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0961 - Der Fluch des Kobolds

0961 - Der Fluch des Kobolds

Titel: 0961 - Der Fluch des Kobolds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Muriel Augen den ängstlichen Blick sah. »Du brauchst keine Angst zu haben, ich werde mit dir gehen, was immer auch geschieht.«
    »Vielleicht gehen wir gemeinsam unter«, sagte die Lehrerin mit trauriger Stimme.
    »Das will ich nicht hoffen.«
    »Und woher nimmst du deinen Optimismus?«
    Jane hob die Schultern. »Weißt du, Muriel, ich habe verflixt viel hinter mir. Und bisher habe ich es immer geschafft, mich auch aus verdrehten Situationen herauszufinden.«
    »Sorry, Jane, aber deine Worte können mir heute leider keinen Mut machen.«
    »Das verstehe ich.«
    Gordon Tarling hatte sich aufgerichtet. Sein grauweißes Haar war struppig geworden. Er schaute die beiden Frauen an, und sein Blick war dabei unruhig.
    »Wir müssen hier weg, Mr. Tarling«, sagte Jane.
    »Hä.« Er wischte über seine Lippen. »Habe ich es euch nicht gesagt? Ich habe die Schatten gesehen. Meine Söhne sind da. Ihre Seelen geistern in meiner Nähe herum, während in ihren Gräbern die grüne Masse liegt. Ich weiß das. Sie wollen ihren Vater nicht im Stich lassen, und ich werde sie bald wieder sehen. Ihr braucht keine Angst mehr zu haben. Ich bin der Vater, ich kenne meine Söhne. Sie tun euch nichts. Ich werde bestimmt mit ihnen reden können.«
    Er hatte sich verschluckt, deshalb sprach Muriel. »Gestattest du, daß wir das anders sehen?« fragte sie. Dabei streckte sie ihm die Hand entgegen.
    »Komm jetzt, Gordon, wir müssen weg!«
    Tarling wollte nicht. Er protestierte. »Wieso weg? Nein, ich will bleiben. Ich sehe keinen Grund.« Er winkte mit beiden Händen ab. »Wenn ihr gehen wollt, dann tut es, aber laßt mich hier liegen. Es geht mir gut. Ich kann auf meine Söhne warten.«
    Muriel Shannon schüttelte den Kopf. »Es gibt sie nicht mehr, Gordon, glaub mir. Deine Söhne sind tot, das hast du selbst gesagt, und du hast sie auch gesehen.«
    Tarling starrte die junge Frau mit offenem Mund an, als wollte er über die Antwort staunen. »Wieso? Was heißt das? Ich weiß doch, daß sie nicht mehr leben, aber sie existieren auf eine andere Art und Weise weiter, versteht ihr?«
    »Ja, die Schatten.«
    »Genau. Und sie…«
    »Sie werden alles zerstören, Mr. Tarling. Deshalb müssen Sie weg!« beschwor ihn nun auch Jane. Sie rechnete mit einem Erfolg, aber sie hatte nicht mit einem irischen Dickschädel gerechnet, denn Tarling ließ sich nicht überzeugen.
    »Nein, verdammt noch mal! Nein und nein! Ich bleibe hier. Ihr könnt mich nicht zwingen.« Er schlug sogar nach den Frauen, die zurückweichen mußten. Dann ließ er seine Arme sinken. »Und jetzt verschwindet. Haut ab, verdammt! Ich will euch nicht mehr hier sehen. Ihr macht mir das Verhältnis zu meinen Söhnen nicht kaputt, versteht ihr beide das nicht?«
    Jane hatte sich entschlossen. Sie konnte den Mann nicht zwingen, und deshalb sagte sie: »Es ist schon gut, Mr. Tarling, Sie können hier im Haus bleiben.«
    »Das meine ich doch wohl.«
    »Ist das dein Ernst?« fragte Muriel. »Du willst den Mann zurücklassen?«
    »Sicher. Es kann sogar sein, daß es für ihn besser ist. Wir müssen uns jetzt um uns kümmern. Alles andere ist unwichtig geworden. Ich will es den Schatten nicht zu leicht machen.«
    »Okay, Jane. Wir haben davon gesprochen, daß wir mit meinem Wagen verschwinden. Bleibt es dabei?«
    »Ja.«
    »Geht, geht!« rief Tarling und deutete auf die Tür. »Ich kann gut allein bleiben.«
    »Ja, wir sind weg!« flüsterte Muriel. Das schlechte Gewissen stand ihr ins Gesicht geschrieben, aber sie mußte diesmal über ihren eigenen Schatten springen und auch an sich denken.
    Jane wußte, was in ihrer Freundin vorging. Sie nahm Muriel bei der Hand und zog sie auf die Schlafzimmertür zu. Jane ging auch davon aus, daß sich die Schatten nicht zurückgezogen hatten und dabei waren, das gesamte Dorf verschwinden zu lassen. Hoffentlich waren sie nicht in ihre Nähe gekommen, denn auch Autos konnten in eine andere Welt geschafft werden, es beschränkte sich nicht nur auf Häuser.
    Die Treppe war noch heil. Beide Frauen liefen sie schnell hinab und hielten sich am Geländer fest. Der kalte Wind fuhr ihnen entgegen. Er hatte freie Bahn und fuhr durch das große Loch in der Wohnzimmermauer. Die Einrichtung war genauso verschwunden wie die Mauer. Der Raum war leer, und Muriel kam es vor, als hätte sie nie darin gelebt.
    Sie blieben vor der Treppe stehen. Durch die offene Tür konnten sie in den ehemaligen Raum hineinschauen, in dem nur ein schmaler Stuhl stand, nicht mehr.
    »Wo sollen

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