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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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übergingen. Die Stadt wurde durch eine Atomexplosion zerstört. Nur wenige Menschen entkamen, die sich zufällig unter der Erde aufhielten. Sie wagten nicht, ihr Versteck zu verlassen.
    Mißgestaltete Kinder wurden von ihnen geboren. Es gab Mutationen. Zu dieser Zeit wurde auch er selbst geboren: der strahlende Dämon! Es war ein furchtbares Geschöpf, das sich nicht aus eigener Kraft bewegen konnte. Das übergroße Gehirn lag mitten in einem schwammigen Körper. Es war ein Wesen, dem die Radioaktivität nichts mehr anhaben konnte. Die Menschen, die hier unten hausten, starben aus, aber der Dämon blieb am Leben. Im Gegenteil, im Laufe der späteren Zeit entwickelte sein unmenschliches Gehirn entsetzliche Fähigkeiten. Es gelang ihm, Menschen in die Stadt zu locken, damit sie ihm dienten. Sie brachten ihm Nahrung, setzten den Fahrstuhl wieder instand und starben einen frühen Tod. Die Radioaktivität wurde allen zum Verhängnis. Doch immer mehr Menschen kamen. Es waren Angehörige umliegender Indianerstämme. Sie waren zufällig zur Stadt gekommen und hatten die Macht des Dämons gespürt. Seitdem verkehrten sie mit ihm und brachten ihm neue Menschen. Mit der Zeit starben die Stämme aus. Bis sie sich zusammenschlossen zu einem einzigen Stamm, dessen Bestimmung es war, ständig neue Diener für den strahlenden Dämon zu zeugen.
     

     
    Robert Creely spürte den geistigen Kontakt. Er wußte, daß das auf diese kurze Distanz unvermeidlich war. Jedoch der strahlende Dämon hatte keine Macht über ihn. Er ruhte inmitten der Halle in einer großen, aus dem Felsen gehauenen Wanne und berichtete Robert seine Geschichte.
    „Warum hast du die Expeditionen ausgelöscht?“ fragte Robert.
    „Einige Männer wurden meine Diener. Aber Wesen, die ich nicht beherrschen kann, können mir gefährlich werden, so wie du. Deshalb müssen diese Wesen sterben“, sagte der Dämon. Die Stimme tönte in Robert Creelys Kopf.
    „Du kannst nur wenige Menschen beeinflussen?“
    „Da irrst du, Robert Creely. Ich kann fast jeden beherrschen. Kommen aber mehrere Menschen, dann schirmen sie sich unbewußt ab. Gemeinsam sind sie stärker als ich. Sie müssen erst nahe genug sein oder sich voneinander trennen. Es ist mir immer gelungen, einige wenige in den Griff zu bekommen, die dann dafür sorgten, daß sich die anderen trennten.“
    Robert kam ein furchtbarer Gedanke.
    „Dann ist auch meine Expedition in deiner Hand?“
    „Ja, außer einem einzigen Menschen: Doris Miller, die sich mit dem Eingeborenen auf der Lichtung befindet. Sie ist außerhalb meines Bereiches.“
    „Und was ist mit mir?“ schrie Robert.
    „Du gehörst zu den wenigen, über die ich keine Macht habe. Ich habe dich von meinen Dienern in den Schacht treiben lassen. Du bist zu mir gekommen, aber ich kann nichts tun. Dein Freund ist auch geschützt, durch seine Schmerzen. Außerdem ist er fast so widerstandsfähig wie du!“
    „Was willst du mit meinen Gefährten machen?“
    „Sie werden dich töten.“
    „Nein!“ brüllte Robert Creely. Er riß seine Waffe hoch. „Durch eine Laune der Natur bist du entstanden und hast Jahrhunderte überlebt, während der Dschungel die Trümmer der Stadt überwucherte. Jetzt mußt du sterben.“
    In diesem Augenblick hörte er ein Geräusch hinter sich. Er fuhr herum.
    Martin Eastman lag regungslos am Boden. Roberts Blick wanderte weiter.
    Der Expeditionsleiter wurde bleich. Die Felsenwand hatte sich wieder geöffnet.
    Kelving, Jennifer Reed, Alexander York und Francis Cowan betraten die unterirdische Halle.
    Ihre Augen glühten. Sie wirkten krank. Die Radioaktivität war tödlich. Es war ein Wunder, daß sie überhaupt noch aufrecht stehen konnten.
    „Du bringst sie um“, brüllte Robert Creely.
    „Nein, sie sind meine Diener geworden. Sie gehorchen mir.“
    „Verdammt, begreifst du denn nicht, daß die Strahlung hier unten zu stark für sie ist?“
    „Ihnen geschieht ja nichts. Ich lasse sie am Leben, weil ich sie noch brauche.“
    „Sie werden sterben wie alle deine Diener.“
    „Nein, denn sie waren nicht lange oben, wo es gefährlich für sie ist. Ich weiß, daß meine Diener alle sterben müssen und daß eure seltsame Kleidung Schutz bietet. Hier unten aber kann ihnen nichts geschehen. Auch ich bin hier und lebe!“
    Natürlich, der strahlende Dämon, wie dieses grauenerregende Geschöpf genannt wurde, konnte sich nicht vorstellen, wie gefährlich die harte Gammastrahlung für normales Lebewesen war. Ihm machte sie

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