0959 - Asmodis’ Hölle
Die Ebene der ewigen Schreie zumindest muss dem Inferno entgangen und irgendwie auf der Erde gelandet sein. Nur so ist es zu erklären, dass Stygia und Zarkahr und vielleicht noch einige andere Dämonen, die sich dort aufgehalten haben, überleben konnten. Und ich habe nun auch eine starke Ahnung, um was es sich bei dieser ominösen Sphäre in Amazonien handeln könnte. Ahnst du es auch, Kühlwalda? Das sind die Überreste der Ebene der ewigen Schreie . Erinnern die schwarzen Ölmonster und der Ölsee, die Zamorra gesehen hat, nicht stark an die schwarz leuchtenden Dämonengeister? Wir müssen das unbedingt erforschen. Das heißt, ich muss das erforschen, denn für dich ist das zu gefährlich. Du bleibst schön hier und hütest mir das Haus.«
Er kicherte. »Ach ja, du willst sicher noch wissen, warum ich erst so spät von Stygias Existenz erfahren habe, obwohl das mit der Bildkugel ganz einfach gewesen wäre. Dazu hätte ich aber gezielt nach ihr suchen müssen und das ist mir einfach nicht in den Sinn gekommen, da ich sie ja für tot gehalten habe. Mit Zarkahr ist es das Gleiche. Aber nun werde ich immer mal wieder gezielt nach bestimmten Dämonen forschen. Sollten sie noch leben und sich auf der Erde aufhalten, dann sagt es mir die Bildkugel ganz bestimmt.«
Asmodis setzte Kühlwalda an ihren Platz zurück. Die Kröte verschwand in einer Mauerspalte. Der Erzdämon teleportierte in den Saal des Wissens . In der Bildkugel schaute er sich noch einmal London an, das nach wie vor in dieser rätselhaften Nebelsphäre verschwunden war.
»Hm. Das Rätsel in Amazonien habe ich gelöst, das kann also noch warten. Als Nächstes sollte ich mich vielleicht erst mal darum kümmern, ob auch das verschwundene London mit dem Überleben einiger Höllensphären zusammenhängt. Vielleicht ist das ja im Moment ergiebiger als Amazonien, solange ich nicht weiß, was der Dunkle Apfel ist. Und ich weiß auch schon, mit wem ich da zusammenarbeiten könnte.«
Völlig überraschend meldete sich am nächsten Morgen Marcantonio Sabellico über die magische Verbindung, die Asmodis ihm gegeben hatte. Der Dunkle Herrscher Venedigs wartete mit einer sensationellen Nachricht auf.
»Ich glaube, ich weiß jetzt, was mit dem Dunklen Apfel gemeint ist, Fürst«, sagte er und seine Augen strahlten zur Abwechslung in kaltem Blau. »Es ist der Apfel, mit dem einst Eva erfolgreich versucht und so die Menschen aus dem Paradies Gottes gestoßen werden konnten.«
»Wow«, erwiderte Asmodis fast andächtig. Er allein wusste, wie es wirklich gewesen war. LUZIFER selbst hatte in einer seiner Lieblingsformen als Schlange Eva den Apfel gebracht, um die Sexualität des von ihm erschaffenen Menschengeschlechts zu wecken. Denn LUZIFER hatte einst eine Armee gottgleicher Menschen im Kampf gegen seine Brüder und Schwestern, die Verderbte Sechsheit, schaffen wollen. Es war ihm misslungen und er war vom Schöpferkollektiv, dem er einst angehört und das er so viele Male verraten hatte, in die Tiefe geschleudert worden.
»Dieser Apfel also. Eines der größten Heiligtümer überhaupt.«
Asmodis erschauerte. Er fühlte sich wieder so klein und unbedeutend wie einst im Angesicht LUZIFERS…
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 36 »Feuerrose«
[2] Siehe Professor Zamorra Hardcover Nr. 36 »Feuerrose«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 779 »Tod in Merlins Zauberwald«
Weitere Kostenlose Bücher