Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
ich nicht mehr dazu gekommen, mir das alles anzusehen. Kannst du mir die Fotos davon auf den Monitor holen?«
    Artimus nickte. Wenn es nicht mehr war…!
    Die Schrift mit der Zeichnung nahm auf Knopfdruck die gesamte Breite des Monitors ein. Dalius Laertes stand lange davor und starrte die Zeichen an. Dann schüttelte er den Kopf und wandte sich zu Zamorra hin.
    »Nein, diese Schrift habe ich noch nie zuvor gesehen. Und du kannst sie tatsächlich lesen?«
    Zamorra konnte es auch nicht erklären. Seine Multilingualität war bekannt, doch diese Schrift war so anders, dass Zamorra selbst nicht an einen Erfolg geglaubt hatte. Doch es war ihm absolut leicht gefallen, die Worte zu übersetzen:
     
    Hört die Worte:
    Schützt dieses Haus!
    Fühlt euch niemals sicher, denn sie kommt, wenn niemand sie erwartet:
    Die Angst!
     
    Was damit gemeint war, entzog sich allerdings seines Wissens.
    »Schade, Dalius, aber es war eben einen Versuch wert.«
    Laertes mühte sich ein Lächeln ab und wandte sich um. Doch dann stoppte er zwischen zwei Schritten und drehte sich wieder zu dem Monitor hin. »Artimus, kannst du die Zeichnung einzeln aufrufen?«
    Van Zant wandte sich kurz zu dem Uskugen um. »Natürlich, ist doch kein Problem. Warte eine Sekunde.«
    Gleich darauf war die grob angelegte Zeichnung auf dem Bildschirm zu sehen. Dalius Laertes beugte sich tief über van Zants Schulter. »Wandele sie in Monochrom um.«
    Van Zant brummelte etwas unverständlich in seinen nicht vorhandenen Bart und tat wie ihm geheißen. Laertes war noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden.
    »Kannst du nur die Umrisse stehen lassen? Und den ganzen Rest…«
    »Ja, ja, schon verstanden. Bitte sehr, der Herr. Zufrieden, der Herr?«
    Zamorra war verblüfft, als er Laertes lächeln sah. Das war etwas, das man dick im Kalender anstreichen musste. Der Uskuge schlug dem Physiker freundschaftlich auf die Schulter, was vielleicht ein wenig zu heftig ausfiel, doch Artimus biss die Zähne aufeinander; Laertes konnte die Kraft seines neuen/alten Körpers manchmal noch nicht so richtig einschätzen, so wenig wie das magische Erbe, das ihm sein Sohn Sajol mitgegeben hatte.
    »Ich habe das schon einmal gesehen.«
    Alle Köpfe ruckten zu Laertes herum, doch der Uskuge ließ sich mit weiteren Äußerungen Zeit. Schließlich schien er sich seiner Sache sicher zu sein.
    »Diese Zeichnung - zumindest jedoch eine, die exakt die gleiche Symbolik darstellt - habe ich auf meiner Heimatwelt Uskugen gesehen. Zu welcher Gelegenheit, das weiß ich nicht mehr genau, aber ich weiß dafür umso genauer, wo es war. Im Zentralarchiv, das in Uskugens Hauptstadt beheimatet war.«
    Zamorra hatte dieses »war« registriert.
    Von Uskugens Pracht und Herrlichkeit war nicht viel geblieben, als die weiße Stadt sich über den gesamten Planeten gewälzt hatte. Die meisten der prächtigen Gebäude waren für immer verloren gegangen, Straßen und Plätze existierten nur noch in den Erinnerungen der Bewohner, die nun damit beschäftigt waren, ihre Heimat wieder neu zu erschaffen.
    Laertes wich Zamorras Blick nicht aus.
    »Ich habe keine Ahnung, was aus dem Archiv geworden ist. Es war zu einem großen Teil unterirdisch und befand sich nicht weit von der Stelle entfernt, an der die Wurzel der weißen Stadt sich eingenistet hat. Ob es noch existent ist? Ich kann es nicht sagen.«
    »Dann musst du nach Uskugen.« Für van Zant war es klar, dass dies für Laertes kein Problem sein konnte, doch der zog ihm den Zahn.
    »Mit einem Sprung kann ich das nicht schaffen, Artimus. Die Reichweite ist begrenzt. Vielleicht hätte Sajol das gekonnt, doch selbst da bin ich mir nicht sicher.«
    Robert Tendyke schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte.
    »Dann gibt es nur eine Möglichkeit. Wir nehmen den Spider , denn Uskugens Koordinaten sind ja bekannt. Wenn es die Chance gibt, dass dieses Archiv noch existiert, und wenn dort eventuell Dinge lagern, die das Rätsel um die Angst ein wenig lüften könnten, gibt es da keine Frage. Wir müssen einfach alles tun, um uns die Angst vom Leib zu halten. Zamorra, stell eine Mannschaft zusammen, die so schnell wie nur möglich starten kann.«
    Der Spider , das letzte verbliebene Raumschiff der ausgelöschten Rasse der Meeghs, befand sich tief unter der Erde in der Anlage von Tendyke Industries . Es schien vollkommen unmöglich, dass dieses Schiff je wieder zwischen den Sternen würde fliegen können, denn es war offensichtlich dort unten für alle Zeiten

Weitere Kostenlose Bücher