0965 - Die Sporenschiffe
nachzugehen.
Auf Ammon III herrschten extreme Bedingungen. Die Oberfläche des Mondes war in ständiger Bewegung.
Eisschollen türmten sich an manchen Orten kilometerhoch und verschoben sich ständig. Dann wiederum brachen Vulkane aus, die Magma und Gesteinstrümmer weit in den Raum hinausschleuderten. Unter diesen erschwerten Bedingungen machte man sich auf die Suche nach Spuren von Kemoauc.
Tatsächlich entdeckte man auf einer der größten Eisschollen technische Anlagen, die jedoch nicht mehr in Betrieb waren. Sie wirkten verfallen und waren von harter Strahlung durchsetzt, als wären sie irgendwann in der Vergangenheit durch Nuklearwaffen zerstört worden. Es wurde ausgeschlossen, daß es von diesem Stützpunkt eine Verbindung zu den Kellnern von Guckys Inn gab.
Wer haste sie dann erbaut? Kemoauc?
Da es zu gefährlich war, die MEGALIS zu landen, wurden Robotsonden hinuntergeschickt. Sie gingen allesamt verloren, ohne daß sie verwertbares Material zum Mutterschiff geschickt hätten. Zuerst machte man planetare Einflüsse dafür verantwortlich. Doch dann gelang es, die Störstrahlung zu den drei UFOs zurückzuverfolgen, die über der MEGALIS Warteposition eingenommen hatten.
Bull meldete den Vorfall Rhodan und verlangte freie Hand für Vergeltungsmaßnahmen gegen die Störenfriede. - Rhodan lehnte jedoch ate. Bald darauf fiel die unbekannte Station einem Vulkanausbruch zum Opfer, so daß nicht geklärt werden konnte, ob es sich um einen Stützpunkt Kemoaucs gehandelt haste oder um eine Niederlassung eines Volkes von Sternennomaden. Bull machte auch für diesen Vorfall Servus’ UFOnauten verantwortlich. Aber auch dieser Verdacht reichte nicht aus, Rhodan zu Gegenmaßnahmen zu veranlassen.
Solche und ähnliche Vorfälle ereigneten sich überall, wo Expeditionen der BASIS auftauchten. Aber nie trat en die UFOnauten mit offerer Gewalt gegen die Terraner auf, sondern sie versuchten, ihre Störaktionen zu tarnen.
Im Bereich von Drink flogen UFOs so gewagte Flugmanöver gegen eine Korvette, daß der Kommandant zum Ausweichen in die Sonnenkorona gezwungen wurde und mit seinem Schiff beinahe darin verglüht wäre. Erst als die Korvette in einem Kollisionskurs die Phalanx der UFOs zu durchbrechen versuchte, zogen sich die Diskusraumer zurück.
Galbraith Deighton meldete aus der Hohlwelt von Guckys Inn, daß die Androiden die Kellner provozierten und so auch gegen seine Leute aufbrachten. Nur wenn es zu direkten Konfrontationen kam, gaben die Androiden klein bei. Manchmal trieben sie die Situation aber auch so auf die Spitze, daß die Terraner nachgeben muKten, um Kampfhandlungen zu vermeiden.
„Ich sage dir, daß Servus diesen Nervenkrieg nur inszeniert, um unsere Suche nach Kemoauc zu erschweren", behauptete Atlan. „Wir sollten mehr Mut zum Risiko zeigen. Ich glaube, daß Servus zurücksteckt, wenn es hart auf hart kommt."
Rhodan teilte die Meinung des Arkoniden nicht. Er war zwar der festen Uberzeugung, daß Servus sie aus dem Drink-System herausekeln wollte, aber auch, daß er dies auch durch Anwendung offener Gewalt durchsetzen würde, wenn ihm ein Anlaß geboten würde.
„Wir lassen uns nicht aus dem Drink-System hinauswerfen", sagte Rhodan fest. „Aber ich möchte trotzdem verhindern, daß der Nervenkrieg zu einem offenen Schlagabtausch ausartet. Wir wären dabei chancenlos."
„Warum machen wir es dann nicht umgekehrt und versuchen Servus’ Kreise zu stören?" schlug Atlan vor.
„Offenbar wartet er mit den Sporenschiffen auf weitere Befehle, die aus irgendwelchen Gründen jedoch nicht kommen. Wir könnten ihm die Wartezeit kurzweiliger gestalten, indem wir Störsender zu den Sporenschiffen.
schicken und auch sonst einige spektakuläre Maßnahmen setzen, die zwar nicht direkt gegen Servus gerichtet sind, aber seine Kreise stören dürften."
Rhodan nahm den Vorschlag auf. In der Folge ließ er die Hälfte der Expeditionsschiffe in den Raum zwischen Drink Vund Drink VI abstellen und dort Störmanöver fliegen. Raumsonden wurden ausgeschleust, die starke Hyperimpulse emittierten und durch Bombenexplosionen für Strukturerschütterungen in überdimensionalen Bereichen sorgten.
Der Erfolg dieser Maßnahmen stellte sich bald ein.
Rhodan hatte seit Stunden versucht, eine Funkverbindung mit Servus zu bekommen, ohne daß dieser reagiert hätte. Jetzt, bald nach Eröffnung der Störaktionen, suchte der Hominide den Kontakt von sich aus.
„Sie inszenieren da ein gefährliches Spiel, Perry Rhodan",
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