0959 - Der Loower und das Auge
Grund genug, uns nicht zu verärgern. Was sollen sie mit dem Auge, solange die Zusatzschlüssel sich noch in der BASIS befinden? Das Instrument ist in seinem jetzigen Zustand für Pankha-Skrin so gut wie wertlos."
Reginald Bull sah nicht so aus, als wolle er sich durch dieses Argument beruhigen lassen. Aber noch ehe er eine Diskussion über dieses Thema provozieren konnte, kam über Helmfunk die Nachricht, daß die BASIS Beiboote ausschleuste.
„Gehen wir nach oben", schlug Jentho KanthalI vor.
An einer Gangbiegung trafen sie auf Atlan, der allem Anschein nach auf sie gewartet hatte.
„Es wäre besser gewesen, noch ein wenig zu warten", meinte der Arkonide. „Hast du dich wenigstens schon entschieden, wem du das Auge am ehesten gönnst?"
„Ich werde kaum einen Einfluß darauf nehmen können, wer es bekommt", antwortete Perry Rhodan gelassen. „Nistor gehört den Loowern, und damit haben sie das Auge auch schon."
„Sobald der Roboter in die BASIS gelangt, wird es Mord und Totschlag geben", versicherte Atlan grimmig. „Laire wird nie und nimmer zusehen, wie die Loower sich an dem Auge zu schaffen machen. Und was das Mitspracherecht angeht - sie müssen sich wegen der Zusatzschlüssel an dich wenden."
„Allerdings. Wenn ich ehrlich bin, muß ich zugeben, daß ich das Auge lieber heute als morgen an Laire zurückgeben würde. Wir wissen zwar nicht, was er dann anfängt, und ich zweifle auch daran, daß er sich besonders intensiv bei den Kosmokraten für uns einsetzen wird, aber was die Loower vorhaben, ist von vornherein gefährlich."
„Jeder vernünftige Mensch muß das einsehen", knurrte Reginald Bull. „Schade, daß die Loower so verbohrt sind."
„Verbohrt ist wohl nicht der richtige Ausdruck", meinte Jentho Kanthall nachdenklich. „Sie sind einfach anders als wir."
„Wir werden sie früher oder später von ihren Traditionen abbringen müssen", stellte Rhodan bedrückt fest.
„Und ich fürchte, daß wir damit nicht gerade ihre Sympathien erringen. Vorläufig bleibt der Helk hier. Das sollte genügen, um alle Konflikte noch für einige Zeit zu dämpfen."
„Hast du schon mit dem Helk darüber gesprochen?" fragte Atlan überrascht.
„Was dachtest du denn? Nistor ist einverstanden."
„Das wundert mich aber sehr", murmelte Bully.
„Mich auch", gab Rhodan trocken zu.
„Was haben die anderen Loower dazu gesagt?"
„Keine Ahnung. Ich habe dem Helk die Entscheidung darüber überlassen, wann und in welcher Form er sie informieren wollte. Er hat aber nur mit Burnetto-Kup und der kleinen Baya gesprochen. Burnetto-Kup hat sich bereit erklärt, bei Nistor zu bleiben."
„Und das Mädchen?"
„Sie fliegt mit euch zur BASIS. Nistor sagte mir, daß Baya wirklich die Denkweise der Loower versteht, und ich glaube ihm."
„Es ist ein seltsames Kind", stimmte Atlan zu.
„Eben. Und in der BASIS werden demnächst einhundert Loower herumlaufen, von denen wir nicht wissen, wie sie auf all das reagieren werden, was noch geschieht. Unsere loowerischen Freunde können sich wie die reinsten Unschuldslämmer benehmen und trotzdem unter unseren Augen einen Schlag gegen die BASIS planen. Die einzige, die eine solche Gefahr erkennen könnte, ist Baya."
Sie sahen sich an.
„Wir werden auf das Mädchen aufpassen", versprach Bully.
„Wichtiger wäre es, genau zuzuhören, wenn Baya etwas über die Loower sagt", meinte Rhodan trocken.
„Wenn sie euch eine Warnung zukommen läßt, dann nehmt das bitte ernst."
„Wir werden an Bayas Lippen hängen", sagte Atlan.
Rhodan warf dem Arkoniden einen ärgerlichen Blick zu, sah dann aber das spöttische Funkeln in dessen rötlichen Augen und hob lachend die Hände.
„Schon gut", sagte er. „Ich sehe es ein - ich hätte mir diese Ermahnung sparen können."
„Was ist mit den Siganesen?" wollte Kanthall wissen. „Bleiben sie bei dem Helk?"
Rhodan schüttelte den Kopf.
„Nistor braucht sie vorerst nicht", erklärte er. „Abgesehen davon sind sie in der BASIS sicherer aufgehoben."
Eine Stunde später starteten die Beiboote und brachten Terraner, Siganesen und Loower zur BASIS. Nur eine Space-Jet blieb zurück. Mit ihr würden Rhodan und Burnetto-Kup den Planeten verlassen, sobald die Situation geklärt war. Der Helk Nistor brauchte kein Transportmittel. Er würde der Space-Jet aus eigener Kraft folgen.
„Wird Laire nicht Verdacht schöpfen, wenn er merkt, daß Sie sein Auge nicht zu ihm bringen wollen?"
fragte Burnetto-Kup.
„Ich fürchte, der Roboter
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