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0956 - Die Schlangenfrau

0956 - Die Schlangenfrau

Titel: 0956 - Die Schlangenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ja von Ihnen beiden gehört und Sie jetzt zum erstenmal erlebt. Verdammt, das ist mir unbegreiflich.«
    »Das ist die Magie.«
    »Und jetzt?«
    »Es ist unsere Aufgabe, die Schlangen zu jagen.«
    Die Antwort hatte ihm nicht gefallen. »Sie sprechen in der Mehrzahl, Mr. Sinclair. Glauben Sie denn, daß es noch mehr dieser gefährlichen Biester gibt?«
    »Worauf Sie sich verlassen können«, erklärte ich. »Diese Schlange war bestimmt nicht allein. Ich spreche da aus Erfahrung. Es gibt andere, wir werden sie auch finden, und wir werden uns auch um die Person kümmern, die hinter allem steckt.«
    »Auch das noch!« flüsterte er und schaute sich dabei scheu um, ob sich nicht irgendwelche anderen Schlangen in der Nähe befanden und dabei waren, sich neue Opfer zu suchen. Es war für uns alle nichts zu entdecken, aber beruhigend war es nicht.
    Der Arzt hatte getan, was er tun konnte. So schnell wie möglich mußte unser Kollege in ein Krankenhaus. Ein Wagen, der ihn abholte, war bereits unterwegs. Was jetzt noch zu tun war, darum brauchten wir uns nicht zu kümmern, das war einzig und allein die Sache von Frank Dean, denn so etwas ging seinen gewohnten Gang. Das war Routine.
    Auch um das Mädchen wollte sich der Kollege kümmern. Dieses Versprechen nahmen wir ihm ab.
    Wir erklärten ihm, daß es von uns hören würde, dann winkte ich Bill zu, der die Umgebung noch einmal abgesucht hatte, aber auf keine Schlange gestoßen war.
    »Was jetzt?«
    »Wir fahren zu dir.«
    »Das ist gut.« Der Reporter nickte. »Unsere Hoffnung ist Johnny, nicht wahr?«
    »Ich sehe es auch so.«
    Bill bewegte seine Zunge im Mund. Ich sah, wie sich seine Wangen abwechselnd wölbten. »Weißt du was, John?«
    »Nein.«
    Er blickte mich böse an. »Laß die Scherze! Es könnte sein, daß wir noch einmal dorthin fahren müssen, wo Johnny und Eric die Tierfänger beobachtet haben.«
    »Warum das? Befürchtest du, daß ihr dort bei der Durchsuchung etwas übersehen habt?«
    »Auch«, gab er zu, »aber ich werde den Eindruck nicht los, daß es den Täter immer wieder an den eigentlichen Ort seiner Taten zurückzieht.«
    »Meinst du, daß wir sie dort finden?«
    »Wäre das nicht möglich?«
    »Das weiß ich nicht.« Ich wandte mich an Suko, der neben uns stand.
    Von der Straße her hörten wir das Jaulen der Notarztwagen-Sirene.
    »Was meinst du dazu?«
    »Es ist eine Chance, denke ich, mehr aber auch nicht.«
    »Und was ist mit der geheimnisvollen Frau, die durch euren Garten schlich, Bill?«
    »Ich hoffe, daß sie verschwunden ist.«
    Suko nickte. »Ja, darum können wir beten.«
    »Nein, wir fahren.«
    Dagegen hatte keiner von uns etwas einzuwenden.
    ***
    Sie war da, und sie war beherrschend!
    Sheila Conolly konnte nichts sagen. Sie war darauf geeicht, diese fremde Person anzuschauen, die nichts tat, und Sheila trotzdem in ihren Bann zog.
    War sie ein Mensch? War sie keiner?
    Wer hinschaute, der mußte sie einfach als einen Menschen oder eine Frau ansehen. Sie trug ein weit geschnittenes Kleid. Es war von grauer Farbe, ließ die Schultern frei und war ziemlich tief ausgeschnitten. Die Frau ließ ganz schön tief blicken.
    Und das Gesicht?
    Sheila hatte sich bisher nur auf die Beschreibungen ihres Sohnes verlassen können. Jetzt, wo sie die Person selbst sah, mußte sie zugestehen, daß Johnny sehr gut hingeschaut hatte, denn das Aussehen entsprach der detaillierten Beschreibung.
    Dieses kalte Gesicht, das wie eine Maske wirkte. Es sah so unnatürlich, so künstlich aus, als wäre es aus zahlreichen Teilen zusammengesetzt worden, die man aneinander festgeklebt hatte, wobei nicht einmal die hauchdünnen Klebestellen zu sehen waren. Sheila wußte selbst nicht, wie sie darauf kam, aber das Gesicht erinnerte sie daran.
    Der rotgeschminkte Mund hob sich deutlich von der Haut ab. Deren blasse Farbe war kaum zu identifizieren.
    Die Farbe der Haare konnte man wohl am besten als silbriges aschblond bezeichnen. Sie waren zu mehreren Locken oder Schnecken zusammengedreht, so daß sie auf dem Kopf ein regelrechtes Muster bildeten, das die Ohren frei ließ.
    Ja, sie beherrschte den Raum, und sie beherrschte auch die Schlange, die als Vorbote gekommen war. Denn die namenlose Person spitzte ihre Lippen, als wollte sie einen Pfiff ausstoßen.
    Der aber drang nicht aus dem Mund, dafür ein leises Zischen, das auch von einer Schlange hätte stammen können. Genau dieses Geräusch war für das Tier wichtig. Kaum hatte es das Zischen gehört, da richtete sich die

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