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0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen.«
    »An welche denken Sie dabei, Sir?«
    »Es braucht nicht unbedingt eine normale zu sein. Sie verstehen, was ich meine?«
    »Sicher. Dann könnte der gute Dick irgendwelchen dämonischen Aktivitäten in die Quere gekommen sein.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Hat man Hinweise?«
    Sir James blickte mich beinahe bösartig an. »Nein, die hat man eben nicht. Man hat auch keine Leiche gefunden, wie mir Glenda sagte. Es ist nur ungewöhnlich, daß sich der gute Dick Stevens nicht gemeldet hat. Er hat drei Meldetermine verpaßt, und da horcht man schon auf, denke ich.«
    »Ja, ich stimme Ihnen zu, Sir. Mich wundert nur, daß wir dabei eingeschaltet werden. So etwas ist normalerweise nicht unsere Angelegenheit. Da haben die anderen Kollegen…«
    »Moment!« unterbrach er mich. »Andere Kollegen - da haben Sie schon recht. Auch bei ihnen gibt es Unterschiede.«
    »Jetzt kommen wir der Sache näher.«
    »Ja.« Sir James nickte. »Ahnen Sie etwas?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Tanner!«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Aha, daher weht also das Lüftchen. Dann hat er uns mobil gemacht.«
    »Ja, so ist es. Ich weiß nicht, ob Tanner seinen eigenen Leuten nicht traut, John, aber er muß den Eindruck haben, daß Stevens Verschwinden nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Darüber wollen wir noch reden. Glenda berichtete mir, daß er mich anrufen wollte und…«
    Wie bestellt meldete sich der Apparat. Ich wunderte mich darüber, wie schnell sich Sir James bewegen konnte. Mit seiner gesunden Hand riß er den Hörer förmlich an sich, preßte ihn an sein Ohr, und plötzlich funkelten die Augen hinter der Brille. »Na, das ist ja ausgezeichnet, Tanner, daß Sie…«
    Wie ich Sir James' Antwort entnehmen konnte hatte sich Tanner ebenfalls nach dem Befinden des Patienten erkundigt. »Ja, mir geht es wunderbar. Ich fühle mich wie im siebten Himmel. Ich werde gehegt und gepflegt, ich habe netten Besuch von einem gewissen Sinclair und…«
    Tanner unterbrach ihn mit einem Lachen. Der Chief Inspector sprach danach so laut, daß ich ihn hören konnte. »Netter Besuch von dem? Sagen Sie, Sir, sind Sie wirklich ganz in Ordnung? Auch im Kopf?«
    Ich hatte Mühe, ein Lachen zu verbeißen und wartete auf die Erwiderung.
    »Das werde ich Ihnen demnächst bei einem Schachspiel beweisen, mein Freund.«
    »Ich freue mich schon. Aber jetzt zu den anderen Dingen.«
    »Moment mal, Mr. Tanner. Ich weiß durch meine Sekretärin einigermaßen Bescheid. Es wäre vielleicht besser, wenn Sie mit John selbst sprechen würden. Er rutscht schon ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her.«
    Das stimmte zwar nicht, ich nahm den Hörer trotzdem entgegen. »Hallo, du alter Eisenfresser.«
    »Sinclair«, stöhnte Tanner. »John Sinclair. Der Alptraum hoch drei, wie meine Frau immer sagt.«
    »Das glaube ich dir nicht. Sie ist einfach zu nett und verfügt über zu viel Menschenkenntnis, um so etwas von sich zu geben. Das stammt eher von dir.«
    »Ist auch egal, von wem es stammt, jedenfalls habe ich das Gefühl, daß uns oder dir und Suko ein Alptraum bevorstehen könnte, wenn ihr euch des Falls annehmt.«
    Der Spaß war vorbei, es wurde ernst. »Dann mal raus mit den Informationen«, sagte ich.
    »Wenn ich die mal hätte«, gab er zu. »Es geht um die verschwundenen Menschen. Es sind einige Vermißtenanzeigen bei uns eingegangen. Zumeist von Leuten, die ein völlig normales Leben geführt haben und in ihren Familien eingebunden waren.«
    »Nach außen hin.«
    »Das stimmt. Und da könnte man eventuell ansetzen. Es geschieht ja nichts grundlos, wie du auch selbst immer sagst. Ich könnte mir vorstellen, daß diese Männer, es waren immer nur Männer - in Situationen hineingerieten, die für sie gefährlich und ungewöhnlich gewesen waren.«
    »Wie ich hörte, hat man keine Leichen gefunden.«
    »So ist es.«
    »Dann bestünde also noch die Chance, daß die Männer am Leben sind, sage ich mal.«
    »Theoretisch schon, John, doch in der Praxis sehe ich da schwarz. Vor allen Dingen auch bei Dick Stevens. Er hat sich bisher immer korrekt verhalten und seine Meldungen durchgegeben. Diesmal allerdings sind sie ausgeblieben, so daß Schlimmes zu befürchten ist.«
    »Gab es denn Bericht von ihm?«
    »Nein, keine schriftlichen Unterlagen. Er arbeitete als verdeckter Ermittler. Nur wenn ein Fall abgeschlossen war, bekamen wir einen entsprechenden Bericht.«
    »Dann greife ich also ins Leere.«
    »Vorerst schon«, gab Tanner zu. »Es gefällt mir ja auch nicht, aber

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