0974 - Wachfort SkarabÀus
Waffenhändler schwieg. Er saß ruhig auf seinem Platz, aber seine Miene wurde von Minute zu Minute finsterer.
*
Zweiundzwanzig Stunden darauf betrat Julian Tifflor das Orbiterschiff BARDER-NEL.
Runny Yok Gillison, Alfred Trailcoat, May Masters, Gaston le Grand und der Waffenhändler aus TerraniaCity befanden sich längst wieder auf der Erde, aber Tifflor wußte nicht, wie das Ergebnis der Untersuchungen war. Er vermutete, daß Quiryleinen es ihm nun mitteilen wollte.
Der Erste Terraner war nervös.
War der Plan Jen Saliks aufgegangen? War es gelungen, die Orbiter zu täuschen und die Computerzentrale der Orbiter in Verwirrung zu bringen? Würden die Orbiter das Ultimatum verlängern oder vielleicht gar ganz aufheben?
Quiryleinen empfing ihn in einer geräumigen Kabine, die schlicht und zweckmäßig eingerichtet war.
Der Orbiter blickte ihn lange schweigend an.
„Wir haben uns entschlossen, euch mehr Zeit zu geben", verkündete er dann. „Ihr habt dreißig zusätzliche Tage Zeit, diese Galaxis zu verlassen."
Julian Tifflor atmete auf.
Damit war die Menschheit vom schärfsten Druck befreit. Die neue Frist gab ihr Gelegenheit, noch mehr zu erreichen.
Allerdings war die Bedrohung nicht völlig verschwunden. Das Ultimatum bestand nach wie vor.
„Ich will nicht verheimlichen, wie das Ergebnis unserer Untersuchung bei den fünf Personen war, die uns geschickt wurden", erklärte Quiryleinen. „Es ist dieses Mal viel positiver gewesen."
„Davon war ich überzeugt."
„Aus dem Unterbewußtsein dieser Personen kamen negative Bilder mit durch, aber das entsprach unseren Erwartungen von einstmals wilden und nun möglicherweise geläuterten Garbeschianern", sagte der Orbiter.
Julian Tifflor glaubte erkennen zu können, was geschehen war. Er sah in den Orbitern durchaus keine Ungeheuer, die blindwütig gegen alles vorgingen, was sich ihnen in den Weg stellte. Sie waren von einem unerbittlichen Groll gegen alles erfüllt, was mit Garbesch zu tun hatte. Darüber hinaus aber waren sie durchaus vernünftig und umgänglich. Sie waren weit davon entfernt, Tyrannen zu sein. Daher gab ihnen die neue Konstellation zu denken, so wie Jen Salik es vorhergesagt hatte. Sie und ihr Zentralcomputer befanden sich in einem Dilemma, aus dem sie noch keinen Ausweg wußten. Die Fragen, die sich für die Orbiter auftaten, ließen sich nicht so ohne weiteres beantworten. Die Orbiter benötigten daher Zeit. Das war der Grund dafür, daß sie das Ultimatum verlängert hatten.
Tifflor wurde bewußt, daß Jen Salik wieder einmal außerordentlich geschickt gewesen war. Er hatte Personen ausgewählt, die durchaus keine überragenden Persönlichkeiten waren - von Gaston le Grand abgesehen.
Sie hatten überwiegend positive Eigenschaften, aber auch menschliche Schwächen. Sie waren dazu angetan gewesen, die Orbiter zu überzeugen.
Quiryleinen gab Tifflor zu verstehen, daß das Gespräch beendet war. Der Erste Terraner verabschiedete sich, und der Orbiter erinnerte ihn noch einmal daran, daß das Ultimatum um 30 Tage verlängert worden war. Er erklärte, daß die Orbiter danach keine Gnade kennen, sondern alle Drohungen wahrmachen würden.
Julian Tifflor kehrte auf die Erde zurück.
Jetzt hatte er etwas Zeit. Und er hatte das Bedürfnis, mit Jen Salik zu sprechen, noch bevor er die Verlängerung der Frist öffentlich bekanntgab.
Milton Harriman empfing ihn in seinem Büro.
„Jen Salik?" fragte der Sekretär. Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Nein, leider kann ich Ihnen nicht sagen, wo er ist."
„Es ist wichtig, daß ich mich mal in Ruhe mit ihm unterhalten kann", erwiderte der Erste Terraner. „Wir haben ihm schließlich alles zu verdanken."
„Er ist verschwunden", erklärte Harriman. „Er hat jedoch eine Botschaft hinterlassen."
Der Vertraute Tifflors schlug eine Akte auf und reichte dem Ersten Terraner einen Briefumschlag. Tifflor öf fnete ihn.
„Seltsam", sagte er, nachdem er die Nachricht gelesen haste. Er blickte Milton Harriman an. „Er schreibt wörtlich: Ich komme wieder, wenn ich das Orbiter-Problem endgültig lösen kann!"
„Unglaublich", entgegnete Harriman.
„Ein einzelner Mann gegen die Orbiter", sagte Tiflor nachdenklich. „Einmal hat er Erfolg gehabt, und ich traue ihm fast zu, daß er es noch einmal haben wird. Aber wer ist dieser Jen Salik?"
„Wir haben alles über ihn in Erfahrung gebracht."
Tifllor ließ sich in einen Sessel sinken. Er seufzte.
„Das genügt mir nicht. Was wir wissen,
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