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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht versagt hatten, als ihm zusammen mit der Weihe zum Ritter der Tiefe auch die relative Unsterblichkeit verliehen worden war. Relative Unsterblichkeit, das bedeutete, daß er eines gewaltsamen Todes -nicht aber durch altersmäßig bedingten Zellverfall sterben konnte. Doch nun brauchte er nur einen Blick in einen Spiegel zu werfen, um bestätigt zu finden, daß die Zellerneuerung in seinem Körper gestört war.
    In seinem Gesicht zeigten sich zunehmend tiefere Fältchen, seine Haare wurden grau und auch die Augen verloren allmählich ihren jugendlichen Glanz.
    Von Harpoon war froh, daß er im Augenblick keinen Orbiter besaß. Zeidik, der Androide, befand sich an Bord der LEGUE und fungierte als Pilot.
    Der Sektor, in dem der Ritter der Tiefe gerade operierte, hieß Skarnagh-Churmughor, und er wurde von einer Macht beherrscht, die sich mit einem Begriff bezeichnete, den man am besten mit dem Wort Nabel übersetzte.
    Nabel unterschied sich von anderen negativen Mächten dadurch, daß sie nicht Angehörige eines Kollektivs (wie zum Beispiel einer SuperintelIigenz) war, sondern eine Einzelgängerin. Auf den ersten Blick schien das die ganze Strategiezu ihrer Unterwerfung zu erleichtern, aber von Harpoon wußte inzwischen, daß eher das Gegenteil der Fall war.
    Der Ritter wußte nicht einmal, wo der zentrale Sitz von Nabel lag, aber er traf überall in diesem Sektor auf ihre Ableger, und diese bereiteten ihm erhebliche Sorgen.
    Intellektuell war Nabel in jedem ihrer Ableger manifestiert, ein Phänomen, das von Harpoon in diesem Ausmaß zum erstenmal kennenlernte. Physikalisch und biologisch hielt der Ritter jede Art von Transferierung und Manifestation möglich, garantiert durch die winzigsten Bausteine alles Seins. Hier nun schien sich eine Idee in Teilchen aufgespalten zu haben. Von Harpoon nannte diese Teilchen (die er nach wie vor nur für eine Theorie hielt) Psychos, aber dieser Name war im Grunde genommen nur eine Krücke.
    Konnte eine Idee, die Idee der alles umfassenden Macht, erdacht von Nabel, existent werden und sich dann zu einer Invasionsarmee intellektueller Teilchen dezentralisieren?
    Der Gedanke wäre philosophischer Erörterungen würdig gewesen, dachte von Harpoon, aber leider hatte er weder Zeit noch Muße dazu.
    Ob er diesen Kampf, der vermutlich sein letzter war, gewinnen würde, hing nicht zuletzt davon ab, ob er den Sitz von Nabel finden würde.
    Aber wie besiegte man eine Idee?
    Wie beseitigte man jene intellektuellen Teilchen, die von Harpoon Psychos nannte?
    Von Harpoon gab sich einen Ruck. Er mußte mit beiden Problemen fertig werden, damit, daß er alterte und mit der Idee-Waffe von Nabel. Er schaltete die Funkanlage der DYKE ein und stellte eine Verbindung zu Zeidik her.
    Als die weißhäutige Gestalt des Androiden auf dem Kommunikationsschirm sichtbar wurde, fragte sich von Harpoon, ob Zeidik die Spuren des Alters an seinem Herrn erkannte. Wenn es der Fall war, schwieg Zeidik sich darüber aus.
    „Wieviel von Nabel besetzte Welten gibt es in Skarnagh-Churmughor?" erkundigte er sich.
    „Bekannt sind uns zweihundertsiebenundvierzig", erwiderte Zeidik. „Aber das ist zweifellos nur die Spitze eines Eisbergs. Wir können davon ausgehen, daß Nabel auf allen bewohnten Welten dieses Sektors Fuß gefaßt hat und im Begriff steht, seine Idee noch darüber hinaus zu verbreiten."
    Von Harpoon seufzte.
    Wie wurden Psychos transportiert? Mit Raumschiffen, Sonnenwind, Kometen oder Meteoriten? Zeidik danach zu fragen, hatte wenig Sinn, denn er kannte die Antwort genausowenig wie der Ritter der Tiefe.
    Von Harpoon wünschte, er hätte mit einem anderen Mitglied des Wächterordens darüber diskutieren können, aber von den halben Dutzend Rittern, die noch vor ein paar Jahrhunderten für Recht und Ordnung gek ärnpft hatten, lebten außer von Harpoon vielleicht noch zwei: Igsorian von Veylt und Derkan von Orn. Allerdings hatte von Harpoon schon lange Zeit keine Nachricht mehr von diesen beiden erhalten.
    Vielleicht, dachte der einsame Wächter in der DYKE, bin ich das letzte Mitglied des Ordens.
    Würden alle Sterne erlöschen, wenn auch er von der kosmischen Bühne abtrat? Eine alte Legende behauptete dies, aber von Harpoon mochte nicht an ihre Aussage glauben. Sicher hatten außer ihm noch andere Ritter der Tiefe versucht, den Zerfall des Wächterordens aufzuhalten. Möglich, daß der eine oder andere dabei Erfolge erzielt hatte.
    Seine Gedanken wandten sich wieder dem akutesten seiner Probleme Ob

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