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0958 - Die Gruft des Beschützers

Titel: 0958 - Die Gruft des Beschützers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jemand erbaut?"
    Perry lächelte.
    „Als Hellseher mache ich mich schlecht. Soweit ich sehen kann, weisen die Wände des Kessels auf eine natürliche Entstehung hin. Es kann allerdings sein, daß der Natur hier und da nachgeholfen wurde."
    Ennea blickte nachdenklich in die helle, glitzernde Weite des riesigen Felsenkessels.
    „Ich sehe ein Volk", sagte sie träumerisch, „ein Volk aus unsagbar fremden Wesen, Herren einer fortgeschrittenen Technik, das in den Tiefen dieses Planeten lebt und Kessel wie diesen als Verkehrswege benutzt."
    „Dann hoffe ich, daß wir einen Vertreter dieses Volkes bald zu sehen bekommen", erwiderte Perry mit gutmütigem Spott, „ich habe nämlich ein ernstes Wort mit ihm zu reden."
     
    *
     
    Der Weg zurück durch den steil ansteigenden Spalt war mühselig. Außer Atem erreichten sie den Ort, an dem der Gang sich spaltete. Perry Rhodan beabsichtigte, als nächstes den ausge. bauten Stollen zu durchsuchen.
    Da lief plötzlich ein Ruck durch den Boden. Von fern grollte der Donner einer Explosion. Die Lichter an der Decke flackerten ein paar Sekunden lang und erloschen.
    „Zurück zur Halle!" ordnete Perry an. „Wir sehen uns ein andermal hier um."
    Er war sicher, daß es sich um eine Explosion und nicht um eines der Beben handelte, die auf Guckys Inn so häufig auftraten. Das Geräusch schien von links zu kommen, aber sicher konnte er seiner Sache nicht sein. Dagegen mußte er die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß die in der Halle Eingeschlossenen sich in Gefahr befanden.
    Sie eilten im Finstern dahin. Da man die Lage nicht kannte, verbot sich der Gebrauch der Lampe von selbst. Wenigstens war der Boden eben und die Wände frei von gefährlichen Vorsprüngen.
    Die Ahnung drohender Gefahr materialisierte aus dem Nichts. Ein Instinkt, über den er keine Kontrolle hatte, warnte Perry. Er blieb so plötzlich stehen, daß Ennea gegen ihn prallte.
    „Licht!" gellte sein Befehl.
    Der Scheinwerfer blitzte auf. In der gleißenden Helligkeit erschienen vier oder fünf unförmige Gestalten, die von der unerwarteten Begegnung ebenso überrascht zu sein schienen wie die Terraner. Ein helles Singen lag plötzlich in der Luft. Der Mann mit der Lampe stieß einen ächzenden Schrei aus und ging zu Boden. Es wurde finster. Perry glitt der Schocker wie von selbst in die Hand. Er feuerte mehrmals in die Richtung, in der er die Fremden vermutete. Stöhnende Laute verrieten ihm, daß er getroffen hatte. Der glühende Strahl eines Blasters fauchte durch das Dunkel und beleuchtete für den Bruchteil einer Sekunde das Gewirr miteinander kämpfender Gestalten.
    Perry hörte Ennea schreien und wollte ihr zu Hilfe kommen. Mitten in der Bewegung jedoch prallte er mit einem Hindernis zusammen, das, obwohl weich, ihm an Masse wenigstens um das Doppelte überlegen war. Er wurde beiseite geschleudert, aber noch im Stürzen erkannte~ er den schwachen Geruch wieder, den er wahrgenommen hatte, als er aus dem Tiefschlaf erwachte, die Körperausdünstung eines Wesens, das er viele tausend Kilometer von hier entfernt an Bord der BASIS wähnte.
    „Feuer einstellen!" schrie er. „Das sind Loower!"
     
    2.
     
    Es waren etliche Stunden vergangen, seit sie den seltsamen Zug der „Kellner" mit der geplünderten Ausrüstung der DROGERKOND und den reglosen Gestalten der schlafenden Loower an sich hatten vorbeiziehen lassen. In der Zwischenzeit hatte der Ilt sehr zu seinem Leidwesen feststellen müssen, daß ihm seine Parafunktionen noch längst nicht wieder im vollen Umfang zur Verfügung standen. Teleportationssprünge waren auf eine Reichweite von etlichen Kilometern begrenzt, und anstatt aus den Bewußtseinen intelligenter Wesen klare Gedankenbilder zu empfangen, vernahm er nur ein undeutliches Murmeln im Mentaläther.
    Aber selbst das war ein entscheidender Fortschritt gegenüber dem Zustand, den er während der vergangenen Tage hatte ertragen müssen, als seine Parafähigkeiten vollkommen eingeschlafen waren. Es hatte in jenem Augenblick begonnen, als er die „Feuerstelle" im Wald jenseits der Moräne untersuchte und plötzlich einen Druck auf seinem Bewußtsein spürte. Er hatte die Untersuchung daraufhin abgebrochen und war zum Standort der ERRANTHE zurückgekehrt - zu Fuß, nachdem ihm klargeworden war, daß er nicht mehr teleportieren konnte. An Bord der ERRANTHE und in den Baracken, die rings um den Landeplatz des Schiffes errichtet worden waren, hatte er die Besatzung in tiefem Schlaf gefunden. Nur ein einziges

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