0959 - Der Loower und das Auge
Weg finden, durch die Materiequelle zu kommen. Aber glaubt ihr denn wirklich, daß die Kosmokraten eine ganze Kriegsflotte werden passieren lassen? Das ist doch Wahnsinn!"
„Du stellst dich also auf die Seite dieses Roboters! „ „Wenn du es unbedingt so sehen willst - bitte! Bedenke aber eines: Laire können wir vielleicht dazu überreden, daß er mit den Kosmokraten über ein Problem spricht, das uns betrifft. Diese Wesen dürfen die Materiequelle nicht weiterhin manipulieren. Vielleicht wissen sie noch gar nicht, daß die Gefahr, die von der PAN-THAU-RA ausging, inzwischen gekannt wurde. Möglicherweise genügt eine solche Nachricht, und sie werden auf jede Manipulation verzichten."
„Laire wird sich ganz sicher auf keinen Handel mit euch einlassen."
„Wir müssen es versuchen", sagte das Konzept, und seine Stimme klang hart. „Nur so haben wir eine Chance. Ihr dagegen wollt nach drüben gehen und Krieg und Vernichtung bringen. Glaubst du, daß du bei den Kosmokraten auf diese Weise etwas ausrichten wirst?"
„Du stellst dich wirklich auf die Seite Laires!" rief Pankha-Skrin anklagend.
. Kershyll Vanne wirkte plötzlich sehr müde.
„Nein", sagte er leise. „Ich stelle mich auf die Seite des Lebens. Es geht um so viele Völker, so viele Wesen, die diesen Teil des Universums bevölkern. Sollen sie alle untergehen? Das kannst du nicht wollen, Pankha-Skrin!"
„Niemand wird untergehen, wenn wir die Kosmokraten schlagen!" erwiderte der Quellmeister fess.
Das Konzept zuckte die Schultern und stand auf.
„Denke trotzdem über das nach was ich dir gesagt habe, Quellmeister!" bat es, ehe es den Raum verließ.
Pankha-Skrin sah ihm each, und er fragte sich, was den Terraner zu solchen Äußerungen bewegt haben mochte. Hatte Kershyll Vanne wirklich geglaubt, den Loower so leicht überzeugen zu können?
Pankha-Skrin konzentrierte sich auf sein Tiefenbewußtsein.
Nein, kein Schatten eines Zweifels war auf seine entelechische Uberzeugung gefallen. Er stand treu zu den Zielen seines Volkes.
Er wandte sich in Gedanken wieder jenem Plan zu, der ihn dazu gebracht haste, in der Zentrale auf Laire zu warten.
Roboter- er kannte viele. Die, die Loower besaßen, und die vieler anderer Völker, denen er im Lauf seines ungeheuer langen Lebens begegnet war. Jetzt auch die der Terraner.
Hatte es sich bei den Begegnungen mit anderen Völkern stets nur um kurze Episoden gehandelt, über die es sich kaum nachzudenken lohnte, so sah es eine Zeitlang so aus, als müsse er sich auf einen längeren Aufenthalt in der BASIS gefaßt machen. Das haste ihn dazu verführt, Studien zu treiben. Er haste nicht nur die Terraner studiert, sondern auch deren Roboter.
Er haste überrascht festgestellt, daß die Terraner in ihrem Bemühen die Roboter in angemessener Weise unter Kontrolle zu halter, auf einen beinahe schon entelechischen Gedanken gekommen waren. Loowerische Roboter arbeiteten auf der Basis jener Gesetze, die die Entelechie ganz von selbst lieferte. Ein loowerischer Roboter konnte keinen Loower töten, der entelechisch dachte und handelte. Terranische Roboter waren so programmiert, daß sie um jeden Preis menschliches Leben zu retten und zu bewahren versuchten. Allerdings gab es Befehle von unterschiedlicher Wertigkeit. Die terranischen Roboter konnten sehr wohl töten oder einen Menschen durch Untätigkeit sterben lessen. Voraussetzung dafür war, daß sie nur auf diese Weise einem als wichtiger bezeichneten Gesetz Genüge tun konnten..Sah so ein Roboter zwei Menschen vor sich, von denen der eine den anderen mit einer tödlichen Waffe bedrohte, so haste er die Pflicht, dem Bedrohten zu Hilfe zu eilen, es sei denn, der Mensch mit der Waffe war in der Programmierung der Maschine erfaßt und mit besonderen Vollmachten ausgestattet worden.
Die loowerischen Roboter handelten nicht viel anders. Es gab jene seltenen Fälle, in denen ein Loower infolge eines Unfalls oder einer Krankheit die Fähigkeit zum entelechischen Denken verlor und damn’ geradezu gezwungen war, seine normalen Artgenossen zu mißverstehen. Aus diesem Mißverständnis konnten Streitigkeiten entstehen, es mochte sogar notwendig sein, das Leben eines solchen Loowers auszulöschen. Es wäre keinem Helk auch nur im Traum eingefallen, in einem so gelagerten Fall dem Bedrohten zu Hilfe zu eilen, denn damn’ hätte er selbst gegen die Gesetze der Entelechie verstoßen.
Wenn Pankha-Skrin sich diese Gedanken machen konnte und Parallelen zu den terranischen
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