0955 - Das Rätsel der Barriere
rückt nicht damit heraus. Auch Perry schweigt sich aus, obwohl ich den Stein, der ihm auf dem Herzen liegt, richtig spüren kann."
„Wie poetisch!" sagte Gucky. „Du solltest wieder mit dem Verfassen von Gedichten beginnen, damit die Crew was zum Lachen hat."
„Sehr witzig", gab Bully zurück, aber sein Gesicht blieb dabei ernst. „Die Koordinaten Pankha-Skrins stimmen, daran kann kein Zweifel bestehen. Aber wahrscheinlich ist diese Materiequelle etwas ganz anderes, als wir uns vorstellen. Atlan meint sogar, es handle sich vielleicht überhaupt nicht um ein konkretes physikalisches Gebilde.
Jedenfalls scheint das Ding unauffindbar zu sein."
„Die Erklärung ist doch einfach", meinte Gucky leichthin. „Das Ding giht es gar nicht mehr."
„Wenn du recht haben solltest, was ich bezweifle, dann hat es das Ding jedenfalls einmal gegeben." Bully holte sich ein zweites Glas und setzte sich wieder. „Ich glaube, daß die Suche in ein paar Tagen abgebrochen werden soll. Was ist, Gucky? Hast du nicht ein bißchen herumgehorcht, ich meine telepathisch?"
„Ich und horchen?" Der Mausbiher sah plötzlich so unschuldig aus wie ein neugeborenes Kind. „Du willst mich doch nicht etwa zur mentalen Spionage ermuntern?"
„Hast du doch sonst auch immer gemacht", behauptete Bully.
„Das waren auch andere Zeiten." Gucky starrte sekundenlang auf die immer noch laufenden Farbspiele.
Aber außerordentliche Situationen erfordern auch außerordentliche Maßnahmen. Ich könnte mich also unter gewissen Umständen dazu aufraffen, eine unmoralische Handlung zu begehen und ein wenig zu espern."
„Gewisse Umstände?" erkundigte sich Bully mißtraufsch.
Gucky nickte.
„Es darf niemand erfahren, und sollte es doeh herauskommen, mußt du zugeben, daß du mich dazu angestiftet hast."
Bully fuhr erschrocken zurück und stieß dabei sein Glas um. Sofort rollte ein Servierroboter herbei und entfernte Scherben wie Flüssigkeit. Lautlos verschwand er wieder.
„Das kannst du nicht von mir verlangen! „ „Warum denn nicht? Wenn du den Mund hältst, kann ja auch nichts herauskommen. Stimmt es, Ras?"
Der Teleporter nickte zögernd.
„Nun ja, in gewissem Sinn muß ich dir zustimmen, aber du mußt auch verstehen, wenn Bully Bedenken hat und ..."
„Dann eben-nicht!" knurrte der Mausbiher verstimmt und schlenderte zum Automaten. Diesmal suchte er sich die Taste sorgfältig aus. Mit dem Glas in der Hand kehrte er zum Tisch zurück. „Im übrigen hätte ich wirklich nichts dagegen, werm diese verrückte Suche bald abgebrochen würde. Haben wir mit diesen Burgen nicht schon genug Arger gehabt?"
„Also gut", gab Bully nach. „Ich nehme deine Bedingungen an. Alles, was du erfahren kannst, bleiht unter uns. Einverstanden, Ras?"
„Auf mich könnt ihr euch verlassen."
Sie kamen sich vor wie Verschwörer, dabei war alles im Grunde genommen absolut harmlos. Gucky würde ein wenig in den Gedanken der führenden Persönlichkeiten herumstöbern, um ein wenig über deren Absichten zu erfahren.
„Gut", erklärte sich Gucky einverstanden. „Ich werde mich dann gleich an die Arbeit machen. Treffen wir uns in fünf Stunden wieder hier ... nein, kommt in meine Kabine. Das ist sicherer."
„Sicherer?" wunderte sich Bully mit großen Augen „Wie meinst du das?"
„Mein Interkom ist jetzt außer Betrieb - das ist alles."
„Ach so! „ Bully lehnte sich zurück und stierte einen Augenblick geistesabwesend auf das Glas des Maushihers, das eine gelbliche Flüssigkeit enthielt. „Was trinkst du da eigentlich? Orangensaft?"
„Du wirst es nie erraten, du Prototyp an Vergeßlichkeit", erwiderte Gucky und sah plötzlich ganz traurig aus. Ja, er wirkte richtig verzweifelt. „Das ist Karottensaft! Manche isagen auch Möhrensaft. Aber das Zeug schmeckt künstlich, was ja kaum verwunderlich ist. Ich habe mich nun wochenlang dieses Genusses enthalten, aber nun habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten. Obwohl es nicht schmeckt."
„Hast du deshalb Sehnsucht nach der Erde?"
„Auch! Da giht es ja noch ein paar Quadratmeter, auf denen so etwas wachsen kann. Ich gäbe verdammt viel für eine in natürlichem Erdboden gewachsene ... Ach, was soll’s? Vielleicht giht die Materiequelle auch einen guten Saft her. Falls wir sie finden!"
Ras beugte sich ein wenig vor.
„Ich fürchte, uns führt der Begriff >Quelle< in die falsche Richtung. Mit Möhrensaft jedenfalls hat sie bestimmt nichts zu tun."
„Wie bedauerlich", kommentferte der Mausbiher die
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