Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0955 - Das Rätsel der Barriere

Titel: 0955 - Das Rätsel der Barriere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Giht es etwas Neues, Jentho?"
    „Einiges, aber nicht viel. Hamiller berechnet noch. Wir werden zum Ausgangspunkt zurückkehren müssen.
    Ich meine jene Stelle, an der wir den soft touch zum erstenmal wahrnahmen."
    „Soft touch?"
    „Nun ja, die erste sanfte Berührung mit dem Hindernis, die erste Kursabweichung. Die Strahlung ist dort am geringsten, also dür£en wir vermuten, daß sich auch dort die schwächste Stelle der Barriere befindet. Waringer wird mir da zustimmen."
    Waringer, der sich ebenfalls zu der Gruppe gesellt hatte, nickte.
    „Allerdings! Was ist mit der Strahlung? Analyse?"
    „Negativ", sagte Kanthall. „Aber die Mediziner haben bestätigt, daß sie absolut unschädlich für den Organismus ist. Für jeden Organismus!" betonte Kanthall nachdrücklich.
    Nun kam auch Hamiller noch herbei.
    „Beim Barte des Proleten!" sagte er und blickte dabei an Bully vorbei, „Die Kugelsperre hat einen riesigen Durchmesser, den wir noch nicht bestimmen konnten. Aber sie hat auch ihre schwache Stelle - wie ich hoffe. Wir werden das noch herausfinden. Die Koordinaten haben wir, also finden wir sie auch wieder. Alles andere ist unbestimmt, Fragen sind daher zwecklos."
    Bully schwieg, aber er überlegte ernsthaft, ob er sich den Stolz seiner Oberlippe nicht doch lieber abnehmen sollte. Es war überhaupt eine blödsinnige Idee gewesen.
    „Kehren wir also zur Stelle der ersten Berührung mit dem Hindernis zurück", entschied Rhodan. „Das übernimmt Jentho."
    „Kein Problem", versicherte Jentho Kanthall und ließ sich im Hauptsessel nieder. Seine Finger glitten über die Kontrollen. „Beim Barte des Proleten."
    Bully gab einen gurgelnden Laut von sich und verfluchte seinen Bart, die verhängnisvolle Wette, das halbe Universum und vor allen Dingen seinen kleinen Busenfreund Gucky, der ihm das alles eingebrockt hatte.
    Wortlos verließ er die Hauptzentrale und begab sich an einen anderen Ort, das Herz voller Rachegelüste.
    Dem würde er es schon zeigen ...!
     
    *
     
    Vom ganzen Stolz des Mausbihers wußte eigentlich niemand etwas, denn er hütete sein größtes Geheimnis wie seinen Augapfel. Es befand sich in seiner Kabine, und das eherne Gesetz der BASIS verbot jedem, die Kabine eines anderen ohne dessen Erlaubnis zu betreten. Diese private Sphäre blieb jedem Mitglied der zwölftausendköpfigen Besatzung vorbehalten, eine Maßnahme, die sich bewährt hatte.
    Als Ras Tschubai und Bully ihn verlassen hatten, öffnete der Mausbiher die verkleidete Tür des Wandschranks und zog eine der Schubladen hervor. Sie war ungewöhnlich tief, und an den Seiten leuchteten grellweiße Lämpchen, die jetzt erloschen. Die Schublade war angefüllt mit schimmernden Kieseln und einer trüben Flüssigkeit, die etwa einen Zentimeter hoch stand.
    Aus der Kieselschicht ragten ein halbes Dutzend grüner Pflanzen hervor, die Gucky mit liebevollen Blicken musterte. Nein, es war noch nicht soweit! Aber in einigen Tagen, länger dauerte es bei dieser Nährbrühe nicht, würde er sein Festmahl genießen können: Ein halbes Dutzend frischer, natürlicher Karotten!
    Sicher, sie waren nur der Tropfen auf einem heißen Stein - aber ei nköstlicher, unersetzlicher Tropfen.
    Welch ein Glück, daß er in seinem privaten Gepäck den Beutel mit dem Samen hatte, der allerdings auch nicht mehr lange reichen würde.
    Sicher, Karottensaft gab es auch in den Vorratsspeichern der BASIS, dafür hatte Gucky schon gesorgt, als er damals von der SOL übersiedeltg. Schließlich handelte es sich dabei nicht nur um sein Leihgetränk, sondern auch um eine Lebensnotwendigkeit. Nur in Notfällen nahm er Konzentrate oder andere Dinge zu sich.
    Der von der SOL übernommene Vorrat schmeckte nur synthetisch, daran war nichts zu ändern. Auf keinen Fall konnte der Saft, in jeder der vielen Messen erhältlich und von 99 %der Besatzungsmitglieder tunlichst gemieden, eine frische in Hydrokultur gewachsene Karotte rsetzen.
    Mit aller gebotenen Vorsicht streichelte der Mausbiher das farnähnliche Grün, das aus den begehrten Wurzeln hervorsproß. Er war davon überzeugt, daß die empfindsamen Pflänzchen auf seine freundliche Berührung und seine guten Gedanken ansprachen und besser wuchsen.
    Materiequelle hin - Materiequelle her - in drei Tagen spätestens war sein Festmahl fällig.
    Er ließ die Schublade wieder verschwinden, stieß einen Seufzer aus und griff in ein anderes Fach des Schrankes, der mit Kunststoffbehältern vollgepackt war. Er nahm einen heraus, der

Weitere Kostenlose Bücher