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0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

0962 - Allianz gegen den Wahnsinn

Titel: 0962 - Allianz gegen den Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Morano es auch: Die Feuerkraft von 300 Raumschiffen zeigte nicht die Spur einer Wirkung. Die Energiebahnen hatten noch nicht einmal gewankt, waren um keinen Deut langsamer geworden oder aus der Bahn geraten.
    Nichts.
    Tan Morano fühlte, wie ihm heiß und kalt zugleich wurde. Was geschah hier nur? Es war doch unmöglich, dass es etwas gab, das vollkommen unangreifbar war. Er wollte das nicht akzeptieren. Dann sah er, wie sich vier Schlachtschiffe gemeinsam auf einen der Arme konzentrierten. Gebündelt schlugen die Strahlen der Laserkanonen ein - und als sie schwiegen, da hatte exakt dieser Arm den ersten von ihnen erreicht. Unversehrt und mit voller Kraft.
    Der Arm wickelte sich um das Schlachtschiff herum. Die Kommandanten der anderen Raumer wagten nicht den Beschuss fortzusetzen, denn damit würden sie nur das eigene Schiff gefährden. Dann, ohne Vorwarnung, zog sich der Arm ruckartig zusammen. Die Hülle des Schlachtschiffes platze wie eine Nussschale auf und im gleichen Moment verging es in einer riesigen Explosion.
    Was für eine Demonstration von Macht und Überlegenheit!
    Morano konzentrierte sich und befahl seinem Machtkristall in den Kampf einzugreifen. Vor dem Bug der DYNASTIE entstand ein Gebilde, das von innen heraus schwach leuchtete. Dann schoss es mit hoher Beschleunigung direkt auf eine Energiebahn zu, die sich dem Flaggschiff bereits gefährlich genähert hatte. Wie ein Torpedo schlug die Bombe aus reiner Dhyarra-Energie ein und ein kollektiver Jubelschrei wurde im Funk zwischen den Schiffen der Ewigen laut:
    Der Energiearm wurde zur Seite geschleudert, verlor seine Richtung und Geschwindigkeit.
    Doch der Hoffnungsschimmer dauerte kaum länger als eine Sekunde - dann hatte der Ausläufer der Angst sich wieder gefangen und machte einen Satz auf die DYNASTIE zu. Das Schiff schien in blaues Feuer getaucht zu werden.
    Überall in der Zentrale wurden Entsetzensschreie laut, die Ewigen und Vampire flogen unkontrolliert durch den Raum, landeten mehr als unsanft auf Kontrollpulten oder prallten gegen die Wände. Auch Morano konnte sich nicht halten. Ein zweiter Schlag, den der Arm dem Schiff versetzte, hallte wie ein Gong durch die Gänge und Räume. Das Schiff war nichts weiter als ein Spielball dessen, was es hatte vernichten wollen.
    Etwas zerbrach in Tan Morano.
    Mühsam kletterte er zurück in den Sessel des Kommandanten.
    Ein Blick auf den Monitor brach seinen Siegeswillen, wenn der denn überhaupt noch vorhanden gewesen war.
    Die gleißenden Zungen fraßen die Flotte der Ewigen!
    Morano konnte sehen, wie sie sich an den Schiffen andockten und sich gefräßig voran arbeiteten. Sie radierten die Schlachtschiffe und deren Begleitraumer einfach so aus. Erschüttert registrierte der ERHABENE, dass jeder der Kommandanten, der dazu noch eine Chance hatte, die Flucht antrat.
    Nur weg von hier - zurück hinter die Grenze!
    Mit einer Handbewegung schaltete Morano den Bord-zu-Bord-Funk ab. Die Schreie der Sterbenden konnte er einfach nicht mehr ertragen. Das Flaggschiff war noch manövrierfähig, weil der ERHABENE die Schutzschirme mit seiner Dhyarra-Energie hoch aufgeladen hatte. Zumindest bis jetzt hatte das verhindert, dass der einst so stolze Raumer noch nicht zum Fraß der Angst geworden war.
    »Rückzug. Wir fliegen hinter die Grenze zurück.«
    Die Alphas in der Zentrale glaubten sich verhört zu haben, doch sie fragten nicht nach.
    Die DYNASTIE floh - und ihr großer Name war in diesem Augenblick mehr als nur bezeichnend.
    Es war die ganze DYNASTIE DER EWIGEN, die einen entsetzlichen Schlag hatte hinnehmen müssen.
    Als Morano sah, dass die Energiearme ihnen nicht mehr folgten, ging er mit schleppenden Schritte in seine Kabine. Nie zuvor hatten die Ewigen eine solche Niederlage hinnehmen müssen.
    Nie zuvor hatte einer ihrer ERHABENEN dermaßen versagt.
    ***
    »Geschor, schaffe bitte eine Öffnung für uns.«
    Das Wurzelwesen kam der Bitte sofort nach, und Zamorra, Maiisaro und Ted Ewigk sahen die düstere und schwache Beleuchtung des Pools, die sich ihren Weg in die Kugel bahnte.
    Draußen wartete Lakir auf sie. Die Frau von Parom riss die Augen weit auf, als sie Maiisaro erblickte. Die beiden Freundinnen umarmten einander. Lakir wusste vor Glück kaum die richtigen Worte zu finden.
    »Ich dachte, ich würde dich nie Wiedersehen dürfen! Wie kommt es, dass du die Kuppel verlassen konntest?« In raschen Worten erklärten Zamorra und Maiisaro Lakir den Grund dafür.
    »Aber ich muss wieder zurück.

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