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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nabel sich der Anwesenheit eines großen Gegners bewußt war?
    „Ich wünschte", sagte von Harpoon zu Zeidik, „wir könnten eine erfolgversprechende Strategie entwickeln."
    „Davon sind wir weit entfernt", antwortete der Androide lakonisch.
    „Bisher haben wir nur recht oberflächliche Nachforschungen angestellt", sagte von Harpoon. „Wir sollten der Idee auf den Grund gehen. Dabei werden wir zwar nur auf Ableger Nabels stoßen, aber vielleicht ergibt sich aus allen Mosaiksteinchen ein Bild, das uns weiterhilft."
    „Was heißt das, mein Ritter?"
    „Das heißt, daß wir auf einer Welt Nabels landen und ihrer Idee gegenübertreten werden."
     
    *
     
    Der Planet war eine Wüstenwelt mit dünner Atmosphäre, und seine intelligenten Bewohner, die sich Karimbras nannten, lebten vor allem im südlichen Polarbereich, wo es Wasser gab. Dort hatten sie Lehmhütten errichtet und Kanäle gebaut, durch die sie das Wasser der kleinen Flüsse auf ihre Felder leiteten. Die Karimbras waren spinnenähnliche Säuger, zweigeschlechtlich und ziemlich angriffslustig allen Fremden gegenüber. Ihre Zivilisation konnte nicht gerade als hochstehend bezeichnet werden, und auf den ersten Blick hätte man sie bestimmt nicht als Ziel einer alles umfassenden Invasion angesehen. Ihre Mentalität bewies das Gegenteil. Die Karimbras waren geradezu berauscht von der Idee, die klügsten, stärksten und mächtigsten Geschöpfe des Universums zu sein.
    Das wies sie eindeutig als Opfer Nabels aus.
    Armadan von Harpoon und Zeidik beschäftigten sich zwei planetare Wochen mit der Beobachtung der Eingeborenen. Es war eine ebenso mühselige wie langweilige Beschäftigung. Mühselig, weil sie heimlich durchgeführt werden mußte und langweilig, weil so gut wie nichts gesehah.
    Als sie gemeinsam in die DYKE zurückkehrten (Die LEGUE war im Orbit geblieben), war Armadan von Harpoon alles andere als zufrieden.
    „Nabel hat auf dieser Welt zugeschlagen, wenn wir auch nicht wissen, wie", resümierte von Harpoon. „Die Idee ist da, die Karimbras sind von ihr erfüllt."
    „Es ist niemals ein Raumschiff auf diesem Planeten gelandet", sagte Zeidik, der wie immer die technische Seite des Problems anging.
    „Das hat nichts zu bedeuten. Wir wissen nicht, wie sich die kleinsten Teilchen einer Idee, wenn es sie überhaupt gibt, verbreiten."
    Im Grunde genommen bedeuteten die Karimbras, obwohl von Nabels Machtrausch infiziert, keine Gefahr.
    Sie besaßen keine Raumfahrttechnik und würden (wenn überhaupt) den Weltraum vielleicht erst in ein paar Jahrtausenden erobern. Doch es gab im Skarnagh-Churmughor-Sektor viele raumfahrend Völker, die ebenfalls in Nabels Gewalt waren und nicht davor zurückschrecken würden, ihren Machtrausch an Unschuldigen auszutoben. :„Eigentlich ist es ein lokales Problem", sinnierte Armadan von Harpoon. „Es gibt viele wichtige Dinge zu tun. Warum wurden wir ausgerechnet hierher geschickt?"
    „Keine Ahnung", sagte Zeidik.
    „Wir werden eine Hologrammkarte dieses Sektors anfertigen und alle Schwerpunkte dieser seltsamen Invasion eintragen", entschied Armadan von Harpoon. „Vielleicht finden wir auf diese Weise die Quelle allen Ubels."
    Er hustete angestrengt. Seit ein paar Wochen quälte ihn dieser tiefsitzende Husten, und bisher hatte er nichts dagegen tun können. Zweifellos hing es damit zusammen, daß er immer schneller alterte.
    Er hätte die Kosmokraten nach diesem Phänomen fragen können, aber das wäre sinnlos gewesen. Die Kosmokraten erteilten Aufträge, Fragen beantworteten sie niemals.
    Armadan von Harpoon fühlte Trotz in sich aufsteigen.
    Wenn er wirklich sterben mußte, wollte er vorher Nabel besiegen.
    Ein paar Tage später war die Hologrammkarte fertiggestellt, ein räumliches Gebilde aus Licht, das fast den gesamten Kommandoraum der DYKE ausfüllte. Von Harpoon schloß den Bordrechner an und begann, das ganze Gebilde statistisch zu erfassen. Die Antwort, die er bald darauf erhielt, war niederschmetternd. Nabel schien vollkommen willkürlich vorzugehen, die Teilchen ihrer Idee waren unberechenbar und ließen sich in keine noch so großzügig angelegte Wahrscheinlichkeitsfolge einordnen.
    Von Harpoon war so enttäuscht, daß er den funkelnden Kubus auf der Stelle auslöschte.
    „Wir bekommen Nabel nicht zu fassen", beklagte er sich bei Zeidik. „Sie ist scheinbar allgegenwärtig, zumindest in diesem Sektor."
    Die DYKE und die LEGUE kreisten in einem Abstand von zweihundert Metern zueinander um den

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