0968 - Exodus der Mutanten
schleppend.
„Du findest die Antwort auch ohne meine Hilfe, wenn du mir vertraust. Ich gebe dir mein Messer." Er zog es aus dem Gürtel und warf es in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers. „Und ich habe nichts dagegen, wenn du deinen Strahler behältst. Wie also sollte ich dich überfallen oder gar töten?"
Sie ließ die Waffe sinken.
„Sprich weiter", forderte sie ihn auf. „Ich bin sehr gespannt."
Er schüttelte den Kopf.
„O nein, so geht es nicht, Verehrteste. Nur wenn wir beide unabhängig voneinander die Lösung finden, ist sie richtig. Bis dahin sollte Waffenstillstand herrschen - und gegenseitiges Vertrauen."
Sie studierte ihn mit prüfenden Blicken, dann schob sie ihre Waffe in die Gürteltasche, ohne die Halterung zu verschließen.
„Ich weiß noch nicht, was du wirklich willst. Aber dein Vorschlag klingt vernünftig. Auf dieser Welt wurde genug getötet, obwohl niemand wirklich starb. Wir sollten damit aufhören. Solange wenigstens, bis der Unsterbliche eintrifft."
„Bis dahin", sagte er überzeugt, „hast du auch die Lösung gefunden."
Sie nickte, dann stand sie auf und ging zu ihm. Sie streckte die Hand aus.
„Du kannst mich Jane nennen. Einfach nur Jane."
Er gab den Händedruck zurück.
„Und ich bin Last, einfach nur Last."
In ihren Augen blitzte es kurz auf, als sie die Bedeutung des Namens zu erkennen glaubte, dann lächelte sie.
„Und was machen wir jetzt?" fragte sie nur.
„Wir sehen uns die Anlagen unter Kantrov an. Auch sollten wir Kontakt zu den Robotern aufnehmen."
„Und danach?" fragte sie.
„Das wird sich finden", erwiderte er geheimnisvoll.
*
Rhodan hatte sich auf dem Bett in seiner Kabine ausgestreckt und wartete. Er wußte, daß es zwecklos war, von sich aus Verbindung mit dem Unsterblichen aufnehmen zu wollen. Er hielt die Augen geschlossen, blieb jedoch hellwach und konzentriert.
In der BASIS selbst war die Routine wieder eingekehrt, wenn auch vieles darauf hindeutete, daß ein baldiger Start bevorstand. Über das Ziel war sich die Besatzung nicht einig, wenn auch das Wunschdenken meist in Richtung Terra zielte.
Aber niemand mochte so recht daran glauben.
Auch die verbliebenen Mutanten waren skeptisch.
„Was wird geschehen?" fragte Irmina Kotschistowa, und ihre rechte Hand legte sich unwillkürlich auf den Zellaktivator, den sie nun bis zu ihrem Tod tragen würde, der eines Tages auch zu den Unsterblichen kommen würde, in welcher Form auch immer. „Fellmer, Gucky? Wißt ihr nichts?"
Fellmer Lloyd schüttelte den Kopf, und der Mausbiber sagte: „Wenn du auf die Absichten Rhodans anspielst, Mädchen, so kann ich nur Fehlanzeige melden. Er liegt in seiner Kabine und wartet auf den Abschiedsgruß des Unsterblichen. Aber ich kann seine Gedanken nicht empfangen.
Es ist so, als liege er unter einer energetischen Kuppel, die ihn völlig abschirmt. Ich bin sicher, daß ES diese Isolierung verursacht."
„Wir sollen also nicht erfahren, was ES ihm mitteilt?" vergewisserte sich Ras Tschubai.
„So ist es", bestätigte Gucky ein wenig traurig. „Aber es wird kein ewiges Geheimnis bleiben. Früher oder später erfahren wir ja doch, was Rhodan weiß."
„Wenn er es uns nicht vorher sagt", meinte Alaska Saedelaere, dessen Gesicht hinter der Maske verborgen war.
„Auch eine Möglichkeit", knurrte Gucky, aber es klang so, als glaubte er nicht daran.
In seiner Kabine spürte Rhodan plötzlich die Gegenwart des Unsterblichen, wenn er ihn auch nicht zu sehen vermochte. Die lautlose Stimme war klar und deutlich, als sich ES bemerkbar machte.
„Dies ist der Abschied, Perry Rhodan, denn ich werde aufbrechen, um meine Aufgabe zu erfüllen. Die paranormalen Bewußtseine, die ich in mir vereinigen konnte, haben mich genügend gestärkt, so daß ich in der Lage sein werde, nun auch die Konzepte von EDEN II in mir aufzunehmen."
„Wirst du auch in Zukunit bei uns sein?" fragte Rhodan.
„Ich bin es immer", versicherte ES, „auch wenn es so scheint, als sei es nicht mehr notwendig. Ihr geht euren Weg allein, denn er ist vorgeschrieben und nicht zu verfehlen. Jetzt nicht mehr. Die Zeit der Kreuzwege und Abzweigungen ist jedoch noch nicht vorüber. Sie bedeuten Entscheidungen, sehr oft schicksalshafte und schwere."
„Ich weiß es, und deshalb auch meine Frage. Können wir immer allein entscheiden?"
„Das tatet ihr immer, Rhodan. Du wärest heute nicht hier, wenn es anders gewesen wäre."
„Du hast uns nie geholfen?"
„Ich habe über euch
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