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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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entgegen, und das Irrsinnige an dieser Situation war, daß sie Echsenköpfe haften. Linda konnte dieses Grauen nicht mehr verkraften.
    Sie verdrehte die Augen und fiel um. Doch sie fiel nicht auf den Boden, denn Zep Leggeb war rechtzeitig bei ihr, um sie aufzufangen.
    »Ist Erasmus Buldeo schon da?« wollte der Dämon wissen.
    Die Echsenköpfigen verneinten diese Frage, indem sie ihre Schädel schüttelten. Sprechen konnten sie nur, wenn sie wie Menschen aussahen. Jetzt verwandelten sie sich. »Du konntest sie kaum bändigen«, sagte der eine.
    Zep Leggeb erschrak. Wollten ihm die Echsenköpfigen das, was soeben geschehen war, als Schwäche auslegen?
    »Ich wollte ihr zeigen, daß sie keine Chance hatte!« behauptete Zep Leggeb. »Sie sollte erkennen, daß sie verloren ist. Ich habe mit ihr gespielt.«
    Glaubten sie ihm? Er stemmte das Mädchen hoch und stieß sie ihnen in die Arme. »Bereitet sie vor. Legt ihr magische Fesseln an, damit sie nicht fliehen kann, wenn sie zu sich kommt!«
    Einer der beiden Diener hielt wie durch Zauberei plötzlich ein Messer in der Hand. Als er es hob, sah es so aus, als wollte er Linda James erstechen, doch Zep Leggeb wußte, daß er das nicht wagte, denn das Mädchen war von Erasmus Buldeo ausgewählt worden. Er brauchte sie, um einem weiteren Endzeitdämon zu helfen.
    Das Messer senkte sich auf die Ohnmächtige nieder. Ratschende Geräusche waren zu hören. Der Diener mit dem Messer schnitt alles auf, was Linda am Leib trug.
    Er schälte sie buchstäblich aus ihren Hüllen, und als sie keinen Faden mehr am Leib hatte, legten sie sie auf eine Steinbank und schoben vier Kerzen näher an sie heran.
    Mit dem Messer kritzelte der Diener sodann ein paar schwarzmagische Zeichen auf den flachen Bauch der Ohnmächtigen.
    Damit war alles getan. Aus eigener Kraft würde Linda James von hier nicht mehr fortkommen.
    »Warum räumt ihr nicht die Skelette weg?« fragte Zep Leggeb.
    »Erasmus Buldeo hat es uns nicht befohlen«, bekam er zur Antwort.
    »Dann befehle ich es euch!« sagte der Dämon gebieterisch. »Schafft sie weg! Wir brauchen Platz!«
    Die Diener regten sich nicht. Sie nahmen nur eine drohende, trotzige Haltung ein und starrten Zep Leggeb ärgerlich entgegen.
    Warum sollten sie von ihm Befehle entgegennehmen? Es kam für sie nicht in Frage, daß sich jeder x-beliebige Dämon als ihr Herr aufspielen und sie herumkommandieren durfte.
    »Du hast uns nichts zu befehlen, Zep Leggeb!«
    »Ihr seid niedere Kreaturen!« fauchte dieser. »Ihr habt mir zu gehorchen!«
    »Willst du es auf ein Kräftemessen ankommen lassen? Du, mit deiner verstümmelten Dämonenseele? Du warst stärker als wir, bevor sich Yul deiner angenommen hat. Doch nun ist nicht einmal erwiesen, ob du es mit einem von uns beiden aufnehmen kannst.«
    Zep Leggeb platzte beinahe vor Wut, und zwar deshalb, weil der Kerl, der gesprochen hatte, recht hatte. Doch das wollte er nicht zugeben. Ihm war, als würde man ihm den Boden unter den Füßen wegziehen. Wie sollte er aus dieser Situation herauskommen, ohne das Gesicht zu verlieren?
    Er ballte die Hände zu Fäusten. »Ihr werdet mir noch gehorchen, das sage ich euch!«
    »Nur, wenn Erasmus Buldeo es von uns verlangt.«
    »Ich werde mit ihm sprechen, sobald er hier eintrifft!« knurrte Zep Leggeb. »Und ihr werdet dann kein leichtes Leben haben, das kann ich euch jetzt schon versprechen!«
    Damit wandte er sich um und stampfte davon. Er haßte diese Wesen, die sich in Echsen verwandeln konnten. Er hatte sich immer für etwas Besseres gehalten, hatte sie verachtet, und es machte ihn rasend, mit ihnen auf derselben Stufe stehen zu müssen.
    Das mußte sich ändern!
    ***
    Erasmus Buldeo fuhr auf sein Schloß zu. Neben ihm röchelte ein Endzeitdämon. Buldeo hatte die Rückenlehne umgeklappt. Das Wesen, dem er so rasch wie möglich helfen mußte, wand sich in Krämpfen.
    Caaba war der Name des Schwarzblütlers. Mehrmals hatte er Erasmus Buldeo gebeten, ihm zu helfen, aber dieser hatte noch keine Zeit für ihn gehabt.
    Buldeo war einmal bei ihm gewesen und hatte ihn getestet. Damals hatte es so ausgesehen, als hätte Caaba übertriebene Angst vor dem Ende.
    Nun aber stand die Sache auf Messer Schneide. Caaba war dem Tod sehr nahe, und Erasmus Buldeo hatte seinetwegen Gewissensbisse.
    »Halte durch, Bruder«, sagte er eindringlich. »Wir sind gleich da. Du brauchst nicht zu sterben. Zep Leggeb hat ein Mädchen aufs Schloß geholt. Sie wartet auf dich. Man hat sie bestimmt schon

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