Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bereitgelegt. Du wirst ihre Energie in dich aufnehmen und wieder jung und stark sein.«
    Caaba gurgelte. Er hatte sich während der Fahrt verwandelt, hatte sein menschliches Aussehen abgelegt wie einen alten, zerschlissenen Mantel, für den er keine Verwendung mehr hatte.
    »Du wirst leben«, sagte Erasmus Buldeo. »Ich lasse dich nicht im Stich!«
    Caabas Körper glänzte und war weich wie Gelatine. Seine Haut hatte einen grünen Schimmer, und sein Schädel war eine unförmige Masse, in der ein gelbes Augenpaar steckte, unter dem große weiße Zähne schimmerten.
    Erasmus Buldeo hielt seinen Wagen vor dem Schloßtor an. Es wurde ihm aufgetan, und er fuhr sofort weiter.
    Augenblicke später sprang er aus dem Fahrzeug. Er rannte um das Heck herum und riß die Tür auf der Beifahrerseite auf.
    »Kannst du aussteigen, Bruder?« fragte er.
    Ein hilfloser Laut war die Antwort.
    »Man wird dich tragen«, sagte Erasmus Buldeo und eilte ins Schloß.
    Sekunden später erschienen zwei Diener und holten Caaba aus dem Auto. Sein Körper war glitschig. Er drohte ihnen zu entgleiten. Sie mußten immer wieder nachfassen, um ihn besser in den Griff zu bekommen.
    Im Schloß trat Zep Leggeb vor Erasmus Buldeo. Er hatte vor, die Rangordnung zu klären, wollte Buldeo überreden, ihn über die Echsenköpfigen zu stellen.
    Als Erasmus Buldeo merkte, worauf er hinaus wollte, schnitt er ihm mit einer gebieterischen Handbewegung das Wort ab. Zep Leggeb verstummte sofort.
    »Ich habe jetzt keine Zeit!« schnauzte Erasmus Buldeo den Dämon mit der verstümmelten Seele an.
    Die Diener brachten Caaba. Als Zep Leggeb den Endzeitdämon sah, begriff er, daß er den Zeitpunkt schlecht gewählt hatte.
    »Kann ich irgend etwas tun?« fragte er.
    »Nein«, antwortete Buldeo. »Hast du das Mädchen hergebracht?«
    »Selbstverständlich. Sie liegt im Keller«, gab Zep Leggeb zurück.
    »Dein Glück!« knurrte Erasmus Buldeo, der immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen war. Kein Wort der Anerkennung kam über seine Lippen.
    »Ich habe mich bewährt«, behauptete Zep Leggeb.
    »Du wirst dich noch mehrmals bewähren müssen, wenn ich dir verzeihen soll«, sagte Erasmus Buldeo und forderte die Diener auf, Caaba gleich in den Zeremonienraum zu bringen.
    Sie trugen ihn in den Raum mit den Höllengobelins und legten ihn in die steinerne Mulde. Erasmus Buldeo schickte nach dem Lebenskristall.
    Er war sehr ungeduldig. Die Zeit drängte. Wenn er nicht schnellstens mit der Zeremonie begann, war Caaba verloren. Er wandte sich von Zep Leggeb ab, ließ ihn stehen und eilte in den Zeremonienraum.
    Er liebte diese Hast nicht, doch heute ließ sie sich nicht vermeiden. Lieber war es ihm, wenn das Ganze so abging wie zum Beispiel bei Bathoo. Ruhig und ohne jede Hast.
    Er setzte sich und wartete auf den schwarzmagischen Kristall, ohne den er die Zeremonie nicht beginnen konnte.
    Draußen, vor der geschlossenen Tür, stand Zep Leggeb und ahnte nicht, wie nahe er dem Tod war, denn Boram war hinter ihm aufgetaucht.
    Noch wußte Zep Leggeb nichts von der Nähe des weißen Vampirs, doch Augenblicke später spürte er den Todfeind, und er drehte sich hastig um.
    Zum Teil war er auch Jonathan Dewaere, und als dieser wußte er, daß er dem Nessel-Vampir schon einmal begegnet war. Dewaere hatte den Kampf in der Garage des Einkaufszentrum noch in bester Erinnerung.
    Er wußte, daß man mit Boram nicht in Berührung kommen durfte, denn erstens war das schmerzhaft, und zweitens kostete es Kraft, und davon hatte Zep Leggeb ohnedies nicht genug.
    Er sah für sich nur zwei Möglichkeiten: Fliehen und Alarm schlagen! Ein Kampf kam für ihn nicht in Frage, denn den konnte er unmöglich gewinnen.
    Brüllend rannte er los. Boram konnte ihn nicht daran hindern, aber er jagte ihm nach, und bereits nach wenigen Augenblicken hatte er ihn eingeholt.
    Man brachte Erasmus Buldeo den Lebenskristall, der auf dem mitternachtsblauen Samtkissen lag, als er Zep Leggebs Gebrüll hörte.
    »Was ist da los?« fragte er wütend und sprang auf.
    Caaba gurgelte im Todeskampf. Buldeo hatte keine Zeit, sich um das zu kümmern, was in seinem Schloß vorging. Wenn er den Endzeitdämon retten wollte, mußte er es sofort tun.
    Boram schlug mit der verdichteten Faust zu. Der Hieb war so kraftvoll, daß Zep Leggeb stürzte. Echsenköpfige tauchten auf und verfolgten - im Moment unschlüssig - den Kampf.
    Boram warf sich auf Zep Leggeb, dessen Gebrüll immer lauter und schriller wurde. Er sah die Echsenköpfigen und

Weitere Kostenlose Bücher