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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Halle: mit Hilfe großer, unregelmäßig geformter Leuchtplatten, die in die Decke eingelassen waren. Die Platten verbreiteten ein gleichmäßiges, sanftes Licht und funktionierten zweifellos nach dem Lumineszenz-Prinzip. Perry, der stets auf solche Dinge achtete, hielt sie für das Produkt einer hochentwickelten Technik. Der Unbekannte war ein ernstzunehmender Gegner.
    Der Gang bot sonst keine Besonderheiten. Wände, Boden und Decke bestanden aus glattgeschliffenem Fels. Die Luft war rein und angenehm atembar. Es gab keinen Staub und keinen Hinweis, daß sich vor kurzem hier jemand bewegt hatte.
    Der kleine Trupp kam rasch vorwärts und gelangte nach etwa zwei Kilometern an eine Stelle, an der sich der Gang gabelte. Schräg nach rechts .führte er in der bisherigen Weise weiter, hell erleuchtet und mit glatten Wänden. Der linke Zweig der Gabelung jedoch führte durch größtenteils unbehauenen Fels, und vor allen Dingen gab es hier keinerlei Beleuchtung.
    „Das sieht aus wie ein nachträglicher Einbruch", bemerkte Ennea Gheet und musterte nachdenklich die vielfach gezackte Kante, entlang deren sich die Trennung der beiden Gänge vollzog.
    „Oder ein natürlicher Felsspalt, der in die Planung des Stollensystems einbezogen wurde", offerierte Perry.
    „Ich möchte ihn mir ansehen."
    Je weiter sie vordrangen, desto beschwerlicher wurde das Gehen. Die Sohle des Spaltes führte ziemlich steil bergab. Der Boden war uneben und gespickt mit gefährlichen Felszacken. Die Helligkeit des ausgebauten Stollens war bald nur noch ein matter Lichtfleck weit im Hintergrund. Der Mann, der an der Spitze des Zuges schritt, schaltete einen Handscheinwerfer an.
    „Aus das Ding! „ rief Perry im selben Augenblick.
    Die Lampe erlosch. Den kurzzeitig geblendeten Augen erschien die Finsternis ringsum noch undurchdringlicher als zuvor. Dann aber sahen sie in der Ferne einen Lichtschimmer, ein unwirkliches, orangefarbenes Glühen. Perry hatte es als erster bemerkt, unmittelbar bevor der Scheinwerfer aufleuchtete. Er ordnete an, daß die Lampe von jetzt an nur noch in Notfällen gebraucht werde, damit man das ferne Licht nicht aus den Augen verlor.
    Vorsichtig, mitunter stolpernd und mit gemurmelten Flüchen, drangen die Sucher weiter vor. Die orangefarbene Glut wurde zu einem Lichtstreif mit klar gezeichneten Umrissen. Was sie sahen, war die Begrenzung des Spaltes, durch den sie sich bewegten - Felswände, die zu beiden Seiten mehrere hundert Meter weit in die Höhe ragten.
    Schließlich erreichten sie den Ausgang des Spaltes. Der Anblick, den sie vor sich hatten, verschlug ihnen den Atem.
     
    *
     
    Ein weiter, unendlich weiter Felsendom, ein Kessel von wenigstens zehn Kilometern Durchmesser, weit oben von einer mächtigen Kuppel gekrönt, in deren Brennpunkt ein sonnengleicher Leuchtkörper schwebte, und nach unten bis in unvorstellbare Tiefen reichend. Ein Tunnel, von dem man sich unschwer ausmalen konnte, daß er bis zum Mittelpunkt des Planeten führte. In der Tiefe schwebten weitere Sonnenlampen, eine unter der anderen, jeweils mehrere Kilometer voneinander entfernt. Sie bildeten eine Lichterkette, die sich bis in alle Ewigkeit fortzusetzen schien.
    Die Wände des Kessels wirkten nur auf den ersten Blick eben. Bei näherem Hinsehen zeigten sich Schründe und Klüfte, Spalte wie der, durch den Perry mit seinen Begleitern gekommen war, und andere, deren größte Ausdehnung in horizontaler Richtung verlief. Einer von diesen befand sich mehrere Kilometer über dem Standort des Trupps. Obwohl er eine Höhe von fünfzig Metern haben mußte, wirkte er aus der Entfernung wie ein dünner Strich, der sanft geneigt zur Hälfte um die Rundung des mächtigen Kessels lief.
    Das Gestein der Kesselwand wies eine natürliche, großmaßstäbliche Maserung auf. Gegenüber der Öffnung des Spaltes waren mächtige Adern eines orangefarbenen Minerals in den grauen Fels eingebettet. Millionen von Kristallen funkelten und sprühten im Widerschein der Kunstsonnen und erzeugten jenen geheimnisvollen Schimmer, den Perry aus der Ferne wahrgenommen hatte.
    Jemand nahm einen Stein vom Boden auf und schleuderte ihn, so kräftig er konnte, in den Kessel hinaus.
    Der Stein beschrieb eine parabelförmige Kurve und schoß mit rasch wachsender Geschwindigkeit in die Tiefe.
    „Soviel für das künstliche Schwerefeld", kommentierte Ennea Gheet das Experiment trocken. „Was halten Sie von diesem ... Ding? Ist der Kessel natürlich entstanden? Oder wurde er von

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