0962 - Allianz gegen den Wahnsinn
siehst es ja selbst, dass ich jetzt noch nicht mit dir kommen kann. Verdammt! Ich hätte Morano nur zu gerne auf die Finger geklopft.«
Zamorra lachte.
»Die Gelegenheit kommt sicher noch. Wir müssen es so akzeptieren, wie es ist. Wenn ihr alle glaubt, wir sollten einen neuen Versuch starten können, dann informiert mich durch Lakir. Sie weiß, wo sie mich erreicht.«
Ted und Zamorra verabschiedeten sich mit langem Händedruck, dann brachte Maiisaro den Professor wieder auf ihre Welt. Sie selbst kehrte sofort zurück.
Professor Zamorra konnte Lakir in Sachen Ted Ewigk also beruhigen.
Die schöne Frau von Parom war froh, dass Ewigks Leidensweg nicht wieder bei null anfangen musste. Als sie Zamorra zur Erde zurückgebracht hatte, sah sie den Parapsychologe lange nachdenklich an.
»Die Verbindung zur Kuppel ist natürlich eine großartige Sache, doch ich sehe auch die Gefahr, die darin steckt. Wir können verhindern, dass diese Transitmöglichkeit missbraucht wird - nur ich kann Maiisaros Welt erreichen und entscheiden, wen ich dorthin mit mir nehme. Aber wie sieht es andersherum aus?«
Zamorra wusste genau, wovor Lakir sich fürchtete.
»Sajol und Maiisaro werden einen Weg finden, damit außer ihnen diesen Weg niemand benutzen kann. Ich denke, damit wäre diese Gefahr wohl gebannt, denn mir würde es auch überhaupt nicht gefallen, wenn alle Wesen in der Kuppel nun Maiisaros Welt ansteuern könnten.«
Lakir schüttelte kaum merklich den Kopf. Aus großen Augen sah sie Zamorra an.
»Und was ist mit Sajol selbst? Maiisaro ist über alle Zweifel erhaben, aber Laertes' Sohn wird immer eine Gefahr bleiben. Das ist meine Sorge, verstehst du?«
Professor Zamorra konnte Lakir keine Lösung dieses Problems präsentieren.
Sie würde nach einer solchen suchen müssen, denn Lakirs Angst war nicht unberechtigt.
Als er sich von Lakir und Vinca verabschiedete, blieb ein Stück des unguten Gefühls in ihm zurück, das Lakir mit ihren Zweifeln in ihn gepflanzt hatte.
Und dabei hatte er in Sachen ›ungute Gefühle‹ doch auch so schon eine ansehnliche Sammlung vorzuweisen!
Zamorra beeilte sich ins Château zurückzukommen.
Da gab es etwas, dass er unbedingt überprüfen wollte.
***
Im Weltall starb man ohne jeden Laut. Das war zweifellos wahr.
Die Todesschreie der Ewigen jedoch dröhnten in Starless' Ohren. Doch da gab es noch mehr, das der Bordfunk übertrug - den Klang der sterbenden Schiffe.
Die gequälten Boliden des Alls wimmerten und winselten, wenn die Zungen der Angst sie in Nichts verwandelten. Sicher waren es die zerstörten Schiffshüllen, die diese Klänge erzeugten, die das letzte waren, das die Besatzungen in ihrem erlöschenden Leben zu hören bekamen. Doch es klang nicht nach Technik - es klang wie ein Tier, das sein Leben aushauchte.
Starless konnte es kaum noch ertragen.
Längst hatte er sich in die Zentrale der KRIEGERMOND begeben, in der Lohan Berr um sein Schiff und das Leben seiner Leute kämpfte. Der große Monitor zeigte die knallharte Realität.
Von 300 Raumschiffen, mit denen Tan Morano hier angetreten war, existierten jetzt vielleicht noch 50 - und die meisten von ihnen auch nur, weil sie als erste die Flucht angetreten hatten. Gebannt blickte Starless zu der Stelle, die die Grenze markierte. Voller Wut und Hass sah er, dass das Flaggschiff sie längst passiert hatte. Morano hatte als einer der ersten aufgegeben. Er rettete sich und sein Schiff, während hinter ihm eine ganze Flotte aufgerieben wurde.
Aber was würde nun mit der Angst passieren?
Hatte die Barriere gelitten oder war sie sogar vollkommen eingestürzt?
Es schien nicht so zu sein, denn die DYNASTIE wurde von den Energiearmen nicht weiter verfolgt, nachdem sie den gewissen Punkt überquert hatte. Ein Supra-Raumer hingegen, der dem Flaggschiff dicht folgte, wurde von einer zuckenden Bahn, einer Peitsche gleich, eingeholt und vernichtet.
Die Barriere wankt. Noch hält sie, aber sie wird löchrig.
Lohan Berr war ein genialer Steuermann, das musste Starless anerkennen. Die KRIEGERMOND war ein enorm großes Schiff, doch Berr flog sie, als säße er in einer wendigen Jacht. Starless konnte sehen, wie das Narbengewebe an der linken Kopfseite des Alphas zuckte und pulsierte. Der Mann war hoch erregt, doch seine Bewegungen schien traumhaft sicher und ruhig zu sein. Mehrfach hatte er das Schlachtschiff schon vor dem Ende bewahrt. Er flog geniale Manöver, nutzte jede noch so winzige Chance, den Armen zu entwischen.
Wie lange
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