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0955 - Blutiger Dschungel

0955 - Blutiger Dschungel

Titel: 0955 - Blutiger Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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fassen, aber der Mangel an Maiisaros Licht hatte all seine Erinnerungen gelöscht, wie einen flüchtigen Speicher. Das Wesen, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Ted Ewigk zu helfen, ihn an seine verschütteten Erinnerungen heranzuführen, befand sich nun in eben dieser Situation.
    Professor Zamorra war sich nun sicher, dass er bei Geschor nichts erreichen konnte. Das Wurzelwesen musste ganz von vorne beginnen, musste seine heilenden Fähigkeiten erst wieder entdecken und sie einzusetzen üben. Im Grunde - und das war mehr als makaber - hatte sich Geschor vom Heiler und Lehrer Ted Ewigks zu einem Patienten zurück entwickelt.
    Zamorra überließ Geschor seiner Verwirrtheit. So gerne er es auch getan hätte - der Parapsychologe konnte hier nichts bewirken. Was blieb, das war die große Sorge um Ewigk.
    Und die Hilflosigkeit, denn ohne jeden Anhaltspunkt war es unmöglich Ted zu suchen. Nicole sprach ihre Befürchtung laut aus.
    »Was, wenn Tan Morano mit Teds Machtkristall irgendwie eine Möglichkeit gefunden hat, hierher zu gelangen, wenn er Maiisaros Welt entdeckt hat? Ich weiß ja nicht wie weit er Ted noch als Gefahr für sich und seinen Größenwahn ansieht, aber vielleicht hat er Ted entführt?«
    In Gedanken erweiterte Zamorra diesen Satz noch. Oder ihn getötet.
    Ähnliche Überlegungen hatte auch er schon angestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Morano hier involviert war, hielt sich in sehr engen Grenzen, denn der selbst ernannte Herr über alle Vampire , der es tatsächlich geschafft hatte, auch noch die Macht über die DYNASTIE DER EWIGEN zu erlangen, schlug sich zurzeit sicher mit ganz anderen Problemen herum.
    Enorme Macht zu besitzen war eine Sache - sie zu verwalten jedoch…
    Morano träumte derzeit den Traum, an dem schon so viele andere vor ihm gescheitert waren. Er hatte es geschafft, seine Vampire vor dem Untergang der Hölle zu schützen. Von der Seite konnte er also mit Dankbarkeit und Ergebenheit rechnen. Zumindest im Augenblick, denn Vampire verfügten allgemein über ein Ego, das es geradezu unmöglich machte, sie zu Duckmäusern und devoten Dienern eines Herren werden zu lassen. Nichts war für immer - auch die Loyalität eines Vampirs nicht. Das würde Morano noch lernen müssen, denn obwohl er selbst einer war, hatte er diese vampirische Eigenschaft wohl vor lauter Größenwahn vergessen.
    Und da war seine zweite Front, die er nicht aus den Augen lassen durfte: die DYNASTIE DER EWIGEN. Die EWIGEN waren ein uraltes Volk, das in den vergangenen Jahrtausenden schon so manchen ERHABENEN an seiner Spitze ertragen und überlebt hatte. Gegen den Träger des Machtkristalls aufzubegehren, war nicht leicht. Zumindest bedurfte es dazu Einigkeit untereinander, und die war in der DYNASTIE nur schwerlich zu erreichen.
    Doch was Morano zurzeit auf der Kristallwelt trieb, würde ganz sicher nicht ohne Auswirkung bleiben, da war Zamorra ganz sicher. Wenn Tan die EWIGEN unterschätzte, dann war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihn eines Besseren belehren würden. Der Tag würde sicher kommen. Zamorra hoffte nur, dass er nicht in irgendeiner Weise mit in diesen Strudel gerissen würde.
    »Wir können nicht viel mehr tun als zu warten. Ehe wir nicht einen Hinweis darauf bekommen, was mit Ewigk geschehen ist, sind uns die Hände gebunden. Verdammt, ich hasse solche Situationen.« Die Frauen schwiegen dazu, denn sie sahen die Lage genau wie der Parapsychologe.
    Zamorra wandte sich zu Lakir.
    »Beobachte alles, was mit Geschor und dem Pool geschieht. Bei der geringsten Veränderung musst du uns verständigen. Vielleicht erholt sich das Wurzelwesen schneller als wir glauben und kann sich wieder erinnern. Möglicherweise reicht die Lichtdosis auch nicht sehr lange. Dann allerdings müssen wir uns etwas einfallen lassen.«
    »Und du, Zamorra, was willst du jetzt tun?« Lakir ahnte, dass diese Frage kaum zu beantworten war.
    »Viel kann ich nicht tun. Sollte Morano etwas mit Teds Verschwinden zu tun haben, dann fürchte ich, würde jede Hilfe zu spät kommen. Wenn dem nicht so ist - wo soll man mit dem Suchen beginnen? Ich bin ziemlich ratlos.«
    Als Nicole und Professor Zamorra Maiisaros Planeten wieder verließen, da war diese Ratlosigkeit das vorherrschende Gefühl, das beide begleitete.
    Ein Gefühl, auf das sie nur zu gerne verzichtet hätten.
    ***
    Sie kamen.
    Es waren fünf dieser widerlichen Kreaturen, die nahezu gleichzeitig den Dschungelrand hinter sich ließen. Das Schlagen ihrer riesigen Flügel

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