten auf, ich kenne das. Es geschieht immer dann, wenn ich einen Blutsauger aufgespürt habe. Das war immer so, das wird auch so bleiben, diesmal hat es einen anderen Hintergrund. Einen heilenden. Zunitas Geist wollte nicht, daß der Vampirwolf stirbt. Sie konnte es nicht zulassen, deshalb hat sie ihm geholfen. Wir brauchen uns nicht mehr den Kopf darüber zu zerbrechen.«
    Der Pfähler schaute uns an, weil er nach Zustimmung suchte. Ich hatte die Stirn gekraust, Suko aber war der Ansicht, daß dies durchaus stimmen konnte.
    »Es ist zwar ungewöhnlich, aber was, so frage ich dich, John, ist bei uns schon normal?«
    »Ja, stimmt.«
    »Dann stimmst du mir zu?«
    »In der Tat, Frantisek.«
    »Gut, gut. Jedenfalls weiß ich, daß ich meinen Pfahl bei ihm vergessen kann. Es sei denn, wir schaffen es, ihm das Pendel abzunehmen. Dann haben wir freie Bahn.«
    »Einverstanden«, erklärte ich. »Dazu müssen wir ihn nur erst mal finden.«
    Marek gab sich nicht ratlos. Er streckte seinen Arm aus und deutete dabei an den Waggon entlang. »Irgendwo, John, in irgendwelchen Wagen wird er sich verborgen halten.«
    »Durchaus möglich. Aber sollen wir jeden durchsuchen?«
    Marek hob die Schultern. »Zeit genug hätten wir. Oder seht ihr eine andere Chance.«
    Wir schauten uns an. Jeder spürte die verdammte Kälte. Jeder dachte auch daran, daß es in den Waggons zwar ebenfalls kalt, aber dennoch etwas wärmer war. Wir hätten auch auf ihm warten können, dann wären wir möglicherweise angefroren.
    »Dann sollten wir beginnen«, schlug Suko vor.
    »Gut!« lobte Marek ihn. »Sehr gut.«
    Ich zog meine Beretta und reichte sie dem Pfähler, der jedoch den Kopf schüttelte. »Was soll ich damit?«
    »Nimm sie als Sicherheit?«
    »Danke, John, sehr großzügig, aber ich werde darauf nicht eingehen. Ich bleibe bei meiner Waffe.«
    Wir kannten ihn und wußten, daß wir ihn nicht vom Gegenteil überzeugen konnten, wenn er sich einmal entschlossen hatte.
    »Gehen wir?« fragte Suko.
    Ich nickte. Große Hoffnungen machte ich mir nicht. Wenn der Vampirwolf schlau war, hielt er sich verborgen, oder er hatte sich bereits zurückgezogen. Auf der anderen Seite wußte er auch, daß wir ihn jagten und wenn möglich auf seiner Spur blieben. Er brauchte aber einen Freiraum und Wollte sich durch nichts stören lassen, und er hatte die tödliche Verletzung überstanden, dank der Pendelhilfe. Das gab ihm Sicherheit, das gab ihm Power - vielleicht auch eine Portion Leichtsinn.
    Das konnte unsere Chance sein!
    ***
    Wagen für Wagen durchforschten wir und gingen dabei nach derselben Methode vor. Ich kletterte als erster hinein, schaute mich um und achtete dabei auf mein Kreuz und auf eine leichte Erwärmung, die aber leider nicht eintrat.
    Dafür wurden meine Hände kalt und beinahe steif. Wenn möglich kletterte Suko an den Außenwänden der Waggons hoch, um auf dem Dach nachzuschauen, aber auch dort hatte er die Bestie nicht entdeckt. Dafür wären wir beinahe noch über zwei Tote gestolpert, die ebenfalls zu Opfern geworden waren.
    Suko und ich hatten die beiden Männer vom Waldrand aus gesehen. Es waren die Wachtposten gewesen, die die Bestie durch ihren Angriff überrascht hatte.
    Sie waren schnell und

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