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0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schluchtausgangs auf zwölf Kilometer. Was sich der DROGERKOND näherte, würde vermutlich dort oben zum Vorschein kommen. Ohne den Blick von der Bildfläche zu wenden, fragte er: „Sind die Streuimpulse identifizierbar?"
    „Einfach. Es handelt sich um die Abstrahlung miniaturisierter Fusionsreaktoren, wahrscheinlich Triebwerkssysteme für kleine Fahrzeuge."
    „Mit welcher Geschwindigkeit nähert sich die nähere der beiden Impulsquellen?"
    „Acht Kilometer pro Stunde."
    „Acht?" staunte Vavo Rassa. „Das schafft ein ausgewachsener Mensch zu Fuß, wenn er sich ein wenig beeilt. Dazu braucht man kein Triebwerk mit Fusionsgenerator."
    „Wir werden sehen", antwortete der Helk.
    Eine Viertelstuncle verging, da entstand am Ausgang der Schlucht Bewegung. Fahrzeuge, die dicht über dem Boden dahinglitten, kamen zum Vorschein. Zwischen ihnen bewegten sich punktförmige Gestalten. Die Geschwindigkeit des Zuges wurde offenbar von den Gestalten bestimmt, die sich der Fortbewegungsmethode bedienten, mit der sie von der Natur ausgestattet worden waren.
    Der Helk schaltete auf Teleoptik und holte das Bild näher heran. Vavo Rassa erkannte schwarzgekleidete Wesen, die vornübergebeugt auf stämmigen Beinen und einem von zwei Armpaaren einherschritten. Auf den Schultern thronte ein lächerlich winziger Schädel, der als Gehäuse für ein einzelnes, riesiges Auge diente..Die Fremden hatten merkwürdig aufgeblähte Oberkörper, was den Siganesen zu dem Schluß veranlaßte, daß sämtliche lebenswichtigen Organe in der Brust untergebracht sein mochten.
    „Was hältst du davon?" fragte er den Helk.
    „Sie kommen, um etwas zu holen. Die Fahrzeuge, jetzt leer, dienen dem Abtransport."
    Eine Zeitlang war es still, während die Siganesen gespannt die Bewegungen des seltsamen Zuges verfolgten. Plötzlich sagte der Helk: „Ich halte es für vorteilhaft, wenn wir die weitere Entwicklung aus sicherer Entfernung verfolgen. Steigt ein!"
     
    *
     
    Es war faszinierend, sogar unheimlich, wie rasch sich die Fremden mit der Einrichtung und den Mechanismen des loowerischen Raumschiffs zurechtfanden. Binnen weniger Minuten hatten sie ein halbes Dutzend großer Schleusen geöffnet und ihre schüsselförmigen Fahrzeuge darin gelandet. Sie benahmen sich, als hätten sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan, als loowerische Raumfahrzeuge auszuräumen. Denn genau das war es, womit sie sich beschäftigten. Mit Hilfe seiner Sonden beobachtete der Helk, der mitsamt den sechs Siganesen einen sicheren Spähposten auf dem Kamm des westlichen Höhenzugs bezogen hatte, wie sich die Schüsselfahrzeuge mit technischem Gerät füllten.
    Dann aber trat etwas ein, womit niemand gerechnet hatte.
    „Sie laden die Besatzung auf!" sagte Nistor.
    „Das geht zu weit!" protestierte Zeary Mahon. „Das darf man nicht zulassen. Du mußt eingreifen, Nistor."
    „Ich bin nicht der Ansicht", wies der Helk die Aufforderung zurück. „Es ist weitaus wichtiger, zu erfahren, was die Fremden mit den Besatzungsmitgliedern vorhaben. Im Augenblick droht ihnen keine Gefahr."
    Etwa eine Stunde später machten sich die fremden Wesen auf den Rü-ckweg. Der Zug entfernte sich in nördlicher Richtung, auf dieselbe gemächliche Art, wie er gekommen war, und verschwand etliche Zeit später in der Schlucht am Nordende des Tals.
    „Ihre Spur geht uns nicht verloren", sagte der Helk. „Inzwischen halte ich es für interessant zu erfahren, was es mit der zweiten Streustrahlungsquelle auf sich hat. Ihre Charakteristiken sind ähnlich denen der ersten. Ich halte es für möglich, daß es auf diesem Planeten ein weiteres Raumfahrzeug gibt, das vor kurzem dasselbe Schicksal erlitten hat wie die DROGERKOND."
    Die Siganesen zogen es vor, auf der Oberfläche des Helks zu reiten, anstatt einen der zahlreichen Hohlräume aufzusuchen, die ihnen Nistor anbot. Die Unebenheiten der mächtigen Walze boten ihnen Halt genug.
    Vavo Rassa zwängte sich zwischen zwei antennenähnliche Vorsprünge und machte es sich dort bequem.
    Zu seiner Seite saß Sirke Fogel, der verdrossen vor. sich hin starrte.
    „Was bedrückt dich, mein Freund?" fragte der Bulle.
    „Sie haben Baya mitgenommen!"
    Baya Gheröl, das siebenjährige Terranermädchen, war Sirke Fogel besonders ans Herz gewachsen, seit er sie - damals in den Wirren des Pilzkriegs auf Zaltertepe und vor der Befriedung der Jewellys - zum ersten Mal gesehen hatte. Baya Gheröl, ehemalige Gegenspielerin des Gäa-Mutanten Boyt Margor, hatte sich

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