Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
es.ihm gelingen, unbemerkt an ihnen vorbeizukommen. Um den Zaun selbst machte er sich keine Sorgen. Er besaß genug Unebenheiten, in denen er sich verstekken konnte.
    Er brauchte fast eine halbe Stunde, um sein Ziel zu erreichen, obwohl die Entfernung nur wenige hundert Meter betrug. Aber wenigstens war er sicher, daß man ihn nicht bemerkt hatte. Der Zaun bestand aus Plastiklamellen, die sich ohne Mühe auseinanderbiegen ließen. Dano suchte sich eine Stelle, an der der Zaun eine Nische bildete, die ihm fast vollständig Deckung gewährte. Dann zerrte er zwei Lamellen auseinander und blickte hindurch Unmittelbar vor sich erblickte er ein sechsfüBiges Ungeheuer mit einem winzigen Kopf, der auf einem schlangengleichen Hals saß. Ein doppelter Kamm gezackter Hornplatten lief den Rücken der Bestie entlang bis hinaus auf den mächtigen Schwanz, der mit wütenden Bewegungen hin und her peitschte. Panik ergriff Milder Dano, als sich der kleine Schädel mit den zwei tückischen grünen Augen ihm zuwandte und ihm aus dem breiten.Fischmaul eine doppelt gespaltene, blutrote. Zunge entgegenschoß.
    Er hätte um ein Haar alle Vorsicht vergessen und wäre schreiend davongerannt. Aber ehe ihn die Zunge noch berührte, löste das Ungeheuer sich plötzlich auf. Es verschwand einfach, geräuschIos, als wäre es nie dagewesen, wie eine Fata Morgana in einem Regenschauer.
    Und dann erblickte Dano im Hintergrund das gewaltige, kuppelförmige Gehäuse der Maschine.
     
    *
     
    Der Ilt wartete bereits an dem vereinbarten Treffpunkt. Er trug beide Translatoren - ein Zeichen, daß seine Mission erfolgreich gewesen war.
    „Auf dich kann man sich verlassen", sagte er spöttisch und mit leisem Vorwurf, „ganz abgesehen von der Sorge, die ich um dich ausgestanden habe."
    „Tut mir leid. Ich dachte nicht, daß es so lange dauern würde."
    In Danos Augen glomm ein eigenartiges Licht. Gucky sah es und fragte sich, was es zu bedeuten haben mochte, aber er äußerte die Frage nicht laut.
    „Ich habe Glück gehabt", sagte er. „Entweder bin ich durch Zufall auf die geschwätzigsten aller Kellner gestoßen, oder diese Geschöpfe sind von Natur aus gesprächig. Zwei Stunden Aufzeichnung für jeden Translator - damit dürfte uns die Sprache der Einaugen keine Schwierigkeit mehr bereiten."
    Sie suchten sich einen Platz, der so weit von dem Fabrikgelände entfernt war, daß sie eine Entdeckung nicht zu fürchten brauchten. Dann koppelte der Ilt die beiden Translatoren miteinander zusammen und schuf damit ein System, das aus zwei Submikroprozessoren bestand, die gleichberechtigten Zugriff zu zwei Datenbanken, nämlich den Aufzeichnungen beider Translatoren, hatten. Bislang hatte jeder Translator für sich gearbeitet und anhand der von ihm aufgezeichneten Laute versucht, die Sprache der Kellner zu entschlüsseln. Dadurch, daß nun beide Prozessoren gleichzeitig beide Aufzeichnungen analysierten, wurde zusätzliche Information gewonnen.
    Nachdem die Geräte durch ein Lichtsignal angezeigt hatten, daß die Analyse abgeschlossen war, ließ der Ilt die beiden Aufzeichnungen nacheinander abspielen. Man hörte eine einigermaßen wohlmodulierte, elektronische Stimme, die auf terranisch wiedergab, was die Kellner an den Maschinen miteinander gesprochen hatten. Der gesprochene Text enthielt indes auch Stellen, an dem nur die Originalstimmen der Einäugigen zu hören waren. Dazu leuchtete ein rotes Kontrollicht und zeigte an, daß diese Passage mit den bisherigen Kenntnissen der fremden Sprache nicht hatte übersetzt werden können.
    Der weitaus größte Teil der beiden Aufzeichnungen enthielt triviale Dinge wie: „Wie lange noch, bis wir abgelöst werden?" Oder: „Die Hydraulik bringt zuviel Druck, wahrscheinlich funktioniert das automatische Ventil nicht mehr."
    Manchmal aber hatten die Kellner Zeit gefunden, ihre Arbeit und die Tätigkeit der Maschine für ein paar Augenblicke zu vergessen und sich über Dinge zu unterhalten, die von allgemeinem Interesse waren. Aus diesen kurzen Konversationsfetzen bezogen die beiden Zuhörer die Informationen, deren sie bedurften.
    Die Wiedergabe lief insgesamt vier Stunden. Das Zuhören fesselte Milder Dano ebenso wie den Ilt derart, daß sie sich während dieser Zeit kaum von ihren Plätzen rührten was in Danos Fall bewirkte, daß er vor Steifheit und eingeschlafenen Füßen kaum wieder auf die Beine kam.
    „Sie sind technisierte Nomaden", faßte Gucky zusammen, „und ihre Welt ist das Innere dieses Planeten.
    Ihre

Weitere Kostenlose Bücher