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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen an die Gurgel zu fahren. Wenn es darauf ankam, und hier kam es darauf an, entwickelte sich die friedliche und manchmal überängstlich wirkende Sheila zu einer kämpfenden Furie.
    Snake ließ sie kommen.
    Sheila packte sie.
    Snake tat nichts.
    Sheila legte beide Hände um den Hals dieser verdammten Schlangenhexe - und rutschte ab.
    Plötzlich hatte sich für sie die Zeit verändert. Sie glaubte, alles in einem langsameren Tempo zu erleben. Der Hals dieser Frau schien eingefettet worden. Woran es lag, wußte sie nicht, als sie in die Knie sank, es konnte durchaus an dieser glatten Haut liegen.
    Während Sheila nach unten glitt rutschte auch das glatte Gesicht an ihren Augen entlang. So entging ihr nicht der arrogante und wissende Zug um Snakes Mundwinkel.
    Es war alles anders geworden. Die Frau war eine glatte Statue. Sie konnte einfach nicht zu den Menschen gehören. Was mit ihr geschehen war, welche Veränderungen es bei ihr gegeben hatte, das alles wußte Sheila Conolly nicht, als sie zu Boden fiel, auch weil sie noch einen Kniestoß mitbekommen hatte.
    Sie blieb liegen. Der Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus. Dieser Kniestoß war verdammt hart gewesen. Sie kämpfte gegen sich selbst und auch gegen gewisse Umstände an. Aus ihrem Mund drang ein verzweifeltes Atmen, ein Zischen, und sie hielt beide Hände gegen den Leib gepreßt, als wollte sie irgendwann ihre Eingeweide herausreißen.
    Zudem fühlte sich Sheila so schrecklich gedemütigt. Sich vor den Füßen dieser Person zu bewegen, war einfach schlimm. Sie lag in der eigenen Wohnung auf dem Boden, sie war der Wurm, und die andere Person hielt die Lanze in der Hand.
    Sheila dachte an ihren Sohn. Sie hatte ihn nur kurz gesehen, als sie über den Boden gerollt war. Der Anblick war schon schlimm genug, denn Johnny hatte sich nicht gerührt und sah aus wie ein Toter. Sheila wollte aber zu ihm. Sie wußte auch, daß die andere Person dies nicht zulassen konnte. Nie würde sie erlauben, daß sich Sheila auf die Beine quälte und zu ihrem Sohn lief. Deshalb rollte sich die Frau in Johnnys Richtung, um so lange wie möglich bei ihm zu sein.
    Snake ließ es nicht zu.
    Sie stoppte Sheila mit einem Fuß. Dann hob sie das andere Bein an und stellte blitzschnell und auch sehr hart ihren Fuß auf Sheilas Körper, die sich nicht mehr rührte und auf dem Rücken liegenblieb.
    Es war für die Besitzerin des Hauses eine schlimme, eine demütigende Lage, so auf dem Rücken zu liegen und sich in der Gewalt der anderen zu befinden.
    Der Druck war so stark, daß er ihr einen Teil der Luft nahm. Sie konnte zwar einatmen, aber nicht richtig durch, da lag das gewaltige »Brett« auf ihrem Körper, und wenn sie versuchte, sich zu rühren, verstärkte Snake den Druck des Fußes.
    Aus kalten Augen starrte sie in die Tiefe. Sheila konnte dem Blick nicht ausweichen, es sei denn, sie hätte die Augen geschlossen. Das aber wollte sie auch nicht, denn so etwas hätte der Triumph der anderen nur noch zementiert.
    Auf den Lippen erschien ein dünnes Lächeln. »Hast du dir eingebildet, gegen mich ankommen zu können?« fragte Snake flüsternd. »Glaubtest du wirklich, stärker zu sein als ich?«
    »Wer sind Sie?«
    »Das werdet ihr noch merken. Ihr habt meine Kreise gestört. So etwas ist nie gut.«
    »Lassen Sie meinen Sohn frei!« forderte Sheila. Jedes Wort war von einem Keuchen begleitet, da sie beim Luftholen immer noch Schwierigkeiten hatte.
    »Warum?«
    »Ich reiche Ihnen doch!«
    »Nein, ihr kommt mir beide sehr gelegen.« Snake freute sich. »Dein Sohn lebt, da will ich dich schon mal beruhigen. Hast du nicht gedacht, daß er tot ist?«
    Sheila schwieg.
    »Ich hätte dafür sorgen können«, erklärte Snake. »Ja, ich hätte es machen können, aber ich habe es nicht getan. Ich will euch nur zeigen, wie mächtig ich bin. Aber ich habe andere Dinge mit euch vor. Vielleicht bessere.«
    »Was?«
    »Laß dich überraschen!«
    Sheila ahnte, daß die Zukunft nicht eben gut für sie und auch für Johnny aussah. Etwas dagegen unternehmen konnte sie nicht. Snake beherrschte hier alles.
    Aus ihrem Lippenspalt drang ein Zischen. Nicht sehr laut, Sheila hörte es soeben noch, aber dieses Geräusch wurde von der Schlange schon verstanden.
    Hinter Sheila löste sie sich vom Hals des Johnny Conolly. Sehr schnell huschte sie über den Boden auf ihre Herrin zu. Die andere Schlange hatte sich längst wieder wie ein Schal um den Hals der Frau geschlungen, und die kleine, sie sah zumindest so

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