0974 - Wachfort SkarabÀus
ist nicht so ganz einfach. Ich werde es dir erklären, und danach sollst du mir sagen, ob du immer noch einverstanden bist."
Er schlenderte mit Runny durch den Park von „Kinderland" und erzählte ihm von den Orbitern.
„Sie wollen jetzt einige Bewohner der Erde zu sich kommen lassen, um sie zu untersuchen. Julian Tifflor hat mir die Aufgabe gestellt, jemanden auszusuchen, den ich- dafür für geeignet halte. Wir möchten, daß die Orbiter einen guten Eindruck von uns erhalten."
Runny lächelte ungläubig. Er kratzte sich den Hinterkopf, legte den Kopf schief und blickte Jen Salik zweifelnd an.
„Und da sind Sie ausgerechnet auf mich gekommen?" fragte er.
„Ausgerechnet", erwiderte der Ingenieur.
*
Alfred Trailcoat tauchte einen Zipfel seines Schals in das Wasser des Brunnens, eilte dann einige Schritte weiter zu einem Blumenbeet und drückte das aufgesammelte Wasser über einer Blume wieder aus.
Als er sich umdrehte, um noch mehr Wasser für die Pflanze zu holen, die zu vertrocknen drohte, prallte er fast mit einem unscheinbaren Mann zusammen.
„Jen Salik", entfuhr es ihm. Er wurde blaß. „Du meine Güte, haben Sie mich erschreckt."
„Wie ich sehe, genießen Sie Ihren Lebensabend, Mr. Trailcoat", erwiderte Salik. Er musterte den alten Mann, der noch vor einigen Tagen so krank ausgesehen hatte, als habe er nur noch einige Tage zu leben. „Es scheint Ihnen gut zu gehen."
„Oh, ja, mir geht’s prächtig." Trailcoat blickte voller Unbehagen auf Jen Salik. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Jen Salik hatte ihm geholfen. Trailcoat hatte bei gewagten Börsenspekulationen Schulden in Millionenhöhe gemacht. Als er nicht mehr wußte, wie er sich helfen sollte, war ihm Salik begegnet, und dieser hatte die Millionen beinahe mühelos wieder hereingeholt, als es unmöglich erschien, an der Börse überhaupt Gewinne zu machen. Dafür hatte Trailcoat ihm versprochen, ihm Zutritt zu Imperium-Alpha zu verschaffen, ihn dann aber schmählich im Stich gelassen.
„Ich habe eine Bitte an Sie, Mr. Trailcoat", sagte Salik. „Julian Tifflor hat mich beauftragt, einige Menschen auszusuchen, die zu den Orbitern ..."
Weiter kam er nicht. Die Augen des Alten weiteten sich.
„Sie haben mit Julian Tifflor gesprochen?"
„Das habe ich. Ich war in ImperiumAlpha, so wie Sie es mir versprochen hatten." Jen Salik lächelte milde.
„Mein Sohn hat Ihnen doch geholfen? Er hatte strikt abgelehnt, überhaupt mit Ihnen zu sprechen."
„Ich habe erreicht, was ich wollte. Lassen wir das, Mr. Trailcoat. Mir jetzt zu helfen, ist viel einfacher als vorher." Er schilderte die erneute Chance, die sich der Erde bot, und fragte dann: „Sind Sie bereit, sich von den Orbitern untersuchen zu lassen?"
Trailcoat schüttelte den Kopf.
„Ich bin ein alter Schurke, Mr. Salik. Das haben Sie doch erlebt. Ich habe Sie belogen und betrogen."
„Sie sind ein netter, alter Herr, der das Pech hatte, daß sein Sohn, mit dem er gern ein wenig geprahlt hätte, ihm einen kleinen Gefallen nicht tun wollte", erwiderte Salik. „Vielleicht ist da irgendwo tief in Ihrem Herzen ein bißchen von einem Spitzbuben, aber gerade das wäre nicht schlecht."
„Das verstehe, wer will. Ich verstehe es nicht."
„Das ist auch gar nicht nötig. Kommen Sie, Mr. Trailcoat."
*
Zehn Stunden später befanden sich Runny Yok Gillison, mit Zustimmung seiner Eltern, Alfred Trailcoat, gegen den Widerstand seines Sohnes, Gaston le Grand, der Sekretär des Weltgewerkschaftsverbandes, May Masters vom „Kinderland" und ein Waffenhändler aus Terrania-City auf dem Flug zu den Orbitern. Zu dem Waffenhändler waren Runny und Jen Salik vor einigen Tagen geflohen, als eine Bank überfallen worden war. Er war ein Mann, der sein angenehmes Wesen häufig hinter einer mürrischen Miene verbarg.
Jen Salik befand sich nicht an Bord des Raumschiffs. Runny hatte eigentlich erwartet, daß er sich auch untersuchen lassen würde, doch das hatte Salik abgelehnt.
„Ich war ein Esel, daß ich mich auf so etwas eingelassen habe", sagte Alfred Trailcoat mit bebender Stimme. „Nie wieder werde ich so etwas tun, falls ich es überlebe."
Runny blickte ihn erschrocken an. May Masters griff tröstend nach seiner Hand, doch er spürte, daß ihre Hand zitterte. Sie fürchtete sich auch. Selbst Gaston le Grand, der zu Beginn der Reise einen furchtlosen Eindruck gemacht hatte, schien sich nicht recht wohl zu fühlen. Unruhig rutschte er auf seinem Sitz hin und her.
Der
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