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0958 - Die Kinder des El Rojo

0958 - Die Kinder des El Rojo

Titel: 0958 - Die Kinder des El Rojo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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erkennen.
    Doch da war noch etwas anderes, dass ihm die Energie rauben wollte. Die Erinnerung an seinen kurzen Aufenthalt in dem Gebiet, das sich hinter dem Dschungelgürtel direkt beim Anwesen erstreckte, ließ ihn auch jetzt noch schaudern.
    All seine Energie, all seine Kraft, sein Denkvermögen und der Wille, den Vampiren zu entkommen, die ihn und die Kinder damals verfolgt hatten, waren von einem Augenblick auf den nächsten dahin gewesen. Ein tonnenschweres Gewicht hatte plötzlich auf ihm gelastet, ihn zu Boden gedrückt. Er hatte sich unkontrolliert übergeben, denn der Ausstrahlung von unfassbarer Boshaftigkeit war sein Magen nicht gewachsen gewesen.
    Hilflos am Boden liegend hatte ihn eine Halluzination ereilt - eine Trugwahrnehmung, in der Khira Stolt ihn heftig angegangen war. Sie hatte ihn einen Feigling genannt, der sich niedermachen ließ, ohne sich zu wehren. Wahrscheinlich hatte das sein Leben gerettet, denn er raffte sich tatsächlich auf. Mit letzter Kraft hatte Artimus sich Ana und Pedro geschnappt, die unter seinem Schutz standen. Irgendwie waren sie dann dieser so bösen Attacke entkommen.
    Und heute?
    Der Physiker rieb sich mit beiden Händen die Schläfen. Er konnte es wieder spüren! Es war immer noch da - schlimmer noch: Es war jetzt viel näher als damals. Das konnte doch nur bedeuten, dass dieses verfluchte Areal sich ausgedehnt hatte. Vielleicht kam er ja schon zu spät. Vielleicht… waren bereits alle, die sich in dem Anwesen aufhielten, dieser Kraft zum Opfer gefallen.
    Van Zant konzentrierte sich. Als klar geworden war, dass er fest zum Zamorra-Team zählte, hatte der Professor ihn mental stabilisiert. Durch Magie? Artimus hatte nie nachgefragt, doch von diesem Augenblick an war er geistig nicht mehr zu beeinflussen gewesen. Jeder im Team durchlief diese Abschirmung. Nur war es allein damit nicht getan, zumindest nicht in diesem Fall. Man musste unter Umständen auch wissen, wie man sie aufrecht erhielt. In den drei Wochen im Militärgefängnis hatte Artimus mehr als ausreichend Zeit gehabt sich darüber seine Gedanken zu machen.
    Er musste seinen Teil dazu beitragen, damit dieser Schutz auch wirklich griff.
    Er zwang sich zur Ruhe. Dann sammelte der Physiker all seine Gedanken und mischte seinen starken Willen dazu. Es dauerte einige Minuten, doch dann war er plötzlich in der Lage, dies alles auf den Punkt zu fokussieren. Er baute eine hohe und dickwandige Mauer vor dem auf, was sich seiner bemächtigen wollte.
    Und ganz unvermittelt ließ das Verlangen nach, sich dem Willen zu beugen, dessen geistige Finger gierig nach ihm griffen. Artimus atmete tief durch, wieder und wieder. Dann konnte er seinen Weg fortsetzen. Wenn dieser Mentalangriff ihn so beeindrucken konnte, wie mochte es dann Kindern ergehen? Oder Alita?
    Er musste sich beeilen. Bald schon hatte er die Umfriedung erreicht, die das Anwesen einschloss. Der große Platz vor den drei Gebäuden war leer. So sehr van Zant sich auch bemühte, er konnte nicht einmal die obligatorischen Wachen ausfindig machen, die es hier im Normalfall ganz sicher gab, ausgerüstet mit Maschinenpistolen und furchtbar nervösen Zeigefingern. Doch wo waren sie geblieben?
    Was, wenn das Drogenkartell seinen Stammsitz längst geräumt hatte, weil man sich der Gefahr bewusst war, die hinter dem Dschungel lauerte? Das hätte Artimus' Pläne vollkommen über den Haufen geworfen. Es half alles nichts. Er musste ganz einfach nachsehen, was in den Gebäuden geschah.
    Jede Sicherheit außer Acht lassend betrat er den Platz.
    Doch da gab es anscheinend niemanden, den das interessierte.
    Van Zant zog die Glock aus dem Halfter. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    ***
    Ted Ewigk konnte nicht mehr schlafen.
    Er war viel zu wach, um daran auch nur zu denken. In welchem merkwürdigen Traum war er hier nur gelandet? Diese junge Frau, die nur die Farbe Grün zu kennen schien - hatte sie ihn tatsächlich aus Geschor herausgeholt?
    Und dann war da ihre Bemerkung, dass sie ihn würde heilen können.
    Das ging Ted nicht mehr aus dem Kopf. Eine verlockende Ankündigung für jemanden, der um jeden Fetzen seines früheren Lebens hart ringen musste. Dass die Frau dabei von Gefahr und Schmerz gesprochen hatte, trat von Minute zu Minute weiter in den Hintergrund seines Bewusstseins zurück.
    Ein gewisses Risiko gab es anscheinend überall und zu jeder Gelegenheit. Ted glaubte, dass er es durchaus eingehen konnte. Vielleicht bot sich ihm so eine Chance ja nie wieder. Ungeduldig

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