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0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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in digitaler Form als Text oder Bild. Unser Volk kann keine Rücksicht auf solch altes Zeug nehmen. Ich habe schon einen Trupp angefordert, der mit schwerem Gerät kommen wird. Dann wird hier aufgeräumt! Sehr lange werden wir nicht warten müssen. Also - wenn ihr unbedingt wollt, dann seht euch hier um, aber überlegt euch besser dreimal, was ihr mit euren ungepflegten Pfoten anfasst und was besser nicht.«
    Fortisa verhielt sich nach wie vor absolut still.
    Also würde alles noch viel schneller gehen, als sie befürchtet hatte. Das neue Uskugen räumte die Relikte des alten rücksichtslos beiseite.
    Vielleicht nur noch ein paar Stunden, dann würden die unersetzbaren Stücke, die Texte und wissenschaftlichen Abhandlungen, die unzähligen Fotos und Hologramme allesamt nur noch ein hoher Berg schwarzer Asche sein.
    Nein, genau das würde nicht geschehen!
    Fortisa würde es nicht zulassen.
    Alle Vorbereitungen waren längst beendet. Das ganze Projekt hatte sie eine Menge an Kraft gekostet, doch die hatte sie gerne gespendet. Dass die Ereignisse sie nun doch noch eingeholt hatten, das passte natürlich nicht in ihren ursprünglichen Plan. Sie musste improvisieren. Einen Fehler durfte sie sich dabei jedoch in keiner Weise leisten.
    Fortisa schlüpfte aus dem Raum. Niemand hatte sie bemerkt und niemand würde sie hier je bemerken, wenn sie es nicht wollte.
    Der alten Frau war nicht wohl bei dem Gedanken, was sie nun tun musste.
    Das Archiv hatte es sicher nicht verdient, mit drei Ignoranten den Weg in die Ewigkeit anzutreten - nein, das sicher nicht. Zudem würden die Männer sie erheblich bei dem stören, was sie nun zu tun hatte.
    Das alles ließ nur einen Schluss zu: Die drei mussten sterben.
    ***
    Nie wieder. Nur zwei Worte…
    Ted Ewigk griff hinter sich, weil er fühlte, dass er taumelte. Er bekam eines der vielen Regale zu fassen und hielt sich krampfhaft daran fest. Etwas klirrte, denn Ted hatte in seiner Ungestümheit mehrere Flaschen und Töpfe beiseite gewischt, die nun über den Fußboden rollten.
    Mysati beobachtete ihn genau. Ihre Worte hatten Wirkung gezeigt. Gut so, denn genau das hatte sie ja bezweckt.
    »Ja, Ted Ewigk, als Maiisaro und Sajol mit ihrem Eingreifen die letzte Phase meiner Experimente an dir unterbrochen haben, konnte natürlich die Finalisierung nicht mehr stattfinden. Und die bestand darin, aus der temporären Wiederherstellung deiner verlorenen Erinnerungen eine dauerhafte Tatsache zu machen. Du warst noch zu sehr mit mir und meinen Ingredienzien verbunden, als dass du fest alleine in dir hättest ruhen können.«
    Mysati lächelte überaus freundlich und trat zu Ted, der ihr nun nicht mehr ausweichen konnte, da in seinem Rücken die Regalwand stand.
    »Und darum, mein schöner Gespiele, bin ich du - und du bist ich - und wir sind eins. Ach ja, ehe du es fragst: Nein, es gibt keinen Weg diese Finalisierung nachzuholen. Die Chance ist ein für alle Mal vertan.«
    In Ewigks Kopf dröhnte Vulkans Hammer, der immer und immer wieder auf den mächtigen Amboss eindrosch! Was diese kleine Irre da gesagt hatte, bedeutete nichts weiter, als dass er für immer an sie gebunden war. Es war also nicht das Entfernen von der Kuppel gewesen, dass ihn wieder zu einem lallenden Kleinkind hatte werden lassen, es war die Distanz zu Mysati!
    Ted Ewigk fühlte sich, als würden alle Himmel über ihm einstürzen.
    »Und nun? Was soll ich nun tun?«
    Etwas Schlaueres fiel ihm nicht ein. Mysati entfernte sich ein paar Schritte von ihm und blieb selbstbewusst blickend stehen.
    »Na, was schon? Fehlt dir die Fantasie? Was könnten wir machen, um unser beider Interessen in Einklang zu bringen? Denk einmal nach, Ted Ewigk.«
    Ted wusste die Antwort nicht, denn ihn verwirrte viel zu sehr, was Mysati nun gerade tat. Sie entledigte sich ihrer langen Handschuhe und warf sie in ein Regal. Dann riss sie mit einer einzigen Bewegung ihr aufwendig gestaltetes Kleid auf und Ewigk wurde klar, dass die Knopfleiste nur Tarnung war, denn darunter versteckte sich eine Art Klettverschluss. Mit einer aufreizend lässigen Bewegung ließ sie das Kleid von ihren Schultern rutschen und zu Boden fallen.
    Für einen Moment lang dachte Ted, sie würde… Aber dieser Augenblick war schnell vorüber, denn er sah, was Mysati nun trug: ein eng anliegendes Top und eine nicht minder eng sitzende Hose aus feinstem Leder. Dann zog sie sich die Schmuckblume aus den toupierten Haaren und schüttelte ihren Kopf ein paar Mal hin und her, bis ihre Haare

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