0962 - Allianz gegen den Wahnsinn
Dennoch werde ich dich sicher ab und an hier besuchen. Ich darf die Kuppel nicht für lange Zeit verlassen, weißt du.«
Zamorra mischte sich ein.
»Die Situation dort ist nicht so stabil, wie es scheint, nicht wahr?« Das Gefühl hatte er schon in der Kuppel deutlich verspürt. Es waren nicht alleine die Herrscher, die sich in geistiger Verwirrung in gesonderte Bereiche verkrochen hatten, nein - da war noch mehr.
Maiisaro antwortete nicht gleich. Doch dann schien sie erleichtert zu sein, darüber reden zu können.
»Wisst ihr… die meisten der Herrscher sind mehr als mächtige Wesen, die man zur Untätigkeit verdammt hat. Auf den meisten Welten würde man sie als Götter verehren. Und das wissen sie auch. Doch nun sind sie Gefangene der Kuppel. Das alles ist… nicht einfach.«
Zamorra hakte nach.
»Und Sajol?« Der Professor wusste um den schwierigen Charakter von Dalius' Sohn.
Maiisaro blickte ihn erstaunt an.
»Du bist tatsächlich das, was ihr Menschen einen Psychologen nennt. Ja, Sajol ist ein großes Problem, mit dem nur ich fertig werden kann. Er ist eine Gefahr für andere - vor allem aber für sich selbst. Ich kann nur hoffen, er lässt sich auch weiter von mir beeinflussen. Außerdem liebe ich ihn von Herzen, also werde ich alles tun, damit er den Weg nicht verlässt, den er in der Kuppel eingeschlagen hat.«
»Sein Vater könnte dir helfen, wenn du einmal nicht mehr weiter weißt, aber das entscheidest natürlich nur du.« Maiisaro nickte Zamorra lächelnd zu. Sie hatte das Angebot durchaus verstanden und würde es sicher nicht vergessen.
Plötzlich schrie Lakir auf. Sie hatte als erste gesehen, dass Ted Ewigk taumelte und mit dem Rücken gegen Geschor gelehnt da stand. Zamorra war sofort bei dem Freund.
»Ted, was ist los mit dir? Ist dir schwindelig?«
Der Parapsychologe konnte Ted Ewigk nicht halten, als der vollkommen kraftlos zu Boden fiel.
Zamorra hob Ewigk soweit an, dass er ihn mit dem Rücken gegen Geschor lehnen konnte.
Der blonde Hüne konnte kaum die Augen offen halten. Zamorra sprach ihn an.
»Ted, was ist mit dir? Sag etwas!«
Ewigk hob mit Mühe die Augenlider. Wie ein Kind blickte er Zamorra an, als würde er ihn zum ersten Mal in seinem Leben sehen. Seine Worte kamen lallend und Sabber lief aus seinen Mundwinkeln.
»Ted? Wer ist… wer ist denn Ted?«
Lakir schrie entsetzt auf und Zamorra und Maiisaro wechselten einen Blick, der Bände sprach.
Ted Ewigk war wieder in exakt dem Zustand, in dem Zamorra ihm in den Katakomben von Château Montagne gefunden hatte…!
***
»Ich kann das nicht begreifen. Könnt ihr mir das erklären?«
Ted Ewigk blickte in die Runde. Um ihn herum standen Professor Zamorra, Sajol und Maiisaro, das Licht der Wurzeln .
Niemand wollte antworten, bis Sajol das übernahm.
»Mysati hat es geschafft, mit ihren Mitteln deine komplette Erinnerung auszugraben, denn sie war nie wirklich fort, sondern lag nur verschüttet tief in deinem Bewusstsein. Doch dieser Vorgang - so denken wir alle hier - hätte viel mehr Zeit benötigt. Sie hat dich geheilt, aber das Ergebnis ist… nun ja, sagen wir instabil. Flüchtig. Das wird sich ändern, das kann ich dir versichern, aber es wird noch eine Weile dauern, bis du die Kuppel verlassen kannst, ohne wieder zu einem lallenden Kleinkind zu werden.«
Ted Ewigk schüttelte ungläubig den Kopf.
»Vorhin, als ich vor Geschor zusammengebrochen bin, da war mein letzter klarer Gedanke, dass es das wohl jetzt endgültig gewesen ist. Und das ich das Miststück Mysati noch vorher gerne erwürgt hätte! Und nun - nun bin ich wieder fit und habe alle Erinnerungen fein säuberlich im Kopf einsortiert? Das verstehe ich nicht.«
Maiisaro und Zamorra hatten sofort reagiert und Ted zurück zur Kuppel gebracht. Nur kurze Zeit später war er wieder absolut auf dem Damm gewesen. Wie ein Patient, der unterzuckert hat, und dem man Traubenzucker in den Mund geschoben hatte.
Doch auch dafür hatte Sajol die passende Erklärung.
»Die ganze Kuppel ist nicht nur voll mit Magiern, sondern auch mit Magie - und Mysatis magische Tränke und Infusionen verlieren hier ihre Wirkung nicht. Es ist, als hätte man dir auf Maiisaros Welt die Luft zum Atmen genommen, hier jedoch gibt es davon mehr als genug. Du musst dich noch gedulden. Und ehe du fragst: Ich habe keine Ahnung, wie lange dieser Zustand anhalten wird. Es kann schnell gehen, es kann auch noch lange so bleiben.«
Ewigk blickte zu Zamorra.
»Tut mir leid, mein Freund, aber du
Weitere Kostenlose Bücher