Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nachgedacht.«
    »Das brauchst du auch jetzt nicht.« Ich legte ihm eine Hand auf den Rücken und drückte ihn auf den Gegenstand zu. »Wir beide werden hineinsteigen, und diesmal wird es nicht gedreht. Versuche nur, uns zusammen mit dem Rad der Zeit in deinen Teil Aibons zu bringen. Da ist es am besten aufgehoben.«
    Der Rote Ryan sah aus wie jemand, der nicht wußte, ob er lachen oder weinen sollte. Noch etwas verunsichert, ließ er sich trotzdem nach vorn schieben.
    Ich war ungeduldig, denn ich konnte mir vorstellen, daß Guywano irgendwann hier in der Nähe erschien. Wenn das passierte, konnte ich den Plan vergessen.
    »Steig hoch. Es ist groß genug, um uns beiden Platz zu bieten. Tu uns den Gefallen.«
    »Versuchen können wir es ja!«
    »Das meine ich auch.«
    Ryan kletterte wie zuvor er in das Rad hinein und drückte sich gegen die rechte Seite. Ich hatte mir die andere vorgenommen, schaute, als ich schon den Fuß auf das Metall gestellt hatte, noch einmal in die Runde, denn Guywano ging mir nicht aus dem Sinn. Er hatte doch sonst einen Riecher, wenn irgend etwas in seinem Reich passierte.
    Heute nicht.
    Wir hatten bisher wahnsinniges Glück gehabt, doch das stand uns auch irgendwie zu.
    Ich kletterte in das Rad und konnte seitlich an den Zeichen vorbeischauen.
    Der Rote Ryan hielt bereits seine Flöte an den Lippen. Jetzt kam es darauf an. Würde seine Kraft ausreichen, um uns beide und das Rad der Zeit in seine Welt des Landes Aibon zu schaffen?
    Ich hörte die ersten Töne und schloß die Augen. Im Rücken hielt mich der Druck des Metalls, der allerdings bald verschwand, als der Rote Ryan sein Spiel verstärkte.
    Es war wie bei der magischen Hinreise. Um mich herum verschwand die Welt. Alles löste sich auf, und ich schwebte in einem nicht erklärbaren Raum, obwohl ich stand.
    Abermals verlor sich bei mir der Begriff für Zeit. Ich schwebte irgendwo, hielt die Augen jetzt offen, ohne etwas sehen zu können. Aber ich hörte die Klänge der Flöte, obwohl sie leiser und von der Stimme des Rote Ryan abgelöst wurde.
    »Es klappt, John, du hattest recht.« Er jubelte. »Aber ich verliere dich. Ich nehme das Rad mit. Es gehört jetzt in meine Welt. Ich spüre es. Aber dich verliere ich. Der Sog ist zu stark, zu stark…«
    Es war das letzte, was ich von meinem Aibon-Freund hörte. Für eine gewisse Weile blieb es noch finster um mich herum, dann aber änderten sich die Äußerlichkeiten.
    Ein sehr kalter Windstoß erwischte mich. Und der stammte nicht aus einer anderen Dimension, er war normal, wenn auch nicht gerade für diese Jahreszeit.
    Vor mir hellte sich alles auf. Ich stand auf festem Boden. Ich konnte sehen, und ich schaute in eine Straße hinein, die zu einem Ort namens Beragh gehörte.
    Häuser, Straßen, die Kirche oben am Friedhof, und eine lachende und tanzende Frau auf der Straße.
    Jane Collins!
    ***
    Es versteht sich, daß wir uns wenig später in den Armen lagen und uns viel zu erzählen hatten. Für uns aber zählte zunächst nur, daß dieser Ort mit all seinen Bewohnern die magische Reise tatsächlich unbeschadet überstand.
    Das heißt, nicht ganz.
    Muriels Haus war halb zerstört und das der Witwe Kilrain ebenfalls.
    Ansonsten war alles klar, selbst die Autos waren wieder zurück in die Gegenwart gebracht worden.
    »Und wieso ist das alles geschehen?« fragte Jane zum viertenmal mit lauter Stimme.
    »Ganz einfach«, erwiderte ich, »durch das Rad der Zeit.«
    »Klar«, sagte sie nickend. »Durch das Rad der - hä? Moment mal. Was hast du da…?«
    Ich hob die Schultern. »Es war in der glücklichen Lage, die Schatten tief in die Vergangenheit zurückzutreiben. Was dort mit ihnen geschieht, weiß ich nicht. Da sie keinen Kontakt zu Guywano haben, werden sie wohl bis zum Ende der Zeiten in den ewigen Kreislauf hineingeraten. So stelle ich mir das vor. Das Rad der Zeit hat die Schatten vernichtet, Jane, nicht ich. Ich war nur Mittel zum Zweck.«
    »Aber zu einem guten.«
    »Das streite ich nicht ab.«
    »Und wer hat dir sonst noch geholfen?« wollte Suko wissen. »Unser Freund etwa…?«
    »Ja, der Rote Ryan. Wäre er nicht gewesen, Suko, hätte es verdammt bitter für uns ausgesehen. Nur durch ihn haben wir es packen können, und es ist uns noch ein weiterer Sieg gelungen. Das Rad der Zeit befindet sich jetzt in Aibon.«
    »Wieso? Dort hat es sich doch immer befunden.«
    Ich lächelte. »Schon. Aber nicht in dem Teil, den wir als Land der Märchen und Legenden ansehen. Guywano hat es

Weitere Kostenlose Bücher