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0955 - Der Gruftie

0955 - Der Gruftie

Titel: 0955 - Der Gruftie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mannes eingeladen worden. Dazu Starlets, Bildschirmgrößen, zwei Moderatoren von Talk-Shows und eine ältere, aber aufgedonnerte Lady, die eine Sex-Beratungs-Show moderierte.
    Waterman wollte groß einsteigen und hatte die entsprechenden Gäste eingeladen. »Und dann habe ich etwas vor, was noch keiner geschafft hat«, erklärte er Bill. »Ich wollte, wenn das Programm steht, eine Grusel-Ecke einrichten.«
    »Sagen Sie nur?«
    »Ja.«
    »Wie haben Sie sich das vorgestellt?«
    »Unter anderem mit Ihrer Hilfe.«
    Bill trank einen Schluck Champagner und zeigte ein interessiertes Gesicht.
    Der Produzent trat dich an ihn heran. Er mußte hochschauen, um wegen seiner Flüsterstimme gehört zu werden. »Sie sind doch ein sehr seriöser Typ, Mr. Conolly. Wenn ich Sie auf dem Bildschirm sehe, kommen Sie mir direkt glaubwürdig vor.«
    »Na ja, ich weiß nicht…«
    »Doch, doch, das sage ich Ihnen als Fachmann. Es könnte sein, daß Sie dann Ihre eigene TV-Sendung bekommen. Sie berichten von den Fällen, die Sie erlebt haben. Sie sind doch so etwas wie ein Abenteuer-Journalist. Sie haben sich an Flecken der Erde herumgetrieben, wo etwas los ist. Sie sind doch bestimmten Strömungen auf den Grund gegangen, und ihre Berichte sind mehr als ungewöhnlich. Damit locken Sie die Zuschauer.« Er schlug Bill leicht gegen die Schulter. »Na, ist das ein Vorschlag?«
    »Ich werde darüber nachdenken, Mr. Waterman.«
    »Hören Sie auf, ist nicht nötig. Das ziehen wir durch.« Er zwinkerte den beiden zu. »Bis später dann. Ach so, ja«, sagte er noch beim Weggehen. »Dieser Abend wird noch spannend, das kann ich Ihnen versprechen. Eine tolle Einführung für mein Programm.«
    »Und wie sollen wir das verstehen?« fragte Sheila.
    Waterman zwinkerte ihr zu. »Überraschung, meine Liebe. Das müssen Sie mir schon gestatten, aber jetzt stürzen Sie sich in den Trubel. Ich werde meine erste Rede um Mitternacht halten. Es wird bestimmt eine tolle Eröffnung.«
    Waterman ging, und Sheila atmete stöhnend auf. »Endlich ist er weg. Das kann man sich nicht mit anhören.« Sie wandte sich direkt an Bill. »Sei bei diesem Kerl nur vorsichtig, sonst seift der dich ein, daß dir Hören und Sehen vergeht.«
    Bill lachte. »Den magst du nicht, wie?«
    »Nein, den habe ich gefressen. Der Knabe ist für mich das berühmte rote Tuch.«
    »Hat er dir denn auch den Appetit verdorben?«
    »Das gerade nicht.«
    »Dann laß uns was essen gehen. Das kalte Büfett sieht wirklich nicht schlecht aus.«
    »Stimmt. Nur darf ich dabei nicht an den Gastgeber denken.« Sheila behielt ihre Bissigkeit.
    »Alles halb so schlimm«, sagte Bill. »Man muß versuchen, eben auch mit den unangenehmen Typen zurechtzukommen.«
    »Du, aber nicht ich.«
    Bill ließ das Thema, denn seine Frau war heute nicht vom Gegenteil zu überzeugen. Hinzu kam noch, daß sie keine Lust gehabt hatte, das Haus zu verlassen. Sie hätte diesen Freitagabend lieber mit Bill allein verbracht.
    Die Conollys blieben vor dem Büfett stehen, das sich wirklich nicht zu verstecken brauchte. Da hatte Douglas Waterman so einiges auffahren lassen, denn was sich da auf den Tellern und Platten ausbreitete, war das Feinste vom Feinen.
    Man konnte warm als auch kalt essen. Lachs, Hummer, Austern auf Eis, Salate, Fleisch, Käse, kleine, mit Fleisch gefüllte Pfannkuchen, Pilze, Auberginen, Artischocken. Alles, was das Herz und der Magen begehrten, war dort ausgebreitet, und so hatten die Gäste die Qual der Wahl. Während sich Bill an den kalten Köstlichkeiten labte, ließ sich seine Frau von einem Menschen mit weißer Kochmütze eine Scheibe vom Filet Wellington abschneiden, nahm noch ein paar mit Speck umwickelte Bohnen dazu und einen Löffel Worchester-Soße, die zu dem Fleisch hervorragend schmeckte.
    Bill hatte auf sie gewartet. Mit einem Blick auf seinen gefüllten Teller fragte Sheila: »Bist du ausgehungert?«
    »So ähnlich.«
    »Dann laß uns Plätze suchen.«
    Die fanden sie im Nebenraum, denn nicht alle Stühle an den runden Tischen waren besetzt. Es war ein ganz in Weiß gehaltener kleiner Saal mit einer ebenfalls weißen Stuckdecke. Etwas zu barockig, wie Sheila fand. Und auch irgendwo neureich. Sie jedenfalls fühlte sich nicht wohl.
    Mit ihnen am Tisch saß ein älteres Ehepaar, das schon gegessen hatte. Er rauchte eine Zigarre, die Frau eine filterlose Zigarette, die allerdings in einer langen Spitze steckte. Die beiden sahen aus, als wären sie aus den zwanziger Jahren übriggeblieben, besonders

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