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0967 - Spur zur Angst

0967 - Spur zur Angst

Titel: 0967 - Spur zur Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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festgesetzt.
    Doch dieser Spider war ein ganz außergewöhnliches Exemplar seiner Baureihe. Es verfügte über die so genannte Schattensphäre , die eine Art eigenen Mini-Weltraum um das Schiff herum entstehen ließ und so in die Lage versetzte, durch feste Materie zu fliegen, ohne diese zu berühren. Der Spider war also jederzeit startbereit.
    Professor Zamorra begann sofort mit Artimus van Zant eine Zeitlinie festzulegen, denn ein solcher Flug bedurfte natürlich einer Vorbereitung. Der Spider musste gründlich durchgecheckt werden, was mittlerweile jedoch schon beinahe reine Routine war.
    Aartje Vaneiden und Valentin Kobylanski - die beiden Experten in Sachen Meegh-Spider, die sich als feste Besatzungsmitglieder etabliert hatten - kümmerten sich täglich um das Schiff, hielten es in Stand und im Prinzip sofort einsatzbereit. Dennoch durfte es keinen Leichtsinn geben, keine Routine, die Nachlässigkeit zuließ.
    Außer den beiden Spezialisten sollten Artimus van Zant, Professor Zamorra und Dalius Laertes mit an Bord gehen. Vinca von Parom war nicht abkömmlich, denn er war das Verbindungsglied zwischen der Erde und seiner Frau Lakir, die sich auf Maiisaros Welt aufhielt. Auch dort konnten sich bei dem Wurzelgeschöpf Geschor ständig Veränderungen einstellen, auf die man schnell reagieren musste. Schließlich war Geschor die einzig mögliche Verbindung zu der Kuppel der Herrscher - und somit zu Ted Ewigk, der sich nach wie vor dort aufhielt.
    Der Start wurde für den kommenden Tag festgesetzt - 24 Stunden, die man nutzen konnte, die ganze Aktion auf sichere Beine zu stellen. Van Zant bemerkte, dass Dalius Laertes sich still im Hintergrund hielt. Er sprach ihn an.
    »Was ist mit dir? Die ganze Sache scheint dir nicht zu behagen. Die Rückkehr zu deiner Welt bereitet dir Kopfschmerzen?«
    Laertes blickte den Freund lange an, dann setzte er zu einer versuchten Erklärung an.
    »Weißt du, Artimus, als ich vor Hunderten von Jahren Uskugen verließ, tat ich es, weil ich meine Heimat schützen wollte. Schützen vor der unkontrollierbaren Magie meines eigenen Sohnes. Als die weiße Stadt Uskugen in den Würgegriff nahm, war ich Lichtjahre weit entfernt und konnte nicht helfen. Und nun bin ich dort ein Fremder - Uskugen muss sich selbst neu erfinden, doch dazu braucht die Welt mich nicht. Ich glaube, es ist noch zu früh für mich, meine Heimat wiederzusehen.«
    Artimus wusste nicht, was er Dalius darauf antworten sollte, doch der war mit seiner Erklärung noch nicht fertig.
    »Außerdem habe ich eine Befürchtung: Das neue Uskugen wird mit dem alten nicht mehr zu vergleichen sein. Ein Schicksal, wie das, von einer fremden Macht komplett eingenommen worden zu werden, verändert alles. Der Charakter eines Volkes kann sich da vollständig wandeln. Ich weiß nicht, wie ich in einem solchen Fall reagieren werde. Aber es muss ja sein, denn ohne mich werdet ihr die erhofften Hinweise auf die Angst sicher niemals finden. Also werde ich morgen mit euch fliegen.«
    Artimus verstand Laertes' Bedenken sehr gut.
    Was sie auf Uskugen vorfinden mochten, stand wirklich in den Sternen. Das für alles offene Volk hatte schreckliche Zeiten erlebt. Nun mussten sie sich ihren eigenen Planeten zurückerobern. Keine Arbeit für Romantiker und Friedensbringer. Ehe Uskugen wieder auch nur annähernd in der alten Herrlichkeit erstrahlen konnte, würden viele Jahre vergehen, Jahre, die ein Volk enorm prägen konnten.
    Artimus versuchte das erst einmal in den Hintergrund zu stellen, denn er hatte nun konkrete Vorbereitungen zu treffen.
    Was waren schon 24 Stunden?
    Die vergingen doch wie im Flug…
    ***
    Fortisas Schlaf war noch nie sonderlich tief gewesen.
    Es war also nicht verwunderlich, dass sie von den recht leisen Stimmen aufwachte, die an ihre Ohren drangen. Einige Augenblicke lang war sie verwirrt, musste sich selbst orientieren, doch dann handelte sie mit einer Schnelligkeit, die für ihr Alter mehr als erstaunlich war.
    Fortisa war mit dem Archiv von Uskugen mit nach Rof gezogen - niemand kannte sich hier so aus wie sie. Der größte Teil der Archivräume lag unter der Oberfläche von Rof, wobei man bereits vorhandene Hohlräume genutzt hatte. Im Grunde war das hier ein Labyrinth, in dem man sich schnell verlaufen konnte. Fortisa kannte alle Ecken und Winkel, jedes noch so kleine Schlupfloch. Also machte sie sich in einem solchen unsichtbar und harrte der Dinge, die da auf sie zu kamen.
    Die Stimmen wurden rasch lauter, dann betraten

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