097 - Die Knochenkammer der Dämonen
Restaurant, Diskothek und Bar in einem. Tucker Peckinpah hatte uns eingeladen, und der Tisch, an dem wir saßen, war groß genug für uns alle.
Alle, das waren Vicky Bonney und Jubilee, Roxane und Mr. Silver, Tucker Peckinpah, sein Leibwächter, der Gnom Cruv mit seiner kleinen Freundin Tuvvana, Linda James - und natürlich ich.
Zwei Tage waren vergangen, seit das Dämonenschloß in Croydon in Flammen aufgegangen war.
Es war bis auf die Grundmauern abgebrannt, und Tucker Peckinpah fand, daß das ein Grund zum Feiern war.
»Es ist nur schade, daß die ›Moon Studios‹ zugesperrt haben«, sagte Jubilee bedauernd. »Vicky, Linda und ich sind da sehr gern hingegangen.«
»Oh«, meinte Tucker Peckinpah und nahm seine Zigarre aus dem Mund, »sie werden schon in Kürze wieder ihre Pforten öffnen.«
Vicky Bonney sah ihn überrascht an. »Tatsächlich? Ist das wirklich wahr, Mr. Peckinpah? Woher wissen Sie das?«
»Gibt es irgend etwas, wovon Mr. Peckinpah nichts weiß?« raunte ich meiner blonden Freundin zu.
»Ich weiß es vom neuen Besitzer der ›Moon Studios‹«, gab der Industrielle Auskunft.
»Es gibt bereits einen neuen Besitzer, und Sie kennen ihn?« fragte Jubilee neugierig.
Der Industrielle schmunzelte. »Ich begegne ihm mindestens einmal am Tag, und zwar dann, wenn ich mich rasiere.«
Vickys veilchenblaue Augen weiteten sich. »Was, Sie? Sie sind der neue Besitzer der ›Moon Studios‹?«
Tucker Peckinpah zuckte mit den Schultern. »Warum nicht? Ich habe mich informiert. Die Studios sollen wahre Goldgruben sein, und zu einem guten Geschäft hat Tucker Peckinpah noch nie nein gesagt. Die Branche ist dabei völlig egal. Ich werde die ›Moon Studios‹ selbstverständlich nicht selbst leiten. Ich habe Miß Mandy Bellwood gebeten, das für mich zu tun, und sie hat mit Freuden zugesagt.«
»Jetzt müssen wir beide auch mal hingehen«, sagte ich zu Mr. Silver.
Der Ex-Dämon kräuselte die Nase. »Albernes Herumgehopse.« Er schüttelte den Kopf. »Das ist nichts für mich.«
»Vielleicht ist es wirklich besser, wenn du den Studios fernbleibst, solange sie den Boden nicht mit massiven Eisenplatten verstärkt haben, sonst brichst du am Ende noch durch«, sagte ich lachend.
»Ja, ja«, maulte der Ex-Dämon. »Amüsiert euch nur auf meine Kosten.« Aber er war uns deswegen nicht böse.
Die Stimmung war großartig.
Sie hätte ruhig öfter so sein können.
Aber da verlangte ich wohl zuviel vom Leben.
ENDE
[1] Siehe Tony Ballard Nr. 94 »Die Droge aus der Jenseitswelt«, Tony Ballard Nr. 95 »Ein Cyborg aus der Hölle«
[2] Siehe Tony Ballard Nr. 84 »Medusenblick«
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